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Ökologie des Onager im Iran: Habitatnutzung und Populationsgenetik

Sowohl das Verbreitungsgebiet als auch die Anzahl der Asiatischen Wildesel (Equus hemionus) hat sich in den letzten Jahren konstant verringert. Waren dieselben früher von China bis zur Türkei und von Indien bis nach Kasachstan verbreitet, findet man diese Art heute nur noch in bestimmten Gebieten Chinas, Indiens, der Mongolei, Kasachstans, Turkmenistans und dem Iran. Als eine von sechs Unterarten des asiatischen Wildesels ist der Onager (E.h.onager) als vom Aussterben bedrohtes Taxon (CR, C1) eingestuft. Mit Ausnahme des Syrischen Wildesels (E. h. hemippus), welcher bereits ausgestorben ist, sind auch alle weiteren Unterarten als stark gefährdet eingestuft.

Im Iran leben die letzten Populationen der Onager in zwei verbliebenen Schutzgebieten (Bahram-e Goor und Touran). Über die Ökologie der verbliebenen Populationen ist allerdings kaum etwas bekannt. Die Populationsgröße der beiden bestehenden Populationen wird von Mitarbeitern des Iranischen Umweltamtes (DoE) auf 200-300 Tiere geschätzt. Eine unbestimmte, aber beachtliche Anzahl an Tieren wandern saisonal. 

Das Wissen über die Abundanz und das Verständnis der räumlichen und zeitlichen Formen der Habitatnutzung von Wildtieren ist für adaptives Management derselben grundlegend. Im Falle der Onager existieren aber  Wissenslücken über Abundanz, Habitatvernetzung in den beiden verbliebenen Habitaten im Iran. Dieses Projekt möchte einige dieser grundlegenden Fragen beantworten.

Die Verwandschaftsbeziehung zwischen den verschiedenen Populationen des Asiatischen Wildesels ist nicht endgültig geklärt und im Moment werden z.B. der Iranische Onager und der Turkmenische Khulan als eigene Unterarten geführt. In den Zoos werden die Tiere getrennt gehalten und nicht miteinander verpaart - dies kostest Platz und Resourcen. Ein weiteres Ziel unserer Studie ist es daher zu prüfen, ob Onager und Khulan tatstächlich so verschieden sind, dass sie als eigenständige Unteraten anzusehen sind. Dazu soll die genetische Populationsstruktur der Iranischen Populationen sowohl miteinander als auch mit den umliegenden Populationen verglichen werden. Dieser Vergleich wird uns auch Aufschluss über einen eventuellen noch vorhandenen Genfluss innerhalb des Irans geben.