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Koordination am Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie: Dr. Friederike Pohlin
Die Alpengämse (Rupicapra r. rupicapra) wird als eine Leitart der alpinen und montanen Regionen Europas angesehen, welche auf Lebensraumveränderungen durchaus sensibel reagieren kann. Obwohl die Gams europaweit als „nicht gefährdet“ eingestuft wird, verzeichnen einige Regionen in den vergangenen Jahrzehnten einen Rückgang der gezählten Gamsbestände bzw. -jagdstrecken (insbesondere im Alpenraum). Diese Entwicklung wird auf eine Kombination verschiedenster Faktoren zurückgeführt, wobei anthropogene Störungen, hoher Jagddruck und der Klimawandel als wesentliche Einflussgrößen definiert werden.
Im Rahmen dieses Projekts, welches von der Universität für Bodenkultur Wien koordiniert wird, werden deshalb die Bewegungsmuster von Gämsen und damit deren Habitatnutzung mit Hilfe moderner GPS-Halsbandsysteme analysiert. Die Nutzung in Raum und Zeit werden vor dem Hintergrund möglicher Einflussfaktoren (Vegetation, Klima, menschliche Störungen, etc.) erforscht. Zusätzlich werden den besenderten Gämsen Pansensonden verabreicht, welche zur Messung des Herzschlages und der inneren Körpertemperatur dienen. Damit kann der Energiestoffwechsel quantifiziert werden und somit physiologische Konsequenzen der äußeren Rahmenbedingungen als auch der Verhaltensanpassungen dokumentiert werden. Basierend auf den Ergebnissen dieses Projekts wird es möglich sein, die Einflüsse klimatischer Effekte als auch menschlicher Aktivitäten auf das Raum-Zeit-Verhalten, die Aktivität sowie den Stoffwechsel von Gämsen abzuschätzen. Dadurch kann ein Beitrag zu einer fundierten wissenschaftlichen Grundlage für ein nachhaltiges Management dieser Wildart geschaffen werden, um einen negativen Trend der Gamsbestände sowie unerwünschten Wildeinfluss an der Waldvegetation entgegenzuwirken. Ein derartiges Management soll dazu beitragen, den Wald, die Berge und die Gämse dauerhaft erhalten und gleichzeitig die Nutzungsansprüche des Menschen gewährleisten zu können.
Koordination Gesamtprojekt
Univ.Prof. Dipl.-Biol. Dr.rer.nat. Klaus Hackländer
& Paul Griesberger, MSc.
Universität für Bodenkultur, Gregor Mendel Strasse 33, A Wien, Österreich
Weitere Mitarbeiter:innen am Fiwi
Dr. Gabrielle Stalder, Dr. Johanna Painer-Gigler
Laufzeit
01.01.22-31.12.24
Programm
FFG BRIDGE 1
Gefördert durch
FFG - Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft, Wien, Österreich