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Unser Forschungsprogramm zielt vor allem auf die Beurteilung der molekularen Vielfalt in natürlichen Populationen von Säugetieren und Vögeln, ihre Ursachen und biologischen Folgen ab. Hierfür verwenden wir in erster Linie eine experimentelle Versuchsanordnung (d.h., molekulare Laborarbeit) anstatt eines theoretischen Ansatzes. Wir untersuchen Populationen auf ihre genetische, phylogeografische und molekular-phylogenetischen Merkmale.  Dazu gehören auch phenotypische Analysen, insbesondere ökologische, physiologische und pathologische Zusammenhänge.

Wie die anderen zwei Forschungsgruppen des Instituts konzentriert sich unsere Gruppe vor allem auf Wildtiere.  Dabei untersuchen wir aber auch  die genetischen Aspekte des Übergangs vom Wild,- zum Haustier unter dem Einfluss des Menschen und bei der Domestizierung (z.B. Introgression von Haustiergenen in Wildpopulationen). Besondere Schwerpunkte unserer Forschung liegen einerseits auf der individuellen, selektiven Bedeutung immungenetisch bedeutsamer Gene bei Wildtieren, wie etwa Gene aus dem Haupthistokompatibilitäts-Komplex (MHC – major histocompatibility complex); andererseits beschäftigen wir uns auch vordringlich mit genetischen Aspekte bei geschützten oder gefährdeten Wildtierarten („Conservation Genetics“), oder auch bei Wildtierpopulationen, die z.B. im Rahmen der jagdlichen Praxis einem „Wildtiermanagement“ ausgesetzt sind.

Darüber hinaus entwickelt unsere Gruppe bestimmte molekulare Marker-Systeme für die anderen Forschungsprogramme der Instituts, um bei der Beantwortung von Fragen in anderen Bereichen der Wildtierbiologie zu helfen, z.B. im Bereich der Erhaltung der genetischen Vielfalt oder zur Identifizierung von Verwandten in natürlichen Populationen oder bei freilaufenden Haustieren.  Auch für forensische Untersuchungen verwenden wir molekulare Marker,  z. B. bei Verdachtsfällen auf Wilderei, oder für Identifikationsfragen.  Beispielsweise werden zur Altersbestimmung von Rothirsch (Cervus elaphus) und Gämse (Rupicapra Rupicapra) Geweihe und Unterkiefer genetisch untersucht,  und diverse Beutegreifer können auf diese Weise identifiziert werden, auch in Situationen von Verdacht auf Verletzung von Naturschutzgesetzen.