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In dieser Gruppe fokussiert die Forschung auf die Bereiche Anpassungen von Lebenzyklusstrategien und Dynamik von Populationen. Das heißt, wir wollen verstehen wie Tiere ihren Lebenszyklus an die Umwelt anpassen und welche Effekte das langfristig auf die Entwicklung von Populationen hat. Die Umwelt, die in unseren Projekten besonders Beachtung findet ist dabei der heimische Buchenmischwald mit seinem gepulsten Nahrungsangebot (Buchenmast). Ein besonderes Augenmerk legen wir in diesem Zusammenhang darauf wie der Klimawandel sich auf Reproduktion und Überleben auswirkt und wie er langfristig Wildtierpopulationen in diesem Ökosystem beeinflusst. Die Arten die wir untersuchen reichen dabei von Kleinsäugern (Schlafmausarten) bis hin zum Wildschwein.

Da Schlafmäuse (Familie Gliridea) auch Winterschläfer sind, arbeiten wir eng mit der Arbeitsgruppe Ökophysiologie zusammen. Tatsächlich ist der Winterschlaf ein wichtiges Merkmal des Lebenszyklus und seine detaillierte Untersuchung, auch im Bereich der Physiologie, fließt daher intensiv in unsere ökologischen Studien mit ein. In diesem Zusammenhang untersuchen wir auch andere Aspekte des Winterschlafs, wie z.B. Effekte dieser langen inaktiven Phase auf das Erinnerungsvermögen, die räumliche Orientierung und die Kognition von Schlafmäusen. Weiters ist für uns spannend, wie sich diese arborealen, also baumbewohnenden Arten, räumlich orientieren und welche energetischen Kosten mit diesem Lebensstil verbunden sind. Auch soziale Interaktionen, und da speziell die Kommunikation bei den stimmfreudigen Siebenschläfern, werden von uns untersucht. Unser Ansatz ist also sehr umfassend und zielt darauf ab alle Aspekte einer artspezifischen Lebensstrategie besser zu verstehen. Nur so können langfristige Aussagen über z.B. mögliche Auswirkungen des Klimawandels auf die Populationsentwicklung dieser Arten getroffen werden.

Beim hoch sozial lebenden Wildschwein (Sus scrofa) verfolgt unsere Forschung einen ähnlich umfassenden Ansatz. Von Studien zu sozialen Netzwerken und Persönlichkeit, bis hin zu physiologischen Aspekten und Reproduktionsstrategien versuchen wir den Lebenszyklus dieser Tierart besser zu verstehen. Dies erlaubt uns auf der Basis von Grundlagenforschung auch sinnvolle Konzepte zum Management dieser Tierart zu entwickeln.

Ein besonderes Merkmal unserer Forschung ist, dass wir Laborexperiment und Freilandforschung, hier speziell Langzeitstudien, miteinander verknüpfen. Die hervorragenden Möglichkeiten dazu sind tatsächlich eine besondere Qualität des FIWI, für die wir sehr dankbar sind.