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Untersuchungen zur genetischen Vielfalt der wiedereingebürgerten Przewalski Pferdepopulation im Schutzgebiet Great Gobi B und zum Ausmaß der Hybridisierung mit Hauspferden
Projektleitung Petra Kaczensky
Die Interaktion mit Hauspferden wurde als eine der Hauptbedrohungen für die Wiederansiedlung des Przewalskipferdes (Takhi; Equus ferus przewalskii) identifiziert. Beide Arten sind nah verwandt, so dass es zu Hybridisierung oder auch zur Übertragung von Krankheiten kommen kann, die den Fortbestand des Takhis als eigenständige Art nachhaltig gefährdend können. Gegenmaßnahmen beinhalten die Minimierung des Kontakts zwischen den beiden Pferdearten, die Aufklärung von Entscheidungsträgern und der lokalen Bevölkerung zum Thema Hauspferd-Wildpferd- Interaktion, und der Aufbau von Know-how und Laborkapazitäten zum genetischen Monitoring der wiedereingebürgerten Takhipopulationen.
In Great Gobi B, einem streng geschützten Gebiet in der südwestlichen Mongolei, ist der Kontakt zwischen Takhi und Hauspferden hauptsächlich auf den Herbst, Winter und Frühling beschränkt; fällt also außerhalb der Paarungszeit. Junge Takhihengste streifen jedoch weiträumig umher, und auch erwachsene Stuten stehlen sich in der Paarungszeit gelegentlich davon, um sich mit einem anderen Hengst als dem Haremshengst zu verpaaren. Die Verhinderung der Hybridisierung und das genetische Monitoring der wiedereingebürgerten Takhi Population mittels nicht-invasiver Probenahme (also ohne Notwendigkeit, mit den Tieren in direkten in Kontakt zu treten) wurden als eine Management- und Forschungspriorität für den Managementplan 2019-2023 des Schutzgebiets Great Gobi B identifiziert. Eine genetische Bestandsaufnahme der verbleibenden Takhis (genetisches Screening) der aktuellen Bestands ist daher ein erster wichtiger Schritt, um eine Reihe von Referenzwerten zu bekommen und um die Dringlichkeit von Interventionen zu bewerten (z.B. um die genetische Variabilität zu erhöhen oder um Hybridisierung zu vermeiden). Ein Vergleich der populationsgenetischen Parameter der Takhi- und der Hauspferdepopulation im Great Gobi B Schutzgebiet erlaubt auch einen ersten Einblick, wo die adaptiven Unterschiede im Genom zwischen Takhis und Hauspferden zu suchen sind.
Laufzeit 01.07.2019-31.03.2023
Beteiligte Vetmed-Organisationseinheiten
Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie, Conservation Medicine
Konrad Lorenz Institut für Vergleichende Verhaltensforschung
(Weitere) Projektpartner
Kontakt: Oyunsaikhan Ganbaatar
Great Gobi B Biosphärenreservat, Mongolei
Gefördert durch Jean-Pierre und Sonja Siegfried-Stiftung, Basel, Schweiz