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In der Waagschale: Natur und Energie in den Alpen

Die Produktion von erneuerbarer Energie ist ein Thema, das derzeit eine Menge Aufmerksamkeit erregt.   Die EU hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2020 20 Prozent der in der Region konsumierten Energie aus erneuerbaren Quellen zu beziehen.  Im Alpenraum planen viele Regionen, die Produktion erneuerbarer Energien zu steigern, um energieautark zu werden. Zudem sollen die erneuerbaren Energien die regionale Entwicklung stimulieren. Welche Auswirkungen könnte das auf die Natur in den Alpen haben? Wie können wir sicherstellen, dass der Schutz der Biodiversität in regionale Entwicklungspläne integriert wird, zum Beispiel bei der Entscheidung, wo neue Wasserkraft- oder Windenergieanlagen gebaut werden sollen? Diese und andere wichtige Fragen werden durch das neue internationale Projekt recharge.green, das vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) unter dem Dach des Alpenraumprogrammes (Alpine Space Programme)  kofinanziert wird (Gesamtwert des Projekts 2,7 Mio. Euro) in Angriff genommen werden.

Erstes Treffen der Partner in Wien

Als Lead Partner hat das Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie der Veterinärmedizinischen Universität Wien soeben das erste Treffen der Kooperationspartner aus Österreich, Deutschland, Frankreich, Italien, Liechtenstein und Slowenien organisiert. Vertreter aus Wissenschaft, Politik, Energiewirtschaft und NGOs trafen sich in Wien, um Ziele und die Aufgaben und Verantwortlichkeiten der verschiedenen Partner zu besprechen. Bis zum Sommer 2015 wird das Projekt praktische Werkzeuge entwickeln, die Entscheidungsträgern helfen können,  die Bedürfnisse der regionalen Entwicklung mit denen des Erhalts von Biodiversität, Böden und ökologischer Vernetzung in der Landschaft zu vereinen. In einem ersten Schritt wird das Projekt Modelle zur "Tragfähigkeit" des Alpenraums in Bezug auf erneuerbare Energien, basierend auf verschiedenen  Szenarien, erstellen.

Schnittstelle zwischen Entwicklung und Naturschutz

Prof. Chris Walzer, der bereits viel Erfahrung mit der Koordination eines internationalen Teams von Partnerorganisationen hat – er leitete zuvor das Alpenraumprojekt ECONNECT – hat die Führung des Teams übernommen. "Es ist zwar klar, dass dies ein sehr ehrgeiziges Projekt ist, die Projektpartner sind aber überzeugt, dass man an der Schnittstelle zwischen Entwicklung und Naturschutz bereit sein muss, ambitiös zu denken", sagt er.

(Web-Redaktion am 23.10.2012)