Springe zum Hauptinhalt

18.01.2024: Im Herbst 2023 startete die Veterinärmedizinische Universität Wien ihr interdisziplinäres PhD-Programm zum Thema „One-Health“. Das englischsprachige Doktoratskolleg richtet sich an internationale Studierende, die an der Schnittstelle zwischen tierischer und menschlicher Gesundheit, Lebensmittelsicherheit und ökologischer Nachhaltigkeit forschen wollen.

Das One-Health-Konzept basiert auf der Idee, dass die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt auf entscheidende Weise miteinander verbunden ist. Beispielsweise stammen zahlreiche Krankheiten, die beim Menschen durch Viren und Bakterien verursacht werden, aus dem Tierreich und viele Entdeckungen in der Humanmedizin finden Anwendung auf dem veterinärmedizinischen Sektor und umgekehrt. Diese sogenannte „Komparative Medizin“ ermöglicht jenen Brückenschlag und eröffnet der Forschung und Entwicklung völlig neue Ansätze. Die Vetmeduni verfolgt einen solchen holistischen Ansatz bereits seit vielen Jahren in Forschung sowie Lehre und spannt mit ihrer Expertise den Bogen von den physiologischen Prozessen über die molekularen Mechanismen der Krankheitsentstehung, der Epidemiologie und der Systemmedizin bis hin zur Tier-Mensch-Beziehung sowie der Ethik.

Neues One-Health-Doktoratskolleg der Vetmeduni

Transdisziplinäre Ansätze und Konzepte in die eigene Forschung noch stärker zu integrieren, das ist das Ziel des neu etablierten interdisziplinären One-Health-Doktoratskollegs. Das neue Programm ergänzt an der Veterinärmedizinischen Universität Wien die Aktivitäten der österreichweiten „Uni-Med-Impuls 2030“-Initiative. Als Partnerin dieser vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung finanzierten Initiative kann die Vetmeduni ihre Expertise besonders in den Bereichen der Epidemiologie und Infektiologie sowie der Komparativen Medizin in das Netzwerk der medizinischen Universitäten einbringen und dadurch den medizinischen Fortschritt weiter vorantreiben.

Die Vetmeduni beauftragte den Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds WWTF, eine internationale Fachjury für die Begutachtung der an der Vetmeduni eingereichten Projekte zusammenzustellen, und diese wählte schlussendlich 15 PhD-Projekte, mit je dreieinhalb Jahren Laufzeit, aus den Bereichen Infektionsbiologie und Komparative Medizin zur Förderung aus. Diese PhD-Stellen wurden international ausgeschrieben und nach einem strengen Auswahlverfahren an hochengagierte Nachwuchswissenschafter:innen, die nicht nur aus Österreich, sondern auch aus anderen EU-Ländern, dem Iran und Kamerun stammen, vergeben.

Ausbildung künftiger One-Health-Forscher:innen

Inhaltlich spiegeln die neuen Doktoratsstellen an der Vetmeduni die Vielfalt der globalen Herausforderungen. Die Themen der einzelnen PhD-Projekte sind interdisziplinär in den Bereichen der Infektiologie und Komparativer Medizin breit gefächert und verbinden Grundlagenforschung mit anwendungsnahen Fragestellungen.

Neben der intensiven Forschungstätigkeit umfasst ein facettenreicher Lehrplan Themen der Epidemiologie, der Infektionskrankheiten und der nicht übertragbaren Krankheiten, der Mikrobiologie, Datenwissenschaft, Lebensmittelsicherheit und auch Aspekte der Ökologie sowie des Umweltschutzes. Die Studierenden erhalten dadurch die Möglichkeit, transdisziplinäre Forschung zu betreiben und gleichzeitig zu innovativen Lösungen für aktuelle und künftige Gesundheitsprobleme beizutragen. Die Mitglieder des Lehrkörpers sind Expert:innen auf ihrem Gebiet und bieten den Studierenden eine hochwertige Ausbildung und praktische Forschungserfahrung. Evidenzbasiertes Wissen wird so an die nächste Generation weitergegeben. Neben der fächerübergreifenden Zusammenarbeit stehen der Wissensaustausch, die gemeinsame Ausbildung und internationale Vernetzung im Fokus. Dem engagierten Management-Team des PhD-Programms an der Vetmeduni gehören Christine Aurich (Leiterin des Klinischen Zentrums für Reproduktion), Susanne Kreuzer-Redmer (Zentrum für Tierernährung und Tierschutzwissenschaften) sowie Kathrin Kober-Rychli (Zentrum für Lebensmittelwissenschaften und Öffentliches Veterinärwesen) an.  

Weitere Informationen zum interdisziplinären One-Health-PhD-Programm der Vetmeduni finden Sie hier.
 


PhD-Programm „One-Health“ der Vetmeduni

Geförderte Projekte:

Projekttitel

Supervisor:innen

A One Health modelling approach to SARS-CoV-2

Amelie Desvars-Larrive

Peter Roth

Tackling colitis via the ERBB receptor system – a novel therapeutic target for equine and human patients

Maik Dahlhoff

Franziska Dengler

New theranostics targeting multidrug resistance in cancer

Sabine Brandt

Carina Strohmayer

Antibiotics in semen extender – a possible cause for the emergence of antimicrobial resistance?

Christine Aurich

Igor Loncaric

Exploration of the potential of organoids for deciphering enterotoxicity, as exemplified by the foodborne pathogen Bacillus cereus

Monika Ehling-Schulz

Alexandro Rodriguez-Rojas

Unravelling the role of the Treg: Th17 ratio in OA - restoring the balance via epigenetic and metabolic reprogramming

Florien Jenner

Susanne Kreuzer-Redmer

Extracellular vesicles in obesity driven cell metabolic and immune response at the lymphatic endothelium/adipocyte interface

Silvio Kau-Strebinger

Karin Nowikovsky

Ecophysiology of desert stopover in passerine migrants

Ivan Maggini

Herbert Weißenböck

CRISPR/Cas9-mediated identification of genes that modulate drug efficiency in canine lymphoma

Florian Grebien

Barbara Rütgen

One Health in Allergology: Comparing weaning conditions of cattlewith beta-lactoglobulin and binding partners in milk

Isabella Pali

Rupert Palme

Novel strategies for mitigating the risk posed by antibiotic resistance in Listeria monocytogenes along the food chain and at bedside

Olga Makarova

Karin Schwaiger

Linking benzene exposure to exosomes

Karoline Kollmann

Ralf Steinborn

The role of pigs in Listeria monocytogenes epidemiology in the One Health context

Kathrin Rychli

 

Lukas Schwarz

Highlighting the occurrence of pathogenic fungi in the skin of alpacas and llamas and their importance for animal and human health

Rohini Chopra-Dewasthaly

Cassandra Eibl

Salmonella Infantis and the pESI-like plasmid, a dangerous liaison for public health

Claudia Hess

Joachim Spergser