02.07.2021: Unter dem Motto „Heute verstehen. Morgen verändern.“ lud die Vetmeduni zur zweiten Ausgabe des VetmedTalks, einem neu etablierten Event zum Wissenstransfer im Online-Format. Diesmal drehte sich alles um Lebensmittelsicherheit entlang der gesamten Lebensmittelkette – vom Feld bis zum Teller. ExpertInnen aus den Bereichen Lebensmitteltechnologie, -mikrobiologie, Lebensmittelgewerbe sowie Veterinärwesen diskutierten das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven und boten Einblicke in verschiedene Konzepte für eine sichere Lebensmittelerzeugung.
„Lebensmittelsicherheit“ steht für alle Maßnahmen und Konzepte die sicherstellen sollen, dass Lebensmittel für EndverbraucherInnen zum Verzehr geeignet sind. Denn kontaminierte Lebensmittel führen zu übertragbaren Krankheiten und bedrohen die Gesundheit von Mensch und Tier. Aber wie lassen sich Konzepte für eine sichere Lebensmittelerzeugung in allen Phasen, vom Hof auf den Teller, umsetzen?
<< Wir kaufen sie im Supermarkt, wir bestellen und lassen sie uns vor die Haustüre liefern, wir holen sie am Markt oder beim Bauern, wir verkochen sie oder wir lassen sie uns servieren – Lebensmittel sind leicht und allerorts verfügbar – zumindest in unseren Kreisen. Und, wir gehen davon aus, dass sie sicher sind. Dass die Produktion von Lebensmittel komplex und arbeitsteilig ist, wird oft vergessen. Diese Schritte erfordern Expertise, Sorgfalt und Kontrolle, damit letztendlich die Qualität am Teller stimmt. >> Petra Winter, Rektorin der Vetmeduni.
Anka Lorencz (Bundesinnungsgeschäftsführerin Lebensmittelgewerbe, WKO), Josef Schöchl (Landesveterinärdirektor Salzburg), Karin Schwaiger (Leiterin der Abteilung für Hygiene und Technologie von Lebensmitteln, Vetmeduni), Evelyne Selberherr (Abteilung für Lebensmittelmikrobiologie, Vetmeduni) und Martin Wagner (Abteilung für Lebensmittelmikrobiologie, Wissenschaftliche Gesamtleitung FFoQSi, Vetmeduni) boten einen spannenden und umfassenden Austausch rund um Aspekte der Lebensmittelhygiene und Sicherheitskonzepte in Groß- und Kleinbetrieben. Bernhard Weingartner, Wissenschaftskommunikator und Initiator der Science Slams Österreich, moderierte die Veranstaltung.
Themenreigen rund um sichere Lebensmittel und Lebensmittelwertschätzung
Weiters standen die Themen Tierwohl sowie Tierhygiene, mikrobiologisch sichere Lebensmittel, positive Effekte von Lebensmittelbakterien, Innovationen hinsichtlich Lebensmittelverpackungen und aktuelle Ergebnisse aus der Forschung bzgl. Lebensmittelsicherheit im Fokus.
Die ExpertInnenrunde ging zudem auf die Grundregeln der Hygiene im Umgang mit Lebensmitteln in den eigenen vier Wänden sowie auf die Bedeutung des Mindesthaltbarkeits- bzw. Verbrauchsdatums ein und gab Tipps für einen hygienischen und ressourcenschonenden Umgang mit Lebensmitteln. „Food Waste“ national und global gesehen wurde ebenso thematisiert wie der (vermeidbare) Lebensmittelverlust entlang der Wertschöpfungskette.
<< Ziel ist das Bewusstsein für sichere Lebensmittel zu schärfen und zu betonen, dass alle Akteure im Lebensmittelsystem ihren Beitrag leisten müssen. Als Universität sehen wir es als unsere Aufgabe und Verantwortung, mit Forschung die Welt in dieser Hinsicht ein Stück besser zu machen und leisten mit unserer Forschungsarbeit dem UN-Aufruf Folge. >> Petra Winter, Rektorin der Vetmeduni, über den internationalen Welttag der Lebensmittelsicherheit (initiiert durch die Vereinten Nationen) am 7. Juni.
Die Diskussion zeigte auf, dass man Lösungswege braucht, um der Entfremdung zwischen KonsumentInnen und Lebensmittel sowie deren Produktionsweise, entgegenzuwirken. Dabei kommt der Aufklärung der EndverbraucherInnen eine besondere Rolle zu. Denn eine sachgerechte und realitätsnahe Information über Herkunft und Herstellung von Produkten leistet einen wesentlichen Beitrag, um mehr Verständnis hinsichtlich der realen Produktionsbedingungen und dem Preis- Werteverhältnis bei KonsumentInnen zu generieren.
Nachschau: Der VetmedTalk zum Thema „Gesunde und sichere Lebensmittel“ auf YouTube
Vorschau: Der nächste VetmedTalk wird im Herbst 2021 stattfinden.