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24.02.2022: Um ein reibungsloses und stressfreies Miteinander von Kindern und Hunden zu ermöglichen, bedarf es an Wissen – nicht nur über das Wesen von Kindern, sondern auch über jenes von Hunden. Vereinbarte Strukturen und klare Regeln helfen dabei und geben zusätzlich Sicherheit. Die Infografik „Tipps fürs Tier – Kinder und Hunde" der Vetmeduni veranschaulicht Grundregeln für ein sicheres Zusammensein.

Dreamteam Kinder und Hunde

Die bloße Anwesenheit eines Hundes lässt Kinder konzentrierter, ruhiger und weniger aggressiv werden. Haben Kinder beim Aufwachsen eine starke Bindung zu ihrem Heimtier, entwickeln sie mehr Empathie und eine höhere Sozialkompetenz.

Positiver Effekt auf Kinder

In Anwesenheit eines Hundes:

  • weniger Aggressionen
  • erhöhte Aufmerksamkeit, bessere Lernerfolge
  • Anti-Stress-Effekt
  • Ausschüttung von Oxytocin: stärkt Vertrauen und fördert soziale Bindungen

Durch Zusammenleben mit eigenem Hund:

  • mehr Empathie
  • mehr Sozialkompetenz


Regeln und Strukturen

Gemeinsam mit ihren Kindern sollten Eltern jedoch klare Regeln und Strukturen vereinbaren. Aus der Forschung im Bereich der Unfallprävention weiß man, dass alleine Regeln zu lernen nicht hilft. Kinder müssen diese laufend üben und richtige Verhaltensweisen wiederholen. Unterstützt wird das Lernen durch Nachahmung. Es ist also wichtig, dass Erwachsene und Hundehalter:innen mit gutem Vorbild vorausgehen.

Regel 1: Nicht beim Fressen stören
Stör den Hund nicht beim Fressen, du möchtest beim Essen auch nicht gestört werden.

Regel 2: Nicht umarmen
Die meisten Kinder möchten nicht festgehalten werden. Die meisten Hunde mögen Umarmungen nicht und noch weniger, wenn sie richtig umklammert werden.

Regel 3: Spielzeug nicht wegnehmen
Spielzeug nicht wegnehmen Nimm dem Hund Spielzeug und Knochen nicht weg, du möchtest auch nicht, dass dir deine Spielsachen weggenommen werden.

Regel 4: Runter vom Hund
Steige oder setze dich nicht auf den Hund. Du magst es auch nicht, wenn jemand auf dir herumtrampelt.

Regel 5: Nicht schreien
Hunde hören viel besser als wir Menschen. Vermeide es, zu brüllen oder zu lärmen. Auch Menschen wollen nicht angeschrien werden.

Regel 6: Nicht zu nahe
Vermeide nahen Kontakt mit deinem Gesicht zur Hundeschnauze. Auch für Menschen ist sehr naher Kontakt oft unangenehm.

Regel 7: Nicht ärgern
Niemand mag es, an Haaren, Ohren oder anderen Körperteilen gezogen zu werden! Auch der Hund nicht.


Kind und Hund immer beaufsichtigen

(Klein-)Kinder verstehen Signale des Hundes nicht!

  • Orientierung hauptsächlich am Kopf/Gesicht
  • Knurren wird häufig für Lachen gehalten
  • Kinder können frühestens ab 4 Jahren Empathie empfinden
  • Gefahrenbewusstsein ist wenig ausgeprägt

Vertrautheit kann täuschen

  • 85% der Bissunfälle ereignen sich mit Hunden, die das Kind bereits kennt.
  • Hundehalter:innen erkennen seltener Angstsignale der Hund-Kind-Interaktion als Nicht-Hundehalter:innen.

 

Wir empfehlen

Wissen erweitern:

  • Körpersprache von Hunden lesen lernen
  • Die besondere Wahrnehmung von Kindern verstehen
     

Supervision und Betreuung:

  • Richtiges Verhalten vorleben, laufend aufklären
  • Kind und Hund niemals unbeaufsichtigt lassen
  • Präventionsmaßnahmen treffen, wenn nötig Ruhepausen verordnen

Infografik "Kinder und Hunde" im VETMED Magazin 04/2021

Grafik: Matthias Moser
Redaktionelle Aufbereitung: Julietta Studeny
Fachlicher Input: Karl Weissenbacher (Prüf- und Koordinierungsstelle Assistenzhunde und Therapiebegleithunde, Messerli Forschungsinstitut) und Christine Arhant (Institut für Tierschutzwissenschaften und Tierhaltung)
 

VETMED 04/2021 zum Download

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