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Universität

Infografik „Tipps fürs Tier – Vögel im Winter richtig füttern“

In der kalten Jahreszeit kann die Nahrung für viele heimische Vogelarten knapp werden. Einige gefiederte Freunde suchen dann die Futterplätze auf, die ihnen im Garten oder am Fensterbrett angeboten werden. Doch nicht jedes Futter ist für jeden Vogel geeignet und auch bei der Wahl der Futterspender gilt es einiges zu berücksichtigen. Wie man den Vögeln hier richtig „unter die Flügel greift“, zeigen die Tipps fürs Tier der Vetmeduni.

Rotkehlchen bei einem Futterspender
Foto: pixabay

Der richtige Zeitpunkt

  • Am besten im Spätherbst mit der Fütterung beginnen, damit sich die gefiederten Gäste an die Futterplätze gewöhnen.
     
  • Eine durchgehende Fütterung im Winter stellt für die Vögel eine zuverlässige Nahrungsquelle dar, auf die sie zurückgreifen können.
     
  • Fütterung während der Brutzeit (April bis Juli): Proteinreiches Insektenfutter, Getreidesamen (z. B. Hafer, Weizen) anbieten. Kein Fettfutter, keine fetthaltigen Kerne, Samen und Nüsse verfüttern! Jungvögel können dieses Futter nicht richtig verdauen. Besonders auf die Hygiene der Futterspender achten.

Achtung: Im Sommer besteht die Gefahr, dass das Vogelfutter feucht wird und schimmelt. Bei hohen Temperaturen können sich auch diverse Krankheitserreger wie Trichomonas gallinae rasch vermehren und den Vögeln schaden.


Vogelfreundliche Gartengestaltung

  • Gehölze wie Weiß- und Sanddorn, Holunder, Heckenrosen, Pfaffenhütchen, Brombeere, Himbeere, Schlehe, Berberitze, Liguster oder Hartriegel bieten Schutz und Nahrung für fruchtfressende Vögel (z. B. Drossel, Grasmücken, Stare)
     
  • Laubhaufen, geschichtete Baum- und Strauchschnitte für den Winter schaffen: Hier können Insekten und Insektenlarven überwintern, was Insektenfressern wie dem Zaunkönig oder dem Rotkehlchen nützt. Zusätzlich können sich die Vögel hier zurückziehen.
     
  • Samenstände über den Winter stehen lassen: Samen von Wegerich, Beifuss oder Distel bieten Futterquellen für Körnerfresser wie Finken, Ammern und Sperlinge.

Achtung: Vogelhecken in frostfreien Winterperioden stutzen. Denn spätestens ab März beginnen die Heckenvögel wie die Goldammer, die Amsel oder der Zaunkönig mit dem Nestbau.

Geeignete Futterspender

  1. Silofutterhäuser/Futtersäulen für Körnerfutter: Vögel sitzen nicht direkt im Futter; keine Verunreinigung oder nasses Futter*. 

  2. Gittersäulen für Nüsse, Fettblöcke, Meisenknödel
     
  3. Vogeltränke und Bäder zum Trinken und zur Gefierderpflege; Tränken regelmäßig säubern und frisches Wasser nachfüllen!
     
  4. Bodenfuttersilos: Einige Vögel, darunter z. B. das Rotkehlchen oder die Amsel, bevorzugen es, am Boden zu fressen. Hier droht Gefahr durch Katzen, die möglicherweise durch den Garten streunen. Und Futter, das nachts auf dem Boden liegt, kann Ratten anlocken. Den Futtersilo am besten nachts nach oben stellen oder verräumen.

* Nasses Vogelfutter schimmelt leicht und ist für die Vögel giftig.

Hinweis: Futterstellen in der Nähe von Bäumen und Hecken, aber nicht im Nahbereich großer Glasscheiben (Anprallgefahr) platzieren. Die Vögel nähern sich von Sitzwarten aus vorsichtig der Futterstelle an. Bis die gefiederten Freunde regelmäßig vorbeikommen, kann es ein wenig dauern.

Achtung: Keine klassichen Vogelhäuschen verwenden. Die Vögel sitzen hier im Futter und können es selbst durch Kot verunreinigen.


Mögliche Gründe, warum Vögel die Futterstellen nicht besuchen:
Falscher Standort, Futtersilo etc. wurde zu spät montiert/aufgestellt, Konkurrenz durch „attraktivere“ Futterstellen, Störungen (z. B. nach dem Angriff einer Katze) oder genügend Futter in der Natur vorhanden.

Futtertipps

  • Körnermischungen (Hafer, Sonnenblumenkerne, Hanf, Hirse, Gerste, Weizen, …): z. B. Blau-/Kohlmeise, Buch-/Berg-/ Grünfink, Haussperling, Buntspecht, Kleiber, Türkentaube
     
  • Kleine Samen (Hanf, Leinsamen, Mohn, Hirse): z. B. Blaumeise, Buchfink, Stieglitz, Erlenzeisig, Feldsperling
     
  • Sonnenblumen(kerne): z. B. Blau-/Kohlmeise, Buch-/ Berg-/Grünfink, Haus-/Feldsperling, Türkentaube
     
  • Gehackte Nüsse (ungesalzene Erd-, Hasel-, Walnüsse etc.): Meisen, Rotkehlchen, Buntspecht, Kleiber, Saatkrähe
     
  • Obst, getrocknete Beeren (z. B. Rosinen), bröseliges Fettfutter: Mönchsgrasmücke, Rotkehlchen, Amsel
     
  • Fettfutter (Meisenknödel- und Ringe, Fettblöcke): Blau-/Kohlmeise, Erlenzeisig, Bunt-/Grünspecht
     
  • Fertiges Insektenfutter und Futtermischungen aus dem Fachhandel
     

Achtung: Keine Meisenknödel im Netz verwenden, da sich die Vögel darin verheddern können.
 

Als Vogelfutter nicht geeignet: Teigwaren, Brot, Kartoffeln, Fleisch; gesalzenes, gewürztes oder schimmelndes Futter.


Infografik zum Download


Illustration: Matthias Moser/Vetmeduni