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Upcycling: Nahrhaftes Tierfutter aus Obst- und Ernteabfällen
Pakistan zählt zu den weltweit wichtigsten Produzenten und Exporteuren von Zitrusfrüchten, Mangos und Äpfeln weltweit. Im Fokus des Projekts „From Waste to Feed“ steht die Anwendung der Silierungstechnologie zur Konservierung von Früchten und Ernteabfällen, die unter anderem bei der Fruchtsaftproduktion in Pakistan anfallen. Ratchaneewan Khiaosa-Ard vom Zentrum für Tierernährung und Tierschutzwissenschaften der Vetmeduni ist Projektleiterin und Koordinatorin.
Autorin: Ratchaneewan Khiaosa-Ard, Projektleiterin und Koordinatorin, Zentrum für Tierernährung und Tierschutzwissenschaften/Vetmeduni
Viehzucht ist global von großer wirtschaftlicher und gesundheitlicher Bedeutung. Während Tier- und Umweltschutz im Westen zunehmend an Wichtigkeit gewinnen, kämpfen Entwicklungsländer wie Pakistan mit Hunger und Mangelernährung. Der Zugang zu tierischen Nahrungsmitteln ist dort essenziell. Da es in Entwicklungsländern an erschwinglichen, qualitativ hochwertigen Futtermitteln mangelt, bietet die Umwandlung von pflanzlichen und agroindustriellen Nebenprodukten in Tierfutter eine klare Lösung.
Im Rahmen unseres Forschungsprojekts arbeiten wir seit 2021 mit der University of Veterinary and Animal Sciences (UVAS) in Lahore in Pakistan zusammen. Wir untersuchen, ob und wie Obst- und Ernteabfälle aus Zitrusfrüchten, Mangos, Äpfeln und Zuckerrüben in nahrhaftes Futter für Wiederkäuer umgewandelt werden können. Dieses Projekt bildet einen Teil der Kooperation Entwicklungsforschung der OeAD (Agentur für Bildung und Internationalisierung), die die Zusammenarbeit zwischen Institutionen in Österreich und dem globalen Süden unterstützt. Die Finanzierung erfolgt durch das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF). Lokale Nebenprodukte bei der Fruchtsaftproduktion sind reich an Nährstoffen und sekundären Pflanzenstoffen, die konserviert und als Tierfutter genutzt werden können. Dieser Ansatz würde im One-Health-Kontext zur Futter- und Ernährungssicherheit, Nachhaltigkeit sowie zur Kreislaufwirtschaft beitragen.
Die Forschungsergebnisse wurden im Rahmen eines Workshops in Jhang, Pakistan, präsentiert. Gleichzeitig tauschten wir uns vor Ort mit Kolleg:innen, Vertreter:innen der Futtermittelindustrie sowie den dort ansässigen Milchviehhalter:innen über die potenzielle Verwendung von silierten Nebenprodukten aus. Unser Ziel ist es, eine Brücke zwischen den Interessengruppen zu schlagen, um die Anwendung und Erweiterung von Forschungsdaten und Ideen zu fördern. Und wir hoffen, dass unser Projekt genügend Aufmerksamkeit auf sich zieht und ein kontinuierliches Interesse sowie eine Zusammenarbeit zwischen Forschung und den Interessengruppen schafft. Die Forschung in diesem Bereich steckt noch in den Kinderschuhen. Bevor dieser Ansatz zum Mainstream werden kann, müssen noch etliche Wissenslücken geschlossen werden.
Projektname: „Turning fruit and vegetable wastes into livestock feed: Sustainable feed resources with functional properties"
Mehr Informationen zum Projekt finden Sie hier.
Projektleiterin und Koordinatorin: Ratchaneewan Khiaosa-Ard
Team: Mubarik Mahmood (UVAS), Thomas Hartinger (Vetmeduni), Abdul Rahman und Muawuz Ijaz (beide UVAS).
Kooperationspartner: OeAD – Kooperation Entwicklungsforschung
Projektnummer: KoEF 06/2020
Der Beitrag erschien in VETMED 02/2024