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Universität

Travel Award für vier Nachwuchswissenschafter:innen der Vetmeduni

Im Rahmen der 4th International Conference on Cytokine Signaling in Cancer auf Kreta, Griechenland, wurden auch heuer wieder die begehrten Agean Conference Travel Awards verliehen. Gleich vier Preise gingen an die Veterinärmedizinische Universität Wien.

v.l.n.r.: Sebastian Kollmann, Tania Brandstötter, Ines Garces de los Fayos Alonso und Tanja Bulat

Die Agean Conference Travel Awards ehren Forschungsarbeiten herausragender Nachwuchswissenschafter:innen auf dem Gebiet der Krebsforschung. Für Ihre wissenschaftlichen Beiträge erhielten Tania Brandstötter und Sebastian Kollmann vom Institut für Pharmakologie und Toxikologie der Vetmeduni je einen der renommierten Preise. Zudem wurden Tanja Bulat (Institut für Tierzucht und Genetik, Vetmeduni) sowie Ines Garces de los Fayos Alonso (Abteilung für Labortierpathologie, Vetmeduni) mit einem Travel Award ausgezeichnet.

Unter Supervision von Veronika Sexl, Leiterin des Instituts für Pharmakologie und Toxikologie, widmen sich Tania Brandstötter und Sebastian Kollmann dem JAK/STAT Signalweg in der Hämatopoese, Leukämogense bzw. Karzinogenese. In dem Projekt „SBNO2 als neues Target für STAT3 getriebene Leukämien“ ging Tania Brandstötter der Frage nach, wie sich der JAK STAT Signalweg verändert, wenn ein wichtiges Signalmolekül (STAT3) mutiert ist. Diese Mutation kommt gehäuft in bestimmten Leukämien vor. In ihrer Arbeit hat Brandstötter ein spezifisches nachgeschaltetes Protein (SBNO2) entdeckt, das sowohl für Leukämien mit STAT3 Mutationen als auch für solche mit hyperaktivem STAT3 essentiell ist. Diese STAT3/SBNO2 Achse zeigt einen neuen vielversprechenden therapeutischen Ansatz für schwer zu behandelnde leukämische Erkrankungen.

Im Rahmen der wissenschaftlichen Arbeit „A STAT5B–CD9 axis determines self-renewal in hematopoietic and leukemic stem cells“ widmet sich Sebastian Kollmann dem Protein STAT5B und dessen Rolle in der Selbsterneuerung von hämatopoietischen und leukämischen Stammzellen. Kollmann und Kolleg:innen haben versucht, einen therapeutischen Ansatz gegen diese Unsterblichkeit zu entwickeln. Fündig wurden sie mit dem STAT5B gesteuerten Zelloberflächenmolekül CD9. Eine Blockade von CD9 führte zur gezielten Eliminierung von leukämischen Stammzellen in verschiedensten Versuchsmodellen und Patientenproben. Dies ist besonders interessant, da leukämische Stammzellen gegen viele herkömmliche Therapien resistent sind und oft zu einem Rückfall der Leukämieerkrankung führen.

In ihrer Arbeit „Myeloid STAT1 regulates hematopoiesis in the spleen during infection and inflammation“ beleuchtete Tanja Bulat, Institut für Tierzucht und Genetik, den Transkriptionsfaktor STAT1 in der Immunantwort auf Infektionserkrankungen. Im Mausmodell konnte sie zeigen, dass STAT1-abhängige Signale in Makrophagen die Produktion von Blutplättchen und roten Blutkörperchen in der Milz fördern und so die Regeneration der beiden Zelltypen im Blut gewährleisten. Bulats Erkenntnisse können in weiterer translationaler Forschung zur Entwicklung von Stammzelltherapien beitragen.

Ines Garces de los Fayos Alonso ist PhD-Studentin an der Abteilung für Labortierpathologie der Vetmeduni. In Ihrer Doktorarbeit widmet sie sich der Verwendung verschiedener transgener Mausmodelle, um den Einfluss von PDGFRB bei einem aggressiven Non-Hodgkin-T-Zell-Lymphom zu untersuchen, das normalerweise Kinder und junge Erwachsene betrifft. Ihre Ergebnisse, die derzeit in einer Publikation zusammengefasst werden, belegen, dass PDGFRβ in ALK+ ALCL stromaufwärts von STAT5 signalisiert, was den bösartigen Zellen einen selektiven Vorteil verschafft und ihr onkogenes Potenzial steigert. Diese Ergebnisse liefern eine Begründung für die Einbeziehung der PDGFRβ- und STAT5-Expression als Standard-Diagnosemarker bei Patienten mit ALCL.


Die Vetmeduni gratuliert herzlich und wünscht weiterhin viel Erfolg!