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Fünftes AMICI Symposium an der Vetmeduni
Am 13. Juni 2022 fand das fünfte Symposium der Österreichischen Mikrobiom Initiative an der Vetmeduni statt. Im Fokus standen neueste Erkenntnisse aus der Mikrobiomforschung. Rund 140 Teilnehmer:innen folgten wissenschaftlichen Beiträgen namhafter Expert:innen.
Die "Austrian Microbiome Initiative" (AMICI) fördert die nationale Mikrobiomforschung und vernetzt Mediziner:innen und Forscher:innen verschiedenster Fachrichtungen zur Nutzung von Synergien.
Unter Federführung von Evelyne Selberherr, Assistenzprofessorin für Mikrobiomforschung an der Abteilung für Lebensmittelmikrobiologie der Vetmeduni, und in Kooperation mit dem FFoQSI (Austrian Competence Centre for Feed and Food Quality, Safety and Innovation) tagte die AMICI am 13. Juni 2022 an der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Nach Eröffnungsstatements von Evelyne Selberherr, Otto Doblhoff-Dier, Vizerektor für Forschung und internationale Beziehungen, und Jürgen Marchart (Geschäftsführer des FFoQSI) folgten Experten:innenvorträge zu unterschiedlichen Aspekten der Mikrobiomforschung und wissenschaftlichen Projekten.
Symposiumsinhalte:
Thomas Böttcher (Universität Wien) bot einen Überblick zu chemischen Interaktionen zwischen Mikroorganismen, ausgehend von Metallchelatoren, Signalstoffen und Antibiotika. In seiner Forschung untersucht er die chemischen Strukturen mikrobieller Naturstoffe, um die vielfältigen Interaktionen von Mikroorganismen, Phagen und dem eukaryotischen Wirt besser verstehen zu können und chemische Werkzeuge für Präzisionseingriffe in komplexen Mikrobiomen zu entwickeln. Miguel Rodriguez (Universität Innsbruck) erklärte die Entwicklung von Rechenverfahren und statistische Verfahren, um grundlegende evolutionäre und ökologische Kräfte, die auf mikrobielle Populationen und deren Stoffwechselpotenzial wirken, in Zukunft besser verstehen zu können. Tomislav Cernava (TU Graz) ging auf die Wichtigkeit des Verständnisses von Pflanzenmikrobiomen und mikrobiellen Interaktionen ein, um Veränderungen in natürlichen Umgebungen und in Pflanzenproduktionssystemen verstehen zu können.
Francesca De Filippis (University of Naples Federico II, Italien) widmete sich der Bedeutung von Milchsäurebakterien (LAB) in fermentierten Lebensmitteln und deren Bedeutung für die menschliche Darmgesundheit. Marta Hernández (Instituto Tecnológico Agrario de Castilla y León, Spanien) und Narciso Martín Quijada (Vetmeduni) sprachen über Mikrobiome entlang der Lebensmittelkette sowie deren Rolle während der Käsereifung. Jana Seifert (Universität Hohenheim, Deutschland) ging auf die Methoden Metaproteomik und Protein stable isotope probing ein und erläuterte die Anwendungen zur Erforschung der Funktionalität mikrobieller Gemeinschaften im Tier. Aashish Jha (New York University Abu Dhabi, Vereinigte Arabische Emirate) hielt einen Vortrag über das Falkenmikrobiom und Salmonellenbefall bei asymptomatischen Falken. Barbara Metzler-Zebeli (Vetmeduni) widmete sich den mikrobiellen und Wirt-relevanten Folgen hinsichtlich veränderten Rezeptorexpression und Absorption von mikrobiellen Metaboliten bei jungen Ferkel. Rodríguez-Rojas (Vetmeduni) stellte eine laufende Mikrobiomstudie vor, die mikrobielle Dynamiken der Yorkshire Terrier Enteropathie während der Erkrankung und während Remission untersucht.
Eva Untersmayr-Elsenhubers Beitrag (MedUni Wien) thematisierte die Rolle des Mikrobioms für die Immunität der Schleimhäute und die Stabilität der Darmbarriere. Irma Schabussova (MedUni Wien) sprach über bakterielle Außenmembran-Vesikel und deren Funktion im Kampf gegen Allergien. Franziska Roth-Walter (Messerli Forschungsinsitut, Vetmeduni) sprach über den Zusammenhang zwischen Eisenmangel und Allergie, sowie über Behandlungen von funktionellem Eisenmangel zur Linderung anderer Krankheiten.
Das Symposium wurde unterstützt von der ÖGHMP, Germania Pharmazeutika GesmbH, Eppendorf Austria GmbH und New England Biolabs GmbH.
Über AMICI: Die im Jahr 2016 ins Leben gerufene Österreichische Mikrobiom Initiative – AMICI – verfolgt das Ziel die Mikrobiomforschung in Österreich sowie die darauf abzielende Wissenschaftskommunikation zu fördern. Zudem möchte AMICI allen an der Mikrobiomforschung interessierten Mediziner:innen und Forscher:innen eine Informations- und Interaktionsplattform bieten und damit neue interdisziplinäre Kooperationen in Österreich ermöglichen. Die Initiative informiert auch die Öffentlichkeit über neueste Erkenntnisse der Mikrobiomforschung und fungiert hierbei auch als nationaler Kontaktpunkt und Ansprechpartner für verschiedene Stakeholder wie Medien und Politik.
Mehr Informationen unter www.microbiome.at
Abb. 1: AMICI Komitee Mitglieder und Vortragende: v.l.n.r.: Marta Hernández, Thomas Böttcher, Tomislav Cernava, Miguel Rodriguez, Jana Seifert, Evelyne Selberherr, Alexander Loy, Franziska Roth-Walter, Barbara Metzler-Zebeli, Francesca De Filippis, Narciso Martín Quijada
Abb. 2: v.l.n.r.: Jürgen Marchart, Evelyne Selberherr und Otto Doblhoff-Dier.