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Adventkalender

8. Dezember

Wintervogelfütterung

In der kalten Jahreszeit kann die Nahrung für viele heimische Vogelarten knapp werden. Einige gefiederte Freunde suchen dann die Futterplätze auf, die ihnen im Garten oder am Fensterbrett angeboten werden. Doch nicht jedes Futter ist für jeden Vogel geeignet und auch bei der Wahl der Futterspender gilt es einiges zu berücksichtigen. Wie man den Vögeln hier richtig „unter die Flügel greift“, zeigen die Tipps fürs Tier der Vetmeduni.

Der richtige Zeitpunkt

  • Am besten im Spätherbst mit der Fütterung beginnen, damit sich die  gefiederten Gäste an die Futterplätze gewöhnen.
  • Eine durchgehende Fütterung im Winter stellt für die Vögel eine zuverlässige Nahrungsquelle dar, auf die sie zurückgreifen können.
  • Fütterung während der Brutzeit (April bis Juli): Proteinreiches Insektenfutter, Getreidesamen  (z. B. Hafer, Weizen) anbieten. Kein Fettfutter, keine fetthaltigen Kerne, Samen und Nüsse verfüttern! Jungvögel können dieses Futter nicht richtig verdauen. Besonders auf die Hygiene der Futterspender achten.

Im Sommer besteht die Gefahr, dass das Vogelfutter feucht wird und schimmelt. Bei hohen Temperaturen können sich auch diverse Krankheitserreger wie Trichomonas gallinae rasch vermehren und den Vögeln schaden.

Vogelfreundliche Gartengestaltung

  • Gehölze wie Weiß- und Sanddorn, Holunder, Heckenrosen, Pfaffenhütchen, Brombeere, Himbeere, Schlehe, Berberitze, Liguster, oder Hartriegel bieten Schutz und Nahrung für fruchtfressende Vögel (z.B. Drossel, Grasmücken, Stare)
  • Laubhaufen, geschichtete Baum- und Strauchschnitte für den Winter schaffen: Hier können Insekten und Insektenlarven überwintern, was Insektenfressern wie dem Zaunkönig oder dem Rotkehlchen nützt. Zusätzlich können sich die Vögel hier zurückziehen.
  • Samenstände über den Winter stehen lassen: Samen von Wegerich, Beifuss oder Distel bieten Futterquellen für Körnerfresser wie Finken, Ammern und Sperlinge.

Achtung: Vogelhecken in frostfreien Winterperioden stutzen. Denn spätestens ab März beginnen die Heckenvögel wie die Goldammer, die  Amsel oder der Zaunkönig mit dem Nestbau.

Geeignete Futterspender

  • Keine klassichen Vogelhäuschen verwenden: Die Vögel sitzen hier im Futter und können es selbst durch Kot verunreinigen.
  • Silofutterhäuser oder Futtersäulen: für Körnerfutter; Vögel sitzen nicht direkt im Futter; keine Verunreinigung oder nasses Futter
    Nasses Vogelfutter schimmelt leicht und ist für die Vögel giftig.
  • Gittersäulen: Nüsse, Fettblöcke, Meisenknödel
  • Vogeltränke und Bäder: zum Trinken und zur Gefierderpflege; Tränken regelmäßig säubern und frisches Wasser nachfüllen!
  • Bodenfuttersilos: Einige Vögel, darunter z. B. das Rotkehlchen oder die Amsel, bevorzugen es, am Boden zu fressen.
    Achtung: Hier droht Gefahr durch Katzen, die möglicherweise durch den Garten streunen. Und Futter, das nachts auf dem Boden liegt, kann Ratten anlocken. Den Futtersilo am besten nachts nach oben stellen oder verräumen.

Hinweis: Futterstellen in der Nähe von Bäumen und Hecken aber nicht im Nahbereich großer Glasscheiben (Anprallgefahr) platzieren. Die Vögel nähern sich von Sitzwarten aus vorsichtig der Futterstelle an. Bis die gefiederten Freunde dann regelmäßig vorbeikommen, kann es ein wenig dauern.

Mögliche Gründe, warum die Vögel die Futterstellen nicht besuchen: Falscher Standort, Futtersilo etc. wurde zu spät montiert/aufgestellt, Konkurrenz durch „attraktivere“ Futterstellen, Störungen (z.B. nach dem Angriff einer Katze) oder genügend Futter in der Natur vorhanden.

Futtertipps

  • Körnermischungen (Hafer, Sonnenblumenkerne, Hanf, Hirse, Gerste, Weizen, …): z. B. Blau-/Kohlmeise, Buch-/Berg-/Grünfink, Haussperling, Buntspecht, Kleiber, Türkentaube
  • Kleine Samen (Hanf, Leinsamen, Mohn, Hirse): z. B. Blaumeise, Buchfink, Stieglitz, Erlenzeisig, Feldsperling
  • Sonnenblumen(kerne): z. B. Blau-/Kohlmeise, Buch-/Berg-/Grünfink, Haus-/Feldsperling, Türkentaube
  • Gehackte Nüsse (ungesalzene Erd-, Hasel-, Walnüsse etc.): Meisen, Rotkehlchen, Buntspecht, Kleiber, Saatkrähe
  • Obst, getrocknete Beeren (z.B.Rosinen), bröseliges Fettfutter: Zaunkönig, Rotkehlchen, Amsel
  • Fettfutter (Meisenknödel- und Ringe, Fettblöcke): Blau-/Kohlmeise, Erlenzeisig, Bunt-/Grünspecht  Achtung, keine Meisenknödel im Netz verwenden, da sich die Vögel darin verheddern können.
  • Fertiges Insektenfutter und Futtermischungen aus dem Fachhandel

Als Vogelfutter nicht geeignet: Teigwaren, Brot, Kartoffeln, Fleisch; gesalzenes, gewürztes oder schimmelndes Futter

Meisenknödel selber machen (ca. 40 Stück):

  • 1 kg Rindertalg
  • 1,5 kg schalenfreies Vogelfutter z.B. ungesalzene Nüsse
  • Naturband
  • Bei Bedarf Sonnenblumenkerne, Hanfsamen etc.

Rindertalg in einem Topf schmelzen, Vogelfutter beimengen und unter gelegentlichem Umrühren abkühlen lassen. Aus der Masse kleine Knödel formen und dabei ein Stück Naturband einlegen, damit der Meisenknödel aufgehängt werden kann. Bei Bedarf den Knödel in Samen oder gehackten Kernen wälzen.

Fachlicher Input: Österreichische Vogelwarte (AOC)/Vetmeduni, BirdLife Österreich

Zur Österreichischen Vogelwarte der Vetmeduni

Tipps fürs Tier: Wintervogelfütterung als PDF