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Universität

Vetmeduni Vienna trauert um Gertrud Keck

In großer Trauer und tiefer Betroffenheit teilen wir mit, dass Em. Univ.-Prof. Dr. Gertrud Keck, hochgeschätzte ehem. Ordinaria der Medizinischen Physik der Vetmeduni Vienna, am 2. Mai 2019 im 93. Lebensjahr verstorben ist.

Porträt Gertrud Keck

Nach ihrer Emeritierung widmete sich Gertrud Keck unter anderem der bildnerischen Kunst. Foto © privat

Gertrud Kecks Lebenslauf ist genauso umfang- wie abwechslungsreich und beginnt am 18. Jänner 1927 in Wien. Kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs inskribierte Keck für Physik und Mathematik an der Philosophischen Fakultät der Universität Wien. Nach der Lehramtsprüfung im Jahr 1950 und der Promotion zur Dr. phil. im selben Jahr wurde sie Universitätsassistentin am Institut für Medizinische Physik der Medizinischen Fakultät der Universität Wien.

Gertrud Kecks Wirken an der Vetmeduni Vienna

Nach knapp zehn Jahren in dieser Position begann Kecks Zeit an der „Tierärztlichen Hochschule Wien“ – der heutigen Vetmeduni Vienna – mit der Verleihung der Lehrbefugnis für Medizinische Physik. Darüber hinaus wurde sie zunächst zur stellvertretenden Leiterin der dem Physiologischen Institut zugeteilten Lehrkanzel für Medizinische Physik berufen, 1962 folgte die Ernennung zur Ao. Hochschulprofessorin.
Damit begann auch der Aufbau des Instituts für Medizinische Physik. Gertrud Keck selbst schrieb in ihrem Buch „Auf dass es nicht vergessen werde“: „Die Jahre an der Veterinärmedizinischen Universität sind unvergesslich. Mit einer nur zu 25% zugeteilten Reinigungskraft zu Beginn als einzigem Personal wuchs die Medizinische Physik und fand immer mehr Anerkennung.“ Schritt für Schritt gelang ihr der Ausbau des Instituts bis zum Jahre 1995 – dem Jahr ihrer Emeritierung – auf 13 MitarbeiterInnen. Ab 1972 kam darüber hinaus die Tätigkeit als Vorstand des Instituts „Rechenzentrum der Tierärztlichen Hochschule“ hinzu. Dabei war Gertrud Keck jahrzehntelang die einzige Frau im Kollegium der Veterinärmedizinischen Universität, wobei sie immer betonte, dass es hierbei keinerlei Probleme oder Schwierigkeiten gegeben habe.

Anerkennung für mutige Schritte

Gertrud Keck erlebte und erfuhr die Geschichte Österreichs unmittelbar, samt wirtschaftlicher Krisen, politischer Wirren und Unzeiten, dem Zweiten Weltkrieg, den Aufbaujahren und der wirtschaftlichen Konsolidierung, ohne je an den eigenen Zielen zu zweifeln oder von ihnen abzulassen. Der Aufbruch der Wissenschaften, der Übergang zur Massenuniversität und die folgenden Änderungen im Universitätssystem mit Organisations- und Studienreformen, schließlich der Aufschwung der Medizinischen Physik durch Elektronik und Informatik wurde von Gertrud Keck in allen Phasen des Lehrens und Forschens aktiv mitgestaltet. Stets war es ihr ein Anliegen, das physikalische Denken, die Lehre und die Aufbereitung physikalischen Wissens für MedizinerInnen und VeterinärmedizinerInnen zu vermitteln. Neben der Lehre hatte für Keck der Kontakt zu den Studierenden und AbsolventInnen höchste Priorität. 
Ihre Leistungen und Bemühungen wurden durch zahlreiche Auszeichnungen gewürdigt, wie beispielsweise dem 1980 verliehenen Veterinärpreis der Wiener Wirtschaft, dem Düsseldorfer Hygienepreis, mit dem sie 1993 zusammen mit Günther Schauberger und Alexander Cabaj ausgezeichnet wurde, der Verleihung des Großen Silbernen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich oder dem Goldenen Doktordiplom im Jahr 2000.

 

Gertrud Keck bleibt der Vetmeduni Vienna unvergessen. Unser herzliches Beileid und unsere ganze Anteilnahme gilt ihren Angehörigen.

In Gedenken
das Rektorat der Vetmeduni Vienna sowie die ehemaligen MitarbeiterInnen Gerhard Windischbauer, Alexander Cabaj, Günther Schauberger, Kurt Wimmer, Franz Rubel, Katharina Brugger, Alois Schmalwieser, Margarete Hofmann-Parisot