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Infektionen und –intoxikationen, die vom Tier auf den Menschen übertragen werden, werden als Zoonosen bezeichnet. Kontaminierte Lebensmittel sind wichtige Überträger von pathogenen Mikroorganismen auf den Menschen, und Schätzungen lassen in Österreich pro Jahr etwa 350 000 Fälle von lebensmittelbezogenen Infektionen erwarten. Vorallem auf Grund geänderter Konsumgewohnheiten und neuer Mobilitätsformen steigt das Risiko der Keimverschleppung, und die Entwicklung neuer Risikobewertungs- und Managementmethoden ist von vitalem Interesse für das Öffentliche Gesundheitswesen.
Seit der Entdeckung der Bedeutung von Bakterien für die menschliche Gesundheit war die Entwicklung von Nachweismethoden ein zentrales Anliegen der Forschung. Obwohl laufend Verbesserungen vorgeschlagen wurden, hat sich am Prinzip der Anreicherung, der Isolierung und der biochemischen Differenzierung der Zielzellen Jahrzehnte lang nichts geändert. Nachdem diese analytischen Schritte Zeit zum Keimwachstum erfordern, sind mikrobiologische Methoden langwierig und wenig flexibel einsetzbar. Mit der Analyse von Nukleinsäuren wurde ein neues Nachweisprinzip in die Lebensmittel-wissenschaften eingeführt, und es ist zu erwarten, dass die analytischen Möglichkeiten enorm verbessert werden.
Das Forschungskonzept des Christian-Doppler Labors für Molekularbiologische Lebensmittelanalytik integriert innovative Entwicklungen auf dem Gebiet der Erstellung von Lebensmittelmodellen mit neuen Ansätzen der Probenbehandlung und den Möglichkeiten der molekularen Bakterienquantifizierung und Bakterien-charakterisierung.
Das strategische Konzept versucht die an der Veterinärmedizinischen Universität etablierten methodisch-angewandten Forschung in der molekularen Lebensmittel-mikrobiologie mit den Forschungskapazitäten des Austrian Institutes for Technology (AIT Seibersdorf), den Risikomanagementkapazitäten der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit und dem weltweiten Distributionsnetz des Partners Merck KGaA zu bündeln. Dieser Ansatz wird sowohl die Entwicklung schneller Gefahrenerkennungs- und Gefahrencharakterisierungssysteme wie auch die Evaluierung der Effizienz von Gegenmaßnahmen ermöglichen.