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Luchs Norik zog mit Hilfe unserer Wildtiermedizinerin in den Nationalpark Kalkalpen

Die im Nationalpark Kalkalpen lebenden fünf Luchse haben leider in den letzten Jahren keinen Erfolg bei der Fortpflanzung gehabt. Mit nur fünf Individuen ist die kleine Population außerdem aufgrund von mangelnder genetischer Vielfalt gefährdet.  Eine Blutuntersuchung im Vorjahr zeigte, dass der dominante Kuder Lakota über einen nur geringen Testosteronwert verfügt, was eventuell für seine Zeugungsunfähigkeit verantwortlich sein könnte. Am 10.12. wurde nun der 1,5 jährige Luchs Norik ausgewildert, rechtzeitig vor der Paarungszeit im kommenden Februar und März. Man hofft, dass er als Karpatenluchs frisches Blut in die Population bringen wird und damit einen Beitrag zum langfristigen Erhalt der Art leisten wird.

Geboren wurde Norik im Mai 2021 in einem naturnahen Gehege im Wildkatzendorf Hütscheroda in Deutschland. Von dort kam er mit einem Jahr in ein Auswilderungsgehege bei Maßweiler, Rheinland-Pfalz, welches vom Team von Florian Eiserlo von der Wildtierstation TIERART (von der Tierschutzorganisation VIER PFOTEN) betrieben wird. Dort gibt es drei Luchsgehege für verletzte freilebende Luchse oder Luchse wie Norik, die sich auf der Durchreise befinden. Die Tiere können sich dort ohne Menschenkontakt auf ein Leben in freier Wildbahn vorbereiten. Durch unsere Zusammenarbeit mit dem Nationalpark Kalkalpen konnte man dort einen Platz für den Luchs finden -- Wildtiermanagement Experte Felix Knauer von der Abteilung Conservation Medicine am Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie der Vetmeduni hat mit Christian Fuxjäger, dem Luchs-Experten des Nationalpark Kalkalpen, vermittelt. 

Unsere Wildtierärztin Johanna Painer-Gigler von der Arbeitsgruppe Wildtiermedizin begleitete ihn bei seinem Umzug in den Nationalpark Kalkalpen. Sie untersuchte Norik vor Ort tierärztlich; dafür nahm sie Blutproben zur Bestimmung von Krankheiten und der Genetik, und machte eine Röntgen- und Ultraschalluntersuchung. Nachdem der Luchs für gesund befunden wurde legte sie ihm ein Senderhalsband an.  Am 10.12. wurde der junge Luchs dann kurz nach Mitternacht von Nationalpark Direktor Volkhard Maier und Ranger Hermann Jansesberger in die Waldwildnis des Nationalparks entlassen, wo er in die dunkle Schneenacht verschwand.

Mittlerweile wurde er bereits auf einer Kamerafalle gesichtet und Christian Fuxjäger konnte auch seinen Halsbandsender orten. Nun hoffen alle beteiligten Parteien, dass es im Frühjahr freudige Nachwuchs-Nachrichten geben wird.

Über die Luchse in den Kalkalpen

2022-12-22

Anita Metzinger gewinnt Wirsam Light Microscopy Prize

Unsere Diplomandin und Mitarbeiterin Anita Metzinger hat bei der "Microscopy is fun" Konferenz der Microscopy Society of Southern Africa den Wirsam Light Microscopy Prize for the Best Presentation gewonnen.

Ihre Arbeit "Microstructure of the Spleen of the Southern White Rhinoceros (Ceratotherium simum simum)" untersucht die funktionelle Histologie der Nashornmilz um herauszufinden (1) welche Art von Milz diese Tiere haben, (2) ob die Milz eine Speicherfunktion haben könnte, und (3) ob es Hinweise darauf gibt, dass die Milz sich in einer Stress-Situation kontrahiert und dadurch den Anteil roter Blutkörperchen im Blut erhöht.

Diese Arbeit ist Teil eines größeren Projektes, das das Wohlbefinden von Nashörnern während des Transportes untersucht und eine Kollaboration zwischen uns und der University of Pretoria darstellt.

Wir gratulieren unserer Kollegin ganz herzlich.

Abstract auf Seite 24

2022-12-12

 

 

VetmedTalk „Grüne Lungen“. Menschen und Tiere im Lebensraum Wald

VetmedTalk: Heute verstehen. Morgen verändern.

12. Dezember 2022 | 17:00–18:00 Uhr | Online auf Vetmeduni.ac.at/vetmedtalk-wald

Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht: Unzählige Details versperren den Blick aufs große Ganze. Mit diesem VetmedTalk will die Veterinärmedizinische Universität Wien gemeinsam mit den Expertinnen des Nationalpark Donauauen und der Österreichischen Bundesforste einen großen Überblick bieten über die Besonderheiten des Lebensraums Wald. Für eine gesunde Zukunft für Tier und Mensch brauchen wir jedenfalls einen gesunden Wald.

Österreich ist ein waldreiches Land: 3,5 Milliarden Bäume bedeckten fast 50 Prozent der Staatsfläche und bilden einen vielfältigen Lebensraum für unterschiedlichste Tiere. Hirsche und Hasen, Füchse und Igel, aber auch viele Vögel, Insekten, Amphibien und Reptilien machen die Wälder zu einem einmaligen Biotop. Der VetmedTalk „Grüne Lungen“ präsentiert dazu spannende Forschungsprojekte aus der Veterinärmedizin und untersucht, wie die Gesundheit der Tiere und die Gesundheit der Menschen über den Lebensraum Wald zusammenhängen.

Wälder sind für uns Menschen unverzichtbar. Sie produzieren Sauerstoff für unsere Luft, Holz für unsere Möbel, speichern unser Trinkwasser, verhindern Überschwemmungen und schützen vor Muren und Lawinen. Wir nutzen die „grünen Lungen“ in unserer Freizeit als Erholungsraum, als riesiger Kohlenstoffspeicher sind sie zudem ein wichtiges Instrument im Klimaschutz. Gleichzeitig ist der Wald ein Lebensraum für unzählige Tierarten, Flora und Fauna im Wald sind für eine gesunde Umwelt unverzichtbar. Dennoch nehmen wir Menschen durch Klimawandel und intensive Waldnutzung massiven Einfluss auf das Leben dieser Tierwelt.

Wie kann ein gedeihliches Zusammenleben von Mensch und Tier im Wald gelingen? Und was kann die Veterinärmedizin zu Klimaschutz und Biodiversität beitragen?

Die Vetmeduni legt 2022 einen Kommunikationsschwerpunkt auf „Leben an Land“, dem UNO-Nachhaltigkeitsziel Nr. 15, pro Quartal steht ein spezieller Lebensraum im Fokus. Den Anfang machte Luft, dann folgten Süßwasser und Wiese, den Abschluss bildet nun der Wald. Im letzten VetmedTalk des heurigen Jahres geht es um den Status quo unserer Waldbewohner und wie wir deren Lebensraum schützen können. Dazu stellen sich Wissenschaftskommunikator Bernhard Weingartner und seine Gäste den Fragen des Online-Publikums.

Expert:innen

  • Claudia Bieber, Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie, Vetmeduni
  • Edith Klauser, Nationalpark Donauauen
  • Alexandra Wieshaider, Österreichische Bundesforste
  • Richard Zink, Konrad-Lorenz-Institut für Vergleichende Verhaltensforschung, Vetmeduni

Moderation

  • Bernhard Weingartner, Wissenschaftskommunikator und Initiator des Science Slam Österreich

Stream

Live online streamen unter www.vetmeduni.ac.at/vetmedtalk-wald

 

2022-11-17

Posterpreis für Hanna Rauch - Science Day 2022

Tierärztin Hanna Rauch, die in der Arbeitsgruppe Wildtiermedizin des Forschungsinstituts für Wildtierkunde und Ökologie ihre Doktorarbeit macht, hat mit dem Poster "CYSTOCENTESIS: An essential tool for felid standard health checks" den 2. Preis (Science Journalists) im Posterwettbewerb am Vetmeduni Science Day 2022 gewonnen.

Für eine genaue Diagnose der chronischen Nierenerkrankung (CNE) bei Katzenartigen ist eine Kombination aus Serum- und Urinanalysen notwendig. Eine diagnostische Probenahme unter sterilen Bedingungen für Urinanalysen wird jedoch bei nicht domestizierten Großkatzen wenig durchgeführt.  Hanna Rauch und ihre Kolleg:innen nahmen sterile Urinproben durch eine ultraschallgestützte Entnahmemethode und analysierten ihn bei 47 nicht domestizierten Feliden. Sie fanden bei 60 % der Proben Anomalien. Die hohe Prävalenz auffälliger Befunde unterstreicht die Wichtigkeit, Urinanalysen in die allgemeine Gesundheitsuntersuchung von nicht domestizierten Katzenartigen einzubeziehen.

Hanna Rauch widmet sich in Ihrer Doktorarbeit der Erforschung von Nierenerkrankungen bei Großkatzen wie Tiger und Löwe. Weiters beschäftigt sie sich mit der Verbesserung der Narkosesicherheit bei einer Vielzahl von Wildtierarten.

Wir gratulieren der Kollegin sehr herzlich!

2022-11-24

Rupert-Riedl Preis geht an Dr. Pamela Burger

Pamela Burger vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie hat für ihre Forschungsarbeit „Evolutionary history and domestication in Old World camels“ den Wiener Rupert-Riedl Preis 2022 gewonnen. Rupert Riedl ist der Gründungspräsident des Club of Vienna. Zur Ehrung seiner Persönlickeit vergibt der Club of Vienna seit 2002 den Wiener Rupert-Riedl-Preis. Der Club of Vienna vergibt den Preis jährlich an Nachwuchswissenschaftler:innen, deren Arbeit einen Bezug zur evolutionären Erkenntnistheorie aufweist. Gefördert werden theoretische und praxisbezogene Arbeiten aus den Geistes-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften sowie den Natur- und Technikwissenschaften.

Der Club of Vienna besteht aus einem Zusammenschluss anerkannter Wissenschafter:innen und Expert:innen. Im Mittelpunkt seiner Tätigkeit stehen Themen der Nachhaltigkeit in wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Hinsicht. Insbesondere greift er Fragen auf, die auf ein wirtschaftliches Handeln ohne Zerstörung der Lebensgrundlagen abzielen, ein gutes Zusammenleben der Menschen sowie die Erhaltung des Friedens fördern.

Wir gratulieren unserer Kollegin sehr herzlich!

 

Information zum Club of Vienna

2022-11-08

Lasst uns zusammenrücken: Kuscheln hilft beim Energiesparen

Der Gartenschläfer (Eliomys quercinus) ist der etwas kleinere Verwandte des Siebenschläfers. Das stark gefährdete Nagetier nutzt den Winterschlaf als Anpassungsstrategie an die kalte, nahrungsarme Jahreszeit. Dabei nützen die Tiere zwei Strategien, und zwar das Erstarren (Torpor) und das „Huddling“ (sich aneinanderschmiegen). Diese soziale Thermoregulation zahlt sich laut einer soeben veröffentlichten Studie des Forschungsinstituts für Wildtierkunde und Ökologie der Vetmeduni aus: Der Energieaufwand während der Aufwachphase aus dem Winterschlaf reduziert sich durch das „Kuscheln“ signifikant.

Für ihre Studie untersuchten die Wissenschafter:innen, inwieweit Huddling den Gartenschläfern beim Energiesparen hilft. Die Energiespar-Hypothese bestätigte sich laut Studien-Erstautorin Laura Magaly Charlanne vom FIWI der Vetmeduni: „Huddling reduziert den Energieverbrauch während des Wiedererwärmens – der Phase mit dem höchsten Energiebedarf während des Winterschlafs – deutlich. Kuschelten die Tiere während der Erwärmungsphase, reduzierte das den Wärmebedarf und den Gewichtsverlust gegenüber Tieren, die allein erwachten, um zwei Drittel.“

Gartenschläfer teilen den Nutzen des Körperkontakts

Allerdings reduzierte Huddling den Gewichtsverlust von Jungtieren über den gesamten Winterschlaf hinweg betrachtet nicht. Ein möglicher Grund: Die Tiere wechselten sich beim Aufwärmen ab, was die energetischen Vorteile des engen Körperkontakts ausgleichen könnte. Dazu Studien-Letztautor Sylvain Giroud vom FIWI der Vetmeduni: „Unsere Untersuchung der Dynamik des „Kuschelns“ ergab ein zufallsähnliches Verhalten während des Winterschlafs, da das Erwachen aus der Erstarrung nicht immer vom selben Tier initiiert wurde. Die Gartenschläfer wechselten sich dabei innerhalb ihrer Gruppe ab. Außerdem trat jenes Tier mit der höchsten Körpertemperatur während des Aufwärmens später in die Erstarrung ein, als die anderen in der Gruppe.“

Das Kollektiv profitiert vom Energiesparen

Der Schluss der Wissenschafter:innen: Die Tiere teilen die Vorteile und Nachteile von „Kuscheln“ und Aufwärmen auf kollektiver Ebene, ohne daraus einen individuellen energetischen Nutzen zu ziehen. „Wir gehen davon aus, dass die Dynamik der sozialen Thermoregulation während des Winterschlafs die individuellen Vorteile aufgrund des reduzierten Energieaufwands im Zusammenhang mit dem energieintensiven Prozess der Wiedererwärmung aus der Erstarrung ausgleicht“, so Sylvain Giroud.

Soziale Thermoregulation und der globale Wandel

Laut den Forscher:innen sind nun Studien erforderlich, welche die Gruppenzusammensetzung variieren, um mehr über die Strategie der sozialen Thermoregulation zu erfahren und mögliche Langzeiteffekte nach mehreren Wintern zu untersuchen. Dies auch deshalb, da aufgrund der rasanten globalen Veränderungen und des zunehmenden Auftretens unvorhersehbarer Wetterereignisse dringend neues Wissen darüber benötigt wird, inwieweit flexible Energiesparstrategien helfen, den saisonalen Winterschlaf zu überstehen.

Der Artikel „Sticking Together: Energetic Consequences of Huddling Behavior in Hibernating Juvenile Garden Dormice“ von Laura Magaly Charlanne, Sebastian Vetter, Joy Einwaller, Johanna Painer, Caroline Gilbert und Sylvain Giroud wurde in der Spezialausgabe “Time Out for Survival: Hibernation and Daily Torpor in Field and Lab Studies” von „Physiological and Biochemical Zoology“ veröffentlicht.
 

Wissenschaftlicher Artikel 
 

Auf dem Weg zur grüneren Seite

In der Nähe von Hirtenlagern verstärkt sich die Viehweide oft, was zu einer Verschlechterung der Vegetation führen kann, insbesondere in trockenen Gebieten, in denen die Vegetation spärlich ist. In der Mongolei legen nomadische Hirten seit Jahrhunderten weite Strecken zwischen ihren Lagern zurück und wechseln regelmäßig die Lager. Die sich ändernde sozioökonomische Situation, steigende Viehzahlen und der Klimawandel haben jedoch zu wachsender Besorgnis über die Gesundheit der mongolischen Weiden geführt.

Um die Mobilität und die Weidemuster von Nutztieren zu verstehen, kombinierte ein Team von Forschenden Global Positioning System-Tracking-Daten von Ziegen, Fernerkundung der Weideproduktivität und bodengestützte Vegetationsmerkmale im streng geschützten Gebiet "Great Gobi B" in der Mongolei. Sie bewerteten die Präferenzen der Hirten für die Lagerauswahl, folgten 19 Viehherden über 20 Monate, bestimmten die Nutzung und den Nährstoffgehalt der dominantesten Pflanzengemeinschaften und schätzten den Pflanzenartenreichtum, die Vegetationsbedeckung und die Biomasse in verschiedenen Weideradien um die Lager herum.

Die Verfügbarkeit von Biomasse war der Schlüssel für die Entscheidung der Hirten, die Lager zu verlegen, aber im Winter waren andere Faktoren wie Windschutz wichtiger. Die Lager befanden sich hauptsächlich in Stipa spp. Gemeinschaften, die den Vorlieben der Hirten für diese äußerst nahrhafte Art und ihrer Dominanz in der Umgebung von Lagern entsprechen. Hirten wechselten ihre Lagerstandorte im Durchschnitt 9-mal jährlich, mit einer maximalen Entfernung von 70–123 km zwischen Sommer- und Winterlagern und einer durchschnittlichen Besuchsdauer von 25–49 Tagen pro Lager, je nach Jahreszeit. Kleinvieh verbrachte täglich > 13–17 h in einem Umkreis von 100 m um das Lager, und die Intensität der Viehnutzung nahm mit der Entfernung vom Lager stark ab, war aber in den Frühjahrs-, Herbst- und Winterlagern in der Gobi-Ebene bemerkenswert ähnlich.

Die Wissenschafter:innen fanden jedoch kaum Hinweise auf einen entsprechenden Gradienten im Pflanzenartenreichtum, in der Biomasse und in der Bedeckung der Gobi-Ebene. Die hohe Mobilität lokaler Hirten und der überragende Einfluss von Niederschlägen auf die Weidedynamik tragen zu einer nachhaltigen Vegetationsaufnahme durch Nutztiere in den nicht im Gleichgewicht befindlichen Weidegebieten der Dzungarischen Gobi bei.

Der Artikel "Moving Toward the Greener Side: Environmental Aspects Guiding Pastoral Mobility and Impacting Vegetation in the Dzungarian Gobi, Mongolia" von Lena M. Michler, Petra Kaczensky, Jane F. Ploechl, Daginnas Batsukh, Sabine A. Baumgartner, Bayarmaa Battogtokh und Anna C. Treydte ist in der Zeitschrift Rangeland Ecology & Management erschienen.

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2022-08-23

Können Stadtratten ein Indikator für neu auftretende Viren sein?

Städtische Umgebungen stellen einzigartige Ökosysteme dar, in denen dichte menschliche Populationen mit Wildtierarten in Kontakt kommen können, von denen einige etablierte oder potenzielle Reservoire für Zoonoseerreger sind, die menschliche Krankheiten verursachen. Es ist wichtig, praktische Wege zu finden, um das Vorhandensein und/oder die Häufigkeit von Zoonoseerregern zu überwachen, um das Risiko eines Übergreifens auf den Menschen in Städten abzuschätzen.

Da Wanderratten (Rattus norvegicus) in städtischen Lebensräumen allgegenwärtig sind und Wirte mehrerer zoonotischer Viren sind, hat ein internationales Team von Wissenschafter:innen unter der Leitung von Chris Walzer in Wien, als Beispiel eines großen Bevölkerungszentrums in Mitteleuropa, Längsschnittproben von Wanderratten durchgeführt. Dabei untersuchten sie Rattengewebe auf das Vorhandensein mehrerer zoonotischer Viren, darunter Flaviviren, Hantaviren, Coronaviren, Pockenviren, Hepatitis-E-Virus, Enzephalomyokarditis-Virus und Influenza-A-Virus.

Obwohl bei 96 Ratten, die zwischen 2016 und 2018 gefangen wurden, keine Hinweise auf aktive Infektionen gefunden wurden (alle waren negativ für virale Nukleinsäuren), unterstützt diese Studie die Ergebnisse anderer, was darauf hindeutet, dass die Überwachung von Stadtratten ein effizienter Weg sein könnte, um die Aktivität von Zoonoseviren in städtischen Umgebungen abzuschätzen.

Der Artikel „Monitoring Urban Zoonotic Virus Activity: Are City Rats a Promising Surveillance Tool for Emerging Viruses?“ von Jeremy V. Camp, Amélie Desvars-Larrive, Norbert Nowotny und Chris Walzer wurde in der Zeitschrift "Viruses" veröffentlicht.

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2022-08-22

Neues Modell erklärt Winterschlaf nach mathematischen Regeln

Säugetiere halten Winterschlaf um widrigen Umweltbedingugen zeitweise zu entkommen. Um auf diesem Erklärungsansatz basierende Untersuchungsergebnisse besser vergleichbar zu machen, wurde nun unter Leitung des Forschungsinstituts für Wildtierkunde und Ökologie der Vetmeduni ein Modell entwickelt, welches die gängige Winterschlaf-Hypothese erstmals nach mathematischen Regeln darstellt.

Säugetiere, die Winterschlaf (Torpor) halten, senken ihre Stoffwechselrate (metabolic rate; MR) und Körpertemperatur (body temperature; Tb) teils für mehrere Wochen drastisch, erwärmen ihren Körper jedoch regelmäßig und bleiben dabei für kurze Zeit in einer Phase der Normaltemperatur. Die gängige wissenschaftliche Erklärung dieses Phänomens lautet, dass durch das kurzfristige Verlassen des Winterschlafs angehäufte oder sich erschöpfende Stoffwechselprodukte wieder ins Gleichgewicht gebracht oder entstandene Zellschäden repariert werden. Jüngste Daten, die einen signifikanten Zusammenhang zwischen der Dauer von Winterschlafphasen und der Stoffwechselrate während des Winterschlafs nachweisen, unterstützen diese Hypothese nachdrücklich.

In einer nun veröffentlichten Studie präsentiert ein Forschungsteam der Vetmeduni unter Beteiligung der University of New England (Armidale, New South Wales, Australien) ein neues mathematisches Modell, das solche Winterschlafmuster simuliert. Das Modell umfasst einen sogenannten Sanduhr-Prozess H (hibernation; Überwinterung), der die Akkumulation bzw. die Erschöpfung eines entscheidenden Enzyms/Metaboliten darstellt, und einen Schwellenprozess Hthr (hibernation threshold process). Das Erwachen aus dem Winterschlaf erfolgt demnach, sobald der exponentiell abnehmende Prozess H den Schwellenwert von Hthr erreicht.

Den Nutzen des neuen Modells erklärt Studien-Erstautor Thomas Ruf vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie der Vetmeduni Vienna folgendermaßen: „Mit dem von uns entwickelten Modell lassen sich mehrere bei überwinternden Säugetieren zu beobachtende Phänomene vorhersagen, etwa die lineare Beziehung zwischen der Dauer der herabgesetzten Stoffwechselrate (TMR) und der Dauer der reduzierten Temperatur (duration of torpor bouts; TBD). Zudem ist das neue Modell in der Lage, die Auswirkungen der Umgebungstemperatur auf die Dauer der reduzierten Temperatur sowie die Modulation der Erstarrungstiefe innerhalb der Winterschlafzeit abbilden.“

Zusammenfassend ist damit laut den Wissenschaftern das Zwei-Prozess-Modell der Torpor-Erwärmunszyklen – in das auch zirkadiane Rhythmen (Schlaf-Wach-Rhythmus) integriert werden können – mit einer Reihe von Phänomenen kompatibel, die bei überwinternden Säugetieren beobachtet wurden. Die bedeutendste nächste Aufgabe sehen die Forscher nun darin, die Ursachen des Sanduhr-Prozesses H zu identifizieren. Neben der Analyse von phänotypischen Unterschieden identifiziert Ruf hier vor allem die Suche nach den genetischen Grundlagen als wichtiges neues Forschungsziel.

Der Artikel „Hypothesis and Theory: A Two-Process Model of Torpor-Arousal Regulation in Hibernators“ von Thomas Ruf, Sylvain Giroud und Fritz Geiser wurde in „Frontiers in Physiology“ veröffentlicht.

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2022-07-18

Die perfekte Welle – wie Waldrappe beim Fliegen Energie sparen

Viele Vögel nützen zur Fortbewegung den Wellenflug. Phasen mit schnellen Flügelschlägen, bei denen die Vögel an Höhe gewinnen, wechseln sich mit Gleitphasen ab. Ein von der Vetmeduni (Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie der Vetmeduni Vienna sowie Konrad-Lorenz-Institut für Vergleichende Verhaltensorschung) geleitetes Forschungsteam – in Zusammenarbeit mit dem österreichischen Waldrappteam in Mutters (Tirol), der ETH Zürich, der Universität Wien und der Vetsuisse in Bern – wies nun anhand von Daten aus GPS-Sendern erstmalig nach, dass Waldrappe mit dieser Flugtechnik ihren Energiebedarf deutlich senken.

Vögel haben während ihres Fluges einen außergewöhnlich hohen Energiebedarf. Ein sichtbares Flug-Merkmal mancher Arten ist der Wechsel zwischen Flattern und Gleiten, wodurch sie Energie sparen sollen. Empirische Belege für einen energetischen Nutzen gab es bisher jedoch nicht. Um das zu ändern, statteten die Forscher:innen vom Menschen aufgezogene Waldrappe (Geronticus eremita) für ihre Wanderungsbewegung mit GPS-Datenloggern aus. Die Wissenschafter:innen überwachten damit die Position der Vögel, die Flügelschläge, die dynamische Gesamtkörperbeschleunigung und die Herzfrequenz als Maßgröße für den Energieverbrauch.

Der Waldrapp ist ein etwa gänsegroßer Ibis und war einst in Europa ein häufig verbreiteter Vogel. Durch intensive Bejagung starb er jedoch in Mitteleuropa im 17. Jahrhundert aus. Im Rahmen des Europäischen LIFE+EU-Projektes, das unter anderem vom WWF unterstützt wird, soll der Waldrapp wieder als echter Zugvogel in Mitteleuropa, Spanien und Italien angesiedelt werden.

Der Artikel „Empirical Evidence for Energy Efficiency Using Intermittent Gliding Flight in Northern Bald Ibises“ von Ortal Mizrahy-Rewald, Elisa Perinot, Johannes Fritz, Alexei L. Vyssotski, Leonida Fusani, Bernhard Voelkl und Thomas Ruf wurde in „Frontiers in Ecology and Evolution“ veröffentlicht.

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2022-07-07

 

Genanalysen zeigen extreme Bedrohung des Gepards

Mit nur noch 7.100 in freier Wildbahn lebenden Tieren zählt der Gepard zu den gefährdeten Säugetierarten, einzelne Unterarten sind sogar akut vom Aussterben bedroht. Doch es ist nicht die geringe Zahl der Individuen allein. Eine soeben veröffentlichte internationale, vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie der Vetmeduni geleitete Genanalyse unter der Leitung von Pamela Burger und Erstautor Stefan Prost zeigt, dass die genomweite Heterozygotie (Mischerbigkeit) extrem gering ist. Die in „Molecular Ecology“ veröffentlichte Studie präsentiert die bisher umfassendste genomweite Analyse der Phylogeographie und Erhaltungsgenomik von Geparden (Acinonyx jubatus) und stellt Proben aus fast der gesamten aktuellen und früheren Verbreitung zusammen. Die Wissenschafter:innen weisen nach, dass ihre Phylogeographie – also die phylogenetische und geographische Herkunft einzelner genetischer Linien – komplexer ist als bisher angenommen, und dass sich ostafrikanische Geparden  genetisch von südafrikanischen Individuen unterscheiden – was ihre Anerkennung als eigenständige Unterart rechtfertigt.

Bei den vom Aussterben bedrohten iranischen (A. j. venaticus) und nordwestafrikanischen (A. j. hecki) Unterarten stellten die Wissenschafter:innen eine hohe Inzucht fest. Insgesamt ergibt sich daraus laut Stefan Prost das folgende Bild: „Zusammen mit Schneeleoparden weisen Geparden die niedrigste genomweite Heterozygotie von allen Großkatzen auf. Das unterstreicht den kritischen Erhaltungszustand des Gepards.“

Spitzenprädatoren wie der Gepard nehmen in Ökosystemen eine wichtige Funktion ein. An der Spitze der Nahrungspyramide stehend tragen sie wesentlich dazu bei, ihren Lebensraum in Balance zu halten. Durch Biodiversitätsverlust und globale Umweltveränderungen sind viele große Fleischfresser allerdings vom Aussterben bedroht. Das kann weitreichende Auswirkungen auf Ökosysteme haben, etwa eine unkontrollierte Zunahme von Pflanzenfressern, die sich wiederum negativ auf die Regenerationsfähigkeit der Pflanzenwelt auswirkt. Der Gepard steuert auf eine ungewisse Zukunft zu. Von Lebensraumverlust, Mensch-Wildtier-Konflikten und illegalem Handel bedroht, leben nur noch etwa 7.100 Individuen in der Natur.

Der Artikel „Genomic Analyses Show Extremely Perilous Conservation Status of African and Asiatic cheetahs (Acinonyx jubatus)“ von Stefan Prost, Ana Paula Machado, Julia Zumbroich, Lisa Preier, Sarita Mahtani-Williams, Rene Meissner, Katerina Guschanski, Jaelle C. Brealey, Carlos Rodríguez Fernandes, Paul Vercammen, Luke T. B. Hunter, Alexei V. Abramov, Martin Plasil, Petr Horin, Lena Godsall-Bottriell, Paul Bottriell, Desire Lee Dalton, Antoinette Kotze und Pamela Anna Burger wurde in „Molecular Ecology“ veröffentlicht.

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Verbesserte Diagnose und Therapie für asiatische „Galle-Bären“

Die traditionelle Medizin in Südostasien und China setzt stark auf tierische Inhaltsstoffe. Sie verwendet zum Beispiel die Galle des asiatischen Bären (Ursus thibetanus). Dazu wird den in Gefangenschaft gehaltenen Tieren bis zu mehrmals wöchentlich Gallensaft abgezapft – eine Vorgangsweise, die häufig zu einer Gallenblasenentzündung führt. Ein internationales Forschungsteam unter Leitung des Forschungsinstituts für Wildtierkunde und Ökologie der Vetmeduni und in Zusammenarbeit mit dem Tierschutzverein „Vier Pfoten“ untersuchte, wie sich diese Entzündung der Gallenblase bestmöglich diagnostizieren und therapieren lässt.

In Südostasien und China werden mehr als 17.000 asiatische Bären unter sehr schlechten Bedingungen wegen ihrer Galle gezüchtet, um die Nachfrage nach Produkten der traditionellen Medizin zu befriedigen. Jahre der unsterilen Entnahme von Gallenflüssigkeit verursachen neben großem Tierleid auch häufig eine chronische Gallenblasenentzündung. Bislang ist sowohl in der Human- als auch in der Veterinärmedizin der diagnostische Wert der makroskopischen Gallenuntersuchung – also der Diagnose mit dem bloßen Auge – zur Beurteilung einer Gallenblasenerkrankung unklar.

Die Wissenschafter:innen untersuchten neununddreißig erwachsene, ehemals für die Nutzung ihrer Gallenflüssigkeit gehaltenen Asiatische Schwarzbären unter Narkose und führten für die weitere Abklärung eine perkutane, ultraschallgestützte Gallenblasenpunktion durch. Dabei handelt es sich um den diagnostischen „Goldstandard“ einer Gallenblasenentzündung, der mit sehr geringen Komplikationsraten verbunden ist. Insgesamt wurden 59 Gallenproben entnommen, wobei 20 Tiere zweimal beprobt wurden, um den Therapieerfolg zu evaluieren. Alle Gallenproben wurden makroskopisch und mikroskopisch untersucht, gefolgt von der Analyse auf Bakterienkulturen und antimikrobielle Empfindlichkeit.

Eine weitere wichtige Erkenntnis betrifft laut Studien-Letztautorin Johanna Painer-Gigler vom FIWI an der Veterinärmedizinischen Universität Wien die Diagnose einer Cholezystitis bei Bären aus Gallenfarmen: „Die organoleptischen Eigenschaften der Galle sind im Gegensatz zur Gamma-Glutamyl-Transferase (GGT) und der Wanddicke der Gallenblase zuverlässige Marker für eine chronische Entzündung der Gallenblase, wobei Farbe und Trübung eine Cholestase (Gallenstauung; Anm.) anzeigen.“ Die aktuelle Studie unterstreicht die wichtige Bedeutung der Gallenblasenpunktion für die Diagnose und erfolgreiche Therapie von Gallenblasenerkrankungen und liefert erste Ergebnisse zum möglichen diagnostischen Wert einer makroskopischen Gallenuntersuchung.

Der Artikel „Chronic cholecystitis: Diagnostic and therapeutic insights from formerly bilefarmed Asiatic black bears (Ursus thibetanus)“ von Szilvia K. Kalogeropoulu, Emily J. Lloyd, Hanna Rauch, Irene Redtenbacher, Michael Häfner, Iwan A. Burgener, Johanna Painer-Gigler wurde in „PLOS ONE“ veröffentlicht.

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2022-07-06

 

Anna Sickmueller gewinnt einen Undergraduate Student Oral Presentation Award

Unsere Diplomandin Anna Sickmueller hat bei der diesjährigen "Zoo and Wildlife Health Conference" den "Undergraduate Student Oral Presentation Award" gewonnen

Ihre Diplomarbeit ist betreut von Friederike Pohlin und Johanna Painer-Gigler (Vetmeduni Vienna), Ursina Rusch (Black Rhino Range Expansion Project) und KollegInnen aus Südafrika (Universität Pretoria)und untersucht die Auswirkungen von Transport Stress auf trächtige Spitz- und Breitmaulnashörner.

Es freut uns, dass die Arbeitsgruppe Wildtiermedizin der Vetmeduni Vienna bei der Konferenz stark vertreten war.

  • Johanna Painer-Gigler (Vetmeduni Vienna) hat zusammen mit Imke Lüders (GEOlifes) den "Use it or Lose it - Veterinary Role in Proactive Reproduction Management" workshop geleitet.

 

Beiträge unserer Vets, DoktorandInnen, DiplomandInnen und PraktikantInnen:

  • Friederike Pohlin: Electroencephalogram-based indices for depth-of-anaesthesia monitoring in white rhinoceroses (Ceratotherium simum) immobilised with different etorphine-based combinations
  • Ursula Teubenbacher: Intrastromal indocyanine green photothermal therapy for chronic recurrent keratitis in an adult female captive red deer (Cervus elaphus)
  • Hanna Rauch: Cystocentesis: an essential tool for felid standard health checks
  • Julia Bohner: Etorphine-free immobilization of captive Przewalski horses –temporary solution or reasonable alternative?
  • Szilvia Kalogeropoulu: Diagnosis and treatment of chronic cholecystitis in formerly bile-farmed Asiatic black bears (Ursus thibetanus)
  • Anna Sickmueller: Investigating consequences of translocation-stress in pregnant black (Diceros bicornis) and white (Ceratotherium simum) rhinoceroses
  •  Myriam Mugnier: Comparison of three sedation protocols to improve analgesia in isoflurane anaesthetised garden dormice undergoing laparotomy

 

Weitere Informationen zur Konferenz 

2022-06-02

Armenisch-österreichisches Projekt zur Verbesserung der Biokontrolle

Die Auswirkungen des Klimawandels auf Arten und Ökosysteme sind bereits sichtbar. Eine alarmierende Situation für die Biokontrolle ist das Potenzial für Krankheitserreger und gebietsfremde Arten, ihre Verbreitung, ihre Wirte und ihre Virulenz als Folge des Klimawandels zu ändern. Molekularbiologie, Next-Generation-Sequencing und Bioinformatik sind die wichtigsten Werkzeuge der Biosicherheitsüberwachung gegen gebietsfremde Arten und die Verbreitung von Krankheitserregern. Der Kapazitätsaufbau in der Biosicherheit in Armenien hat aufgrund der Lage Armeniens an der Kreuzung zwischen Europa und Asien, im Korridor zwischen dem Kaspischen Meer und dem Schwarzen Meer, nicht nur national, sondern auch regional große Auswirkungen. Das Hauptziel des Projekts „Strengthening Genetic Biocontrol Capacities under Climate Change in Armenia (ArmBioClimate)“ ist die Untersuchung der Herausforderungen für den erfolgreichen Einsatz der genetischen Biokontrolle und die Verbesserung der erforderlichen Kapazitäten in armenischen Forschungseinrichtungen.

Am 18. Mai besuchte das Team des armenisch-österreichischen Projekts , koordiniert von der Staatlichen Universität Eriwan, A. Takhtajyan Botanikinstitut NAS RA. Projektpartner sind auch das A. Takhtajyan Institut für Botanik, die Universität für Bodenkultur (BOKU) und die Medizinische Universität Wien.

In Begleitung des stellvertretenden Direktors A. Ghukasyan machten die österreichischen Kolleg:innen, unter ihnen auch die Genetikerin Pamela Burger vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie, einen Rundgang durch den Botanischen Garten Eriwan, um die Infrastruktur des Instituts kennenzulernen. An einem darauf folgenden Workshop wurde der Fortschritt des Projekts, Perspektiven der Erweiterung, und die weitere Einbindung des Instituts für Botanik in das Programm besprochen.

Das Projekt wurde aus Mitteln des APPEAR (Austrian Partnership Programme in Higher Education & Research for Development) Programms der Agentur für Bildung und Internationalisierung (OeAD) gefördert.

2022-05-30

Trypanosoma Infektion bei Dromedaren

Das Kamel ist ein herausragender Charakter der pastoralen Ökonomie auf der ganzen Welt. Apropos dieser Titelrolle spielt das Kamel in ariden und semi-ariden Gebieten der Welt eine besonders wichtige Rolle. Die Kamelpopulation wächst trotz starker Urbanisierung auf der ganzen Welt. Die Bedeutung des Kamels betrifft den Erwerb von Milch, Fleisch und anderen Nebenprodukten. Aufgrund aufkommender Gesundheitsprobleme verlassen sich die Menschen aufgrund ihrer Heilzwecke hauptsächlich auf Kamelmilch und -fleisch, weshalb sie sehr geschätzt werden. Daher ist es wichtig, die Gesundheit der Kamele, Risiken, damit verbundene Krankheiten und Diagnosen zu berücksichtigen. In dieser Untersuchung wurde versucht, Trypanosomen in Dromedaren durch verschiedene diagnostische Verfahren im nördlichen Oman nachzuweisen.

Der Artikel „Detection of Trypanosoma Infection in Dromedary Camels by Using Different Diagnostic Techniques in Northern Oman“ von by  Al-Kharusi, A; Elshafie, EI; Baqir, S; Faraz, A; Al-Ansari, A; Burger, P; Mahgoub, O; Al-Kharousi, K; Al-Duhli, H; Al-Sinani, M; Al-Hatali, R and Roberts, D wurde in der ZeitschriftAnimals veröffentlicht.

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2022-05-26

Tierisch viel los bei uns am Tag der offenen Tür der Vetmeduni

Am Samstag, 21.5. fand nach einer Corona-bedingten Pause endlich wieder der Tag der offenen Tür der Veterinärmedizinischen Universität Wien statt. Forscher:innen und Tierärzt:innen präsentierten einer breiten Öffentlichkeit mit vielfältigen Herzeige- und Mitmachstationen die Themen ihrer Arbeit. Auch unser Department war wieder vertreten und weckte bei den Besucher:innen großes Interesse. Insgesamt haben 2.700 Menschen den Vetmeduni Campus besucht und sich über die vielfältigen Aufgaben und Möglichkeiten unserer Universität informiert.

Der Tag der offenen Tür war somit wieder ein wichtiger Beitrag zu unserem Auftrag, das durch unsere Forschung gewonnene Wissen auch über die Lehre hinaus in die Gesellschaft zu tragen.

Veranstaltungsseite

 

2021-05-23

Frauen in der Wiltiermedizin & im Artenschutz - Roundtable

Im Rahmen der Veranstaltung "Women in wildlife medicine and conservation" ermöglicht Wildtier-Pathologin Annika Posautz (Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie, Abteilung Conservation Medicine, Vetmeduni) Vetmeduni-Studierenden einen informellen Informationsaustausch zu Karrieremöglichkeiten in dem Bereich Wildlife Medicine und Conservation – mit Forscherinnen, die Einblicke in ihren Werdegang geben.

Montag, 30.5.2022, 17-20h im Großen Sitzungszimmer der Veterinärmedizinischen Universität Wien, Veterinärplatz 1, 1210 Wien

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Es können 20 Personen in Präsenz teilnehmen, die Gesprächsrunde wird auch online übertragen.
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Gesprächspartnerinnen

  • Christiana Hebel – Expertin Wildtier- und Greifvogelmedizin (Vereinigte Arabische Emirate)
  • Hanna Vielgrader – Expertin Zootiermedizin (Tiergarten Schönbrunn)
  • Sylvie Rietmann – Expertin Wildlife management (Energy Changes)
  • Irene Redtenbacher – Expertin Wildlife management, animal welfare (Vier Pfoten)
  • Amélie Desvars-Larrive – Expertin One Health & Conservation medicine (Abteilung für Öffentliches Veterinärwesen und Epidemiologie, Vetmeduni)
  • Julia Zleptnig – verantwortlich für "Gender & Diversity" an der Vetmeduni (Personalentwicklung, Vetmeduni)

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Anmeldung per Mail an Annika Posautz bis 25. Mai 2022


⇢ Präsenz-Plätze werden nach dem Prinzip "first come, first served" vergeben – bitte bei der Anmeldung angeben, ob eine Präsenz- oder Online-Teilnahme bevorzugt wird. Der Link zum Stream wird mit der Anmeldebestätigung ausgeschickt.
Hinweis: Personen, die online teilnehmen, können leider nicht aktiv an der Diskussion partizipieren.

Veranstaltungsseite

 

2021-05-17

Technik trifft Natur: 2. Mallnitzer Tage

Innovationen im Wildtiermonitoring standen am 13. Mai im Fokus der 2. Mallnitzer Tage, die im Jahr 2019 aus der Kooperation der Veterinärmedizinischen Universität Wien, dem Land Kärnten und dem Nationalpark Hohe Tauern hervorgegangen waren.*

Neue Technologien eröffnen zahlreiche Möglichkeiten, Veränderungen in Ökosystemen zu beobachten, und sind aus dem Naturschutzbereich nicht mehr wegzudenken. Die Optionen im Wildtiermonitoring reichen dabei weit über das bekannte GPS-Halsband hinaus. Expert*innen aus Wien und Kärnten vermittelten den Teilnehmer*innen der 2. Mallnitzer Tage aktuelle Hightech-Methoden zur Überwachung von Wildtieren und informierten über praktischen Einsatz sowie Auswirkungen der eingesetzten Technologien.

LH Peter Kaiser:„Es freut mich, dass unter Einsatz hochtechnologischer Innovationen ein Mehrwert zum Naturschutz im Nationalpark Hohe Tauern geleistet werden kann. Auf diesem Weg ist es möglich, Tier und Natur in Bezug auf den eintretenden Klimawandel bestmöglich zu beobachten und in Enkelverantwortung mit notwendigen Maßnahmen darauf zu reagieren.“

Viele interessante Themen wurden präsentiert, unter anderem ein neues Forschungsprojekt zum Heiligenbluter Gamswild, ein Update zur Bestandsentwicklung von Eulen und Greifvögeln in Österreich, spannende Information zur Entwicklung der heimischen Vogelwelt, das Thema Drohnen, Klimawandel und Gesundheit: Zukunftsthemen im Bereich Wildtiermonitoring, sowie die Rolle der Genetik im Monitoring von Wildtierpopulationen. Ebenso wichtig waren Informationen zur Gesundheitsüberwachung von Wildtieren mit Demonstration am Schautisch, und zur Nutzung von Radiosendern bis zur Satellitentechnologie: moderne Methoden der Wildtiertelemetrie.

Otto Doblhoff-Dier, Vizerektor für Forschung und Internationale Beziehungen der Veterinärmedizinischen Universität Wien: „Ich freue mich sehr, dass die Mallnitzer Tage nach einer corona-bedingten Pause heuer wieder stattfinden konnten: Sie sind ein wichtiger Baustein in unserer VetmedRegio-Initiative, in deren Rahmen wir die Expertise unserer Universität allen Interessierten österreichweit zur Verfügung stellen.“

*Pressemitteilung Nationalpark Hohe Tauern, 13.05.2022

Vetmeduni Pressemeldung

 

Feldhasensterben: Weltweit erster Nachweis von C. turicencis bei Lagomorphen

Im Herbst 2019 wurde aus dem Nordosten Österreichs ein akutes Hasensterben gemeldet. Eine soeben erschienene Studie unter Leitung der Vetmeduni zeigt nun, dass als wahrscheinlichste Ursache eine bakterielle Infektion mit dem Erreger Cronobacter turicensis (C. turicensis) in Frage kommt. Das könnte nicht nur für den europäischen Feldhasen (Lepus europaeus) gefährlich sein: Laut den Wissenschafter:innen besteht die Gefahr einer Übertragung des Bakteriums auf den Menschen.

In ihrer Studie ging es den Forscher:innen darum, die Ursache für das Hasensterben im Jahr 2019 phänotypisch und genetisch zu untersuchen und zu charakterisieren. Das Forschungsteam konnte nachweisen, dass der auf eine Typhlokolitis (Dickdarmentzündung) zurückzuführende Tod der Feldhasen durch genetisch unterschiedliche Cronobacter turicensis-Stämme verursacht wurde. Damit handelt es sich laut den Forscher:innen um den weltweit ersten Nachweis einer klinischen Infektion bei Wildtieren, bisher wurden klinische Infektionen nur beim Menschen nachgewiesen.

„Aufgrund des Potenzials dieses Bakteriums, beim Menschen schwere Krankheiten hervorzurufen, sollte das Risiko einer Übertragung auf den Menschen gesehen werden. Insbesondere gilt das für Personen, die in direktem Kontakt mit Hasen stehen, wie Jäger:innen, Landwirt:innen oder Tierärzt:innen, so die Studien-Erstautorin Annika Posautz vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie der Vetmeduni.

Die Bakterien-Gattung Cronobacter umfasst derzeit sieben Arten und ist vor allem als allgegenwärtiger, opportunistischer Krankheitserreger bekannt, der verschiedene Lebensmittel verunreinigen kann. Besonders gefährlich sind die beiden Arten C. sakazakii und C. malonaticus, die an den meisten klinischen Cronobacter-Infektionen beim Menschen beteiligt sind und schwere Symptome wie Blutvergiftung, nekrotisierende Enteritis (Darmentzündung) und Meningitis (Gehirnhautentzündung) verursachen. Im Gegensatz zum Menschen wurden klinische Infektionen durch Mitglieder der Gattung Cronobacter bei Tieren nach Kenntnis der Autor:innen bisher noch nie berichtet.

Der Artikel „Outbreak of Cronobacter turicensis in European brown hares (Lepus europaeus)“ von Annika Posautz, Michael P. Szostak, Adriana Cabal Rosel, Franz Allerberger, Anna Stöger, Gerhard Rab, Andrea T. Feßler, Joachim Spergser, Anna Kübber-Heiss, Stefan Schwarz, Stephen J. Forsythe, Werner Ruppitsch und Igor Loncaric wurde in „Letters in Applied Microbiology“ veröffentlicht.

Vetmeduni Pressemeldung

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2021-04-05

Fachtierärztin-Diplom für Johanna Painer-Gigler und Friederike Pohlin

Johanna Painer-Gigler und Friederike Pohlin haben kürzlich die Fachtierarzt-Prüfung erfolgreich abgelegt. "Fachtierärzt:in" ist ein Titel für Tierärzt:innen, die in einem bestimmten Fachgebiet spezialisiert sind und der nach einer mehrjährigen Weiterbildung und erfolgreichen Prüfung erlangt werden kann. Unsere Veterinärmediziner:innen am Institut sind zwar alle im Bereich Wildtiere spezialisiert, der Fachtierarzt-Titel bedeutet jedoch eine zusätzliche Qualifikation.  Fachtierärzt:innen sind verpflichtet zusätzlich zur allgemeinen Fortbildungsverpflichtung mind. 10 fachspezifische Bildungsstunden pro Jahr zu erwerben.Wissenschaftliche Veröffentlichungen in einer anerkannten Fachzeitschrift sind ebenfalls vorzuweisen.

Unsere beiden Veterinärinnen haben nun erfolgreich den Titel Fachtierärtin für Zoo- und Wildtiere erlangt. Wir gratulieren unseren Kolleginnen herzlich zur bestandenen Prüfung!

2022-04-04

 

Ein neues Werkzeug für das Management von wildlebenden Huftieren - das Bejagbarkeitsmodell

Steigende Bestandeszahlen wildlebender Huftiere quer durch Europa können negative Effekte wie Schäden an Wäldern nach sich ziehen. Um diesen unerwünschten Effekten entgegenzuwirken, benötigt es ein gut abgestimmtes Wildmanagement. Jagdliche Bestandesregulierungen sind als Teil dieses Managements anzusehen. Das Problem hierbei ist, dass herkömmliche jagdliche Maßnahmen häufig das Ziel dieser Regulierung verfehlen, da Huftiere auf den Menschen reagieren und sich in für die Jagd ungeeignete Gebiete zurückziehen. Mit anderen Worten wird das Wild unsichtbar und entzieht sich der jagdlichen Greifbarkeit. Es besteht folglich ein dringender Bedarf an neuen innovativen Werkzeugen für das Management wildlebender Huftiere, um Arten wie den Rothirsch (Rotwild) wieder sichtbar und damit jagdlich regulierbar zu machen.

Im Rahmen einer Studie des Instituts für Wildbiologie und Jagdwirtschaft der Universität für Bodenkultur Wien, in Kooperation mit dem Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie der Veterinärmedizinischen Universität Wien, der Gutsverwaltung Fischhorn GmbH & Co KG sowie der Gletscherbahnen Kaprun AG wurde erstmals ein Bejagbarkeitsmodell für das Management wildlebender Huftiere in Gebirgsrevieren entwickelt. Rotwild wurde hierbei als Modellart gewählt. Die Bejagbarkeit, das heißt die Eignung einer Fläche zur Ausübung der Jagd, wurde mit einer Genauigkeit von 10 m, basierend auf Fernerkundungsdaten, Felderhebungen und Expertenwissen von Berufsjägern ermittelt. Zusätzlich wurde Rotwild mit modernen GPS-Halsbandsystemen besendert, um das Raum-Zeit-Verhalten dieser Art in Bezug auf Flächen unterschiedlicher Bejagbarkeitseignung untersuchen zu können. Die Ergebnisse konnten bestätigen, was Jägerinnen und Jäger tagtäglich in ihren Revieren beobachten. Rotwild entzieht sich dem menschlichen Auge und der jagdlichen Greifbarkeit, indem während der Schusszeit viele gut bejagbare Bereiche kaum oder nur nachts aktiv aufgesucht werden. In Kombination dazu werden schwer zugängliche Lagen und dichte Einstände, in welchen die Bejagung nicht möglich oder nur mit außerordentlich großem Aufwand durchführbar ist, vom Wild während des Tages als Rückzugsort bevorzugt genutzt. Rotwild scheint folglich eine Landschaft mit einem heterogenen anthropogenen Prädationsrisiko wahrzunehmen, welche durch Flächen unterschiedlicher Bejagbarkeitseignung geprägt ist, exakt wie es im Rahmen dieser Studie modelliert werden konnte. Dies bestätigt die Realitätsnähe des entwickelten Bejagbarkeitsmodells.

Mithilfe dieses Modells wird es zukünftig möglich sein Vorhersagen zu treffen, wohin sich Arten wie Rotwild zurückziehen, wenn der menschliche Jagddruck ansteigt. Das Modell liefert zusätzlich nützliche Erkenntnisse über die jagdliche Eignung bestimmter Standorte. Dies kann eine wertvolle Information für Personen sein, welche das jeweilige Revier nicht wie die eigene Westentasche kennen. Darüber hinaus kann das Modell als Planungsinstrument eingesetzt werden, um Jagdmethoden und -strategien möglichst effizient umsetzen zu können. Ein zukunftsorientiertes Management wildlebender Huftiere wird dadurch ermöglicht, wodurch Konflikte, ausgelöst durch diese Wildarten, reduziert werden können.

Der Text für diesen Beitrag stammt von Paul Griesberger. Den Originalblogbeitrag und den wissenschaftlichen Artikel finden Sie über die folgenden Links.

Wildlife Biology Blog

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2021-02-15

Mehr Tierwohl bei Wildtier-Narkosen

Zur Behandlung und Untersuchung von Wildtieren ist es häufig nötig, diese zu narkotisieren. Dafür müssen bei vielen Wildtierarten höhere Dosierungen, oder potentere Narkosemittel als beim Haustier angewendet werden. Damit sind allerdings auch unerwünschte Nebenwirkungen verbunden, beispielsweise Atemdepression bei der Gabe von hoch-potenten Opioiden oder ausgeprägte kardiovaskuläre Nebenwirkungen, wie Bluthochdruck oder verminderte Herzfrequenz in Verbindung mit hochdosierten Sedativa. Zwei aktuelle Studien des Forschungsinstituts für Wildtierkunde und Ökologie der Vetmeduni zeigen nun, dass sich das Nebenwirkungsprofil deutlich verbessern lässt – und zwar durch die gleichzeitige Gabe von gezielt auf dem Signalweg von Zellen wirkenden Substanzen. Laut den Forscher:innen ist dies ein wichtiger Schritt zur Verbesserung des Tierwohls.

Das erfreuliche Resümee von Stalder zu zwei kürzlich am FIWI durchgeführten Studien: „In Summe zeigen unsere Daten, dass sowohl BIMU-8 als auch Vatinoxan das Potenzial haben, Wildtiernarkosen und das damit verbundene Tierwohl deutlich zu verbessern.“

Der Artikel „Investigation of cardiorespiratory effects of the selective 5-HT4 agonist BIMU-8 in etorphine-immobilised goats (Capra aegagrus hircus) in a randomized, blinded and controlled trial“ von Nadine Tod, Gabrielle Stalder, Hanna Rauch, Stefan Böhmdorfer, Anna Haw, Hanno Gerritsmann, Johanna Painer und Leith Meyer wurde in „Veterinary Record“ veröffentlicht.

Der Artikel „Cardiovascular effects of intravenous vatinoxan in wild boars (Sus scrofa) anaesthetised with intramuscular medetomidine-tiletamine-zolazepam“ von Joy Einwaller, Leith C. R. Meyer, Ulrike Auer, Marja Raekallio, Julia Nowack, Anna Haw, Sebastian Vetter, Johanna Painer und Gabrielle Stalder wurde ebenfalls in „Veterinary Record“ veröffentlicht.

Vetmeduni Presseinformation

2022-02-03