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Das Universitätsorganisationsgesetz 1975 schuf erstmals die Möglichkeit private Financiers direkt in die universitäre Forschung einzubinden. Der damalige Ordinarius für Wildtierkunde an der Veterinärmedizinischen Universität Wien, o.Univ.Prof. Dr. med. vet. Kurt Onderscheka (1926-2019) ergriff diese Gelegenheit beim Schopf. Es gelang ihm Sponsoren aus der Industrie und die österreichischen Landesjagdverbände für die Förderung wildtierkundlicher Forschung zu gewinnen. Am 22. Dezember 1977 wurde das erste Forschungsinstitut Österreichs gegründet, das gemeinsam von einer Universität und privaten Geldgebern, organisiert in einer Fördergesellschaft, betrieben wurde. Zum Leiter des neuen Forschungsinstitutes für Wildtierkunde der Veterinärmedizinischen Universität Wien wurde Kurt Onderscheka bestellt. Seine Nachfolge trat nach seiner Emeritierung 1995 o.Univ.Prof. Dr. Walter Arnold an, welcher 2021 emeritiert wurde. Von Dezember 2021 bis April 2022 leitete Univ.-Prof in  Dr in Melanie Dammhahn das Forschungsinstitut. Ihr folgte, zunächst interimistisch, dann seit 15. Januar 2023 als neue Leiterin, Univ.-Profin Drin Claudia Bieber.

Die am 31. März 1977 gegründete Gesellschaft zur Förderung des Forschungsinstituts trägt bis heute erheblich zur Finanzierung der Forschungstätigkeit des FIWI bei. Sie erhält private Mittel von Sponsor:innen und den österreichischen Landesjagdverbänden, öffentliche Mittel vom Bund, der Stadt Wien und dem Land Niederösterreich. Der hohe Anteil an Drittmitteln zur projektunabhängigen Grundfinanzierung eines Instituts war damals ein Novum und ist auch heute noch als außergewöhnlich zu bezeichnen.

Angesiedelt war das neue Forschungsinstitut für Wildtierkunde anfangs im Areal der Veterinärmedizinischen Universität Wien in der Linken Bahngasse, in Räumlichkeiten, die sich bald als völlig unzureichend erwiesen. Aus der Not half die Stadt Wien, die mit dem heutigen Institutsgebäude und dem 45 ha großen Forschungsgehege am Wil­helminenberg einen Platz für Forschung an Wildtieren bereitstellte, der weltweit einmalig ist. Nach mehrjähriger Bauphase entstand am Wilhelminenberg eine Vorzeigeeinrichtung Österreichs, die uns bis heute exzellente Arbeitsmöglichkeiten bietet. Für die Adaptierung des ehemaligen Wirtschaftsgebäudes des Schlosses Wilhelminenberg zu einer modernen Forschungseinrichtung wurden erhebliche finanzielle Mittel von Bund, Stadt Wien, den österreichischen Jagdverbänden und privaten Sponsor:innen aufgebracht.  Die Eröffnung des Institutsgebäudes und -geländes fand am 26.11.1982 statt.

Das Institut florierte, erweiterte seine Forschungsagenden auf ökologische Zusammenhänge und genießt heute als „Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie“, kurz „FIWI“, internationale Anerkennung.