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Baustart für ein modernes Universitätsgebäude für Wildtierkunde

Am Standort Wilhelminenberg wird durch die Zusammenarbeit der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) mit dem Bundesministerium für Frauen, Wissenschaft und Forschung (BMFWF) ein multifunktionales Gebäude für die Veterinärmedizinische Universität Wien (Vetmeduni) errichtet. Heute Vormittag erfolgte der symbolische Spatenstich zum Baustart.

In Holzbauweise wird auf rund 2.000 Quadratmetern ein modernes Mehrzweckgebäude gebaut, das Ende 2027 in Betrieb gehen soll. Der Bund investiert dafür rund 22,1 Mio. Euro, wobei davon 20 Mio. Euro für die Errichtung und 2,1 Mio. Euro für die Ausstattung vorgesehen sind. Finanziert wird das Projekt durch das BMFWF und wird gemeinsam mit der BIG umgesetzt, die ihrerseits für die gesamte Projektabwicklung verantwortlich ist. Geplant wurde der Neubau vom Wiener Architekturbüro Delta Pods Architects.

Am Wilhelminenberg befinden sich das Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie (FIWI) und das Konrad-Lorenz-Institut für Vergleichende Verhaltensforschung (KLIVV). Die beiden Institute benötigen mehr Raum für die wissenschaftliche Forschung und Lehre sowie Büroflächen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Gemeinsam mit Wissenschaftsministerin Eva-Maria Holzleitner fand heute der Spatenstich mit Geschäftsführerin der BIG Christine Dornaus und dem Rektor der Veterinärmedizinischen Universität Wien Matthias Gauly statt.

Holzbauweise und Geothermie

Im Erdgeschoß des Multifunktionsgebäudes befinden sich nach der Fertigstellung die Chemielabore und Räume für die Lehre sowie ein Mehrzwecksaal, im ersten Obergeschoß sind Genetik-Labore und Büros angesiedelt. Ergänzende Labor- und Technikflächen sind künftig im Untergeschoß untergebracht. Beide Universitätsinstitute nutzen die Räumlichkeiten für Lehre, Wissenschaft und Forschung. Die Energieversorgung zur Heizung und Kühlung des Gebäudes erfolgt mittels Geothermiesonden, eine kompakte Bauweise sorgt für einen geringen Energieverbrauch. Die Decken und Wände der Obergeschoße bestehen aus Holz und durch eine Holzfassade fügt sich das Gebäude optisch in die Umgebung des Wienerwalds ein.

Der Universitätsstandort wird entwickelt

Das neue Universitätsgebäude wird in der ersten Bauphase am Wilhelminenberg errichtet. In der zweiten Bauphase werden die bestehenden Gebäude des Forschungsinstituts für Wildtierkunde und Ökologie saniert, die Übergabe erfolgt voraussichtlich im Jahr 2028.

Eva-Maria Holzleitner, Bundesministerin für Frauen, Wissenschaft und Forschung: „Mit diesem Bauprojekt bieten wir nicht nur den Studierenden, Lehrenden und Forschenden des Forschungsinstituts für Wildtierkunde und Ökologie der Veterinärmedizinischen Universität Wien die Räumlichkeiten und Infrastruktur, um ihr Potenzial im Bereich der Wildtierforschung, Wildtiermedizin und Ökologie bestmöglich zu entfalten. Gleichzeitig befördern wir auch die Campusentwicklung am Wilhelminenberg, an dem neben dem FIWI auch noch das Konrad-Lorenz-Institut für Vergleichende Verhaltensforschung und das Messerli Forschungsinstitut angesiedelt sind. Mit dem Neubau stärken wir also die Veterinärmedizinische Universität und den Wissens- und Forschungsstandort Wien in den Lebenswissenschaften.“

Christine Dornaus, Geschäftsführerin der Bundesimmobiliengesellschaft: „Das neue Gebäude ist der erste Baustein für die Entwicklung des Forschungsstandorts am Wilhelminenberg. Ziel der Bundesimmobiliengesellschaft ist die Schaffung eines optimalen Umfelds für die Forscherinnen und Forscher der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Die qualitativ hochwertige Architektur des Holzneubaus harmoniert mit dem grünen Wilhelminenberg. Mit dem Wintersemester 2027 erfolgt die Fertigstellung des Neubaus.“

Matthias Gauly, Rektor der Veterinärmedizinischen Universität Wien: „Die Vetmeduni steht für exzellente Forschung und Lehre im Bereich der Lebenswissenschaften. Mit dem Bauprojekt am Wilhelminenberg stärken wir nicht nur unsere Position als führende Institution in der Wildtier- und Verhaltensforschung, sondern leisten auch einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung des Forschungsstandorts Wien. Ich danke der Stadt Wien und dem Bundesministerium für Frauen, Wissenschaft und Forschung für ihre Unterstützung, die dieses Vorhaben möglich macht.“

Claudia Bieber, Leiterin des Forschungsinstituts für Wildtierkunde und Ökologie: „Am Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie, wo das Bauprojekt derzeit umgesetzt wird, verbinden wir Grundlagenforschung mit angewandten Projekten, um ökologische Herausforderungen wie den Verlust der Biodiversität oder den Klimawandel zu bewältigen. Dieser Neubau wird uns dabei helfen, unsere Arbeit auf höchstem Niveau fortzusetzen und neue Erkenntnisse in der Wildtierforschung zu gewinnen.“

Rückfragehinweis:
Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation
Veterinärmedizinische Universität Wien
medienanfragen@vetmeduni.ac.at 

Austro-KI entschlüsselt Darmmikrobiom von afrikanischen Hyänen

Über die Interaktionen zwischen Wirt und Darmmikrobiom in Wildtier-Populationen an der Darmschleimhaut, der primären Schnittstelle, ist bisher wenig bekannt. Eine aktuelle österreichisch-deutsche Studie unter Leitung der Veterinärmedizinischen Universität Wien erforschte nun mit Hilfe von KI das Darmmikrobiom von afrikanischen Tüpfelhyänen (Crocuta crocuta) im Serengeti-Nationalpark (Tansania). Das neugewonnene Wissen verbessert laut den Forscher:innen das Verständnis zum Darmmikrobiom, seinen Triebkräften und den Interaktionen in Wildtier-Populationen, die einer natürlichen Selektion unterliegen.

Die Forscher:innen untersuchten Zusammenhänge zwischen dem Darmmikrobiom und mukosalen Immunmaßen unter Kontrolle von Wirts-, sozialen und ökologischen Faktoren in 199 Proben von 158 wilden Tüpfelhyänen. Die Zusammensetzung des Mikrobioms wurde mit einem Multi-Amplikon-Ansatz erhoben und fäkales Immunglobulin A und Muzin gemessen. „Probabilistische Modelle zeigten, dass beide Immunmaße die Ähnlichkeit des Mikrobioms zwischen den Individuen in einer altersabhängigen Weise vorhersagen“, erklärt Studien-Letztautorin Susana C. M. Ferreira vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie (FIWI) der Vetmeduni.

Einsatz von maschinellem Lernen als genauer Prädiktor und Identifikator

Diese Assoziationen waren am stärksten bei Bakterien, mittelstark bei Parasiten und am schwächsten bei Pilzgemeinschaften. Modelle des maschinellen Lernens sagten beide Immunmaße genau voraus und identifizierten die Taxa, die für diese Assoziationen verantwortlich sind: symbiotische Bakterien, die auch bei Menschen und Labormäusen vorkommen, nicht klassifizierte Bakterien, parasitäre Hakenwürmer und Pilze.

Wildtier-Populationen beherbergen laut den Forscher:innen eine verborgene und größtenteils unbekannte Vielfalt in ihren Därmen, und ihre Immunsysteme müssen diese Gemeinschaften regulieren, indem sie Mutualisten und Kommensalen erhalten und gleichzeitig schädliche parasitäre Interaktionen reduzieren. Laut Ferreira liefert die Untersuchung an den Hyänen nun wichtige neue Informationen: „Wir konnten weitreichende und allgemeine Zusammenhänge zwischen Immunmaßnahmen und den verschiedenen Komponenten des Darmmikrobioms feststellen und jene Taxa ermitteln, die diese Zusammenhänge bestimmen.“

Co-Anpassungen im Mikrobiom als nächstes Forschungsziel

Die Studienergebnisse weisen auf die wichtige Rolle hin, die das Immunsystem sowohl bei der Abwehr als auch bei der Regulierung des Mikrobioms spielt. „Wir vermuten, dass die identifizierten Taxa eng mit dem Cross-Talk, also dem gegenseitigen Austausch und der Kommunikation, im Darm wildlebender Hyänenpopulationen verbunden und daran beteiligt sind – ein mögliches Produkt einer Co-Adaptation“, so Ferreira. Der nächste Schritt besteht laut Ferreira darin, die genetische Vielfalt und die funktionelle Profilierung von Darmmikrobiomen in natürlichen Populationen weiter zu untersuchen, um evolutionäre Aspekte solcher potenzieller Co-Anpassungen aufzudecken.

Der Artikel „Mucosal immune responses and intestinal microbiome associations in wild spotted hyenas (Crocuta crocuta)“ von Susana P. Veloso Soares, Victor H. Jarquín-Díaz, Miguel M. Veiga, Stephan Karl, Gábor Á. Czirják, Alexandra Weyrich, Sonja Metzger, Marion L. East, Heribert Hofer, Emanuel Heitlinger, Sarah Benhaiem und Susana C. M. Ferreira wurde in „Communications Biology“ veröffentlicht.

Wissenschaftlicher Artikel


10-07-225

Interdisziplinäres Symposium am FIWI der Vetmeduni

Von 07. bis 09. Juni 2025 kamen 36 hochkarätige Wissenschafter:innen aus zwölf Nationen am Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie (FIWI) der Vetmeduni am Wilhelminenberg zusammen. Unter dem Motto „Patterns across Scales in Living Systems“ tauschte man sich über neueste Erkenntnisse aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen aus. Organisiert wurde das Event u. a. von Johanna Painer-Gigler und Szilvia Kalogeropoulu (FIWI/Vetmeduni) und den Kollegen Peter Stenvinkel (Karolinska Institute, Stockholm), David Jörg (Frankfurt) und Peter Kotanko (New York).

In einer inspirierenden und ausgesprochen positiven Atmosphäre wurden neue Forschungsergebnisse präsentiert, Projektideen entwickelt und fächerübergreifende Diskussionen geführt. Neben dem umfangreichen Tagungsprogramm spiegelte auch das Publikum die Interdisziplinarität des Events wider. Teilnehmer:innen aus den Bereichen Human- und Veterinärmedizin, Biologie, Physik, Ökologie, Chemie, Verhaltensforschung und Biostatistik waren vertreten – und nutzten die Gelegenheit, sich über Fachgrenzen hinweg zu vernetzen und gemeinsame Perspektiven zu entwickeln.

Zu Beginn der Tagung standen eine Führung durch die mobile Wildtierklinik am FIWI sowie ein Wettbewerb im Blasrohrschießen am Programm. Die thematische Bandbreite der Vorträge und Talks war beeindruckend: Von Geschlechtsunterschieden in der Medizin über die Merkfähigkeit des Gedächtnisses nach dem Winterschlaf, bemerkenswerten Atherosklerose-Resistenzen bestimmter Säugetiere und Vögel bis hin zu molekularen Mechanismen bei Würmern und physiologischen Herausforderungen des Menschen im All. Auch die Rolle der Wärmeabgabe als limitierender Faktor in der Skalierung von Tiergrößen wurde beleuchtet – ein Beispiel für die spannenden Querverbindungen, die an diesem Tag geschaffen wurden.

Beispielsweise präsentierte Keith Siew (University College London) die laufende klinische Forschung zur Gesundheit von Astronauten und hob dabei hervor, wie sich die Raumfahrt und Schwerelosigkeit negativ auf physiologische Systeme auswirken können. Natalie Fich (University of Bristol) bot einen Überblick über die Pathophysiologie von Nierenerkrankungen bei Hunden und Katzen. Der Vortrag konzentrierte sich auf die am weitest verbreiteten Nephropathien, die in der Kleintierpraxis anzutreffen sind. Den Geschlechtsunterschieden in der menschlichen Physiologie und Pathologie widmete sich Viola D'Ambrosio (Universita Cattolica del Sacro Cuore, Rom). John Speakman (University of Aberdeen) sprach über die Hypothese der Wärmeableitungsgrenze und ihre Auswirkungen auf Skalierung und Ökologie; Paul Shiels Vortrag (University of Glasgow) thematisierte die Modulation des Stoffwechsels des Alterns. Iwan Burgener (Vetmeduni) sprach über den Hund als mögliches Vorbild für IBD (Inflammatory Bowl Disease) beim Menschen; David Ebmer (Tiergarten Schönbrunn) thematisierte die Erforschung der Koevolution von Parasiten am Beispiel der Robbenlaus und deren Interaktionen bei Flossentieren als Modellsystem. Welche Auswirkungen der Winterschlaf auf die Gedächtnisleistungen von Siebenschläfern hat, erläuterte Claudia Bieber (Leiterin des FIWIVetmeduni). Szilvia Kalogeropoulu (FIWIVetmeduni) präsentierte eine faszinierende Literaturrecherche zum Thema Atherosklerose bei Säugetieren und Vögeln. Steffen Werners Vortrag (Universität Wageningen) widmete sich den einzigartigen Anpassungen von Plattwürmern. Irene Yuting Li (ISTA Wien) konzentrierte sich auf die Anwendungen der Biophysik zum besseren Verständnis von Entwicklungssystemen und Peter Stenwinkel (Karolinska Institute) sprach über bioinspiratorische Nicht-Labortiermodelle in der Medizin und den Knochenstoffwechsel während des Winterschlafs.

Zudem bot das Event reichlich Raum für informellen Austausch. Zahlreiche neue Projekte wurden angestoßen, Manuskripte geplant und Kooperationen angedacht.

Die Veranstalter:innen zeigten sich begeistert über die positive Resonanz der Teilnehmenden und die produktive Stimmung.

"Die Fachtagung war ein voller Erfolg. Wir durften ein internationales Publikum aus zwölf Ländern bei uns am FIWI begrüßen. Der Sonntag war vollgepackt mit vielen spannenden Vorträgen aus verschiedenen Disziplinen und am Montag haben wir uns nach einer kurzen Vortragsreihe vor allem auf die kreative Entwicklung neuer Projekte und Manuskripte konzentriert und in Kleingruppen daran gearbeitet. Es war uns eine Ehre und Freude, Gastgeber:innen dieses dritten Symposiums zum Thema ,Patterns across Scales in living systems´ zu sein.“

Organisationsteam PASILS


Dieses Event verdeutlichte, wie befruchtend der Blick über disziplinäre Grenzen hinweg sein kann – mit vielversprechenden Aussichten für künftige wissenschaftliche Zusammenarbeit.

Zum Tagungsprogramm
 

Flinke Kletterer mit dichtem Fell – Wissenswertes rund um den Siebenschläfer

Der Siebenschläfer, ein kleiner Nager mit großen Knopfaugen und flauschigem Fell, ist ein faszinierender Bewohner unserer Wälder. Anlässlich des Siebenschläfertags am 27. Juni werfen wir einen Blick auf die Besonderheiten dieses nachtaktiven Tieres, das nicht nur durch seinen rekordverdächtigen Winterschlaf, sondern auch durch seine Anpassungsfähigkeit und Lebensweise beeindruckt.

Steckbrief

Ordnung: Nagetiere (Rodentia)
Familie: Bilche (Gliridae)
Gattung: Glis
Art: Siebenschläfer (lat.: Glis glis)
Körperlänge: ca. 14 cm
Schwanzlänge: ca. 11 cm
Gewicht: ca. 100 g im Frühsommer
Alter: bis zu 14 Jahre
Verbreitungsgebiete: Kontinentaleuropa, Kleinasien, Kaukasus bis nordwestlicher Iran

Wissenswertes rund um den Siebenschläfer

Lebensraum und Unterschlupf

Siebenschläfer fühlen sich in Laub- und Laubmischwäldern besonders wohl, wo sie die Baumkronen als Lebensraum nutzen. Doch auch in der Nähe des Menschen sind sie anzutreffen: Gartenhäuser, Dachböden oder unbewohnte Nistkästen dienen ihnen als Unterschlupf. Oft verraten sie sich durch Poltern oder ihr charakteristisches Pfeifen.

Ernährung

Die Futtersuche betreiben Siebenschläfer vor allem in den Baumkronen. Ihre bevorzugten Nahrungsquellen sind energiereiche Nüsse, Samen, Eicheln, Bucheckern, Obst, Knospen, Beeren und Blüten. Auch Obstbäume und Sträucher werden gerne genutzt, um sich für den langen Winterschlaf zu stärken.

Familienplanung und Nachwuchs

Siebenschläfer sind wahre Meister der Familienplanung. In sogenannten Mastjahren, wenn Buchen und Eichen reichlich Samen produzieren, gibt es besonders viel Nachwuchs. Fehlen diese Samen in Mast-Ausfalljahren, kann es hingegen zu einem vollständigen Ausfall der Paarung und Jungenaufzucht kommen. Nach einer Tragezeit von etwa 30 Tagen bringt ein Weibchen zwei bis neun Jungtiere zur Welt, die bei der Geburt nur etwa vier Gramm wiegen – so leicht wie zwei Centstücke. Typischer Geburtstermin ist in unseren Breiten Anfang August. Die Aufzucht erfolgt in Baumhöhlen oder Nistkästen, wobei die Weibchen die Jungen alleine großziehen.

Besondere Anpassungen

Die großen Augen und langen Tasthaare des Siebenschläfers helfen ihm, sich in der Dunkelheit zu orientieren. Im Frühsommer wiegt er etwa 100 Gramm, doch vor dem Winterschlaf kann er sein Gewicht auf über 200 Gramm verdoppeln. Eine weitere Überlebensstrategie ist sein Schwanz: Wird er von einem Feind gepackt, kann die dünne Haut abreißen, sodass der Siebenschläfer entkommt. Der knochige Rest trocknet später ein und wird abgenagt.

Kuscheln aus Not

Siebenschläfer sind meist Einzelgänger. Anders ist es, wenn es kalt wird. In Gruppen von bis zu 16 Tieren schmiegen sie sich während des Tageschlafs eng aneinander, um Energie zu sparen und sich gegenseitig zu wärmen. Verwandte Tiere findet man häufiger zusammengekuschelt.

Winterschlaf: Weltrekordhalter

Der Siebenschläfer ist ein wahrer Weltmeister des Winterschlafs. Während andere Tiere nur wenige Monate ruhen, kann der Siebenschläfer bis zu 11 Monate in seinem Unterschlupf verbringen. Diese extremen Zeiten erreicht er aber nur in Jahren, in denen wenig Futter zur Verfügung steht. Dann entscheiden sich speziell die gut genährten Tiere gegen die Aufzucht von Jungtieren und verschwinden im Juli schon wieder unter die Erde in den Winterschlaf. So optimieren sie ihr Überleben in schlechten Zeiten. Insbesondere die Jungtiere würden in schlechten Jahren nicht überleben, daher verzichten die Siebenschläfer lieber ganz auf die Reproduktion. Der Winterschlaf hilft somit, die kalte und nahrungsarme Jahreszeit zu überstehen aber auch den vielen Fressfeinden zu entgehen.

Naturschutz und Feinde

Als heimisches Wildtier steht der Siebenschläfer unter Schutz und darf weder verfolgt noch getötet werden. Zu seinen natürlichen Feinden zählen jedoch Katzen, Marder, Wiesel und Eulen.

Kurioses aus der Geschichte

Im alten Rom galten Siebenschläfer als Delikatesse. Sie wurden in speziellen Tongefäßen gemästet und auf vielfältige Weise zubereitet. Sogar Wettbewerbe um den „fettesten“ Siebenschläfer waren üblich. In einigen Regionen, wie Slowenien und Kroatien, wird der Siebenschläfer bis heute gegessen. In der kroatischen Volkstracht besteht die Haube der Männer aus Siebenschläferfell.

Siebenschläfer am Wilhelminenberg

Der Siebenschläfertag am 27. Juni erinnert uns jedes Jahr daran, dass die Erforschung des Siebenschläfers eine lange Tradition am Wilhelminenberg und somit auch an der Vetmeduni hat. Bereits 1960 veröffentlichte Lilli König am Konrad-Lorenz-Institut für Vergleichende Verhaltensforschung (KLIVV) eine umfassende Monografie zum Verhalten des Siebenschläfers. In den späten 1990er Jahren wurde diese Tradition von Claudia Bieber am Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie (FIWI) wiederbelebt, als sie die Haltung des Siebenschläfers erneut etablierte. Im Jahr 2006 startete zudem eine Freilandstudie im Wienerwald. Seitdem sind zahlreiche Publikationen erschienen und viele junge Wissenschafter:innen haben ihre Karriere mit der Erforschung der Ökologie dieser faszinierenden Tierart begonnen.

In dieser Zeit wurden erstaunliche Beobachtungen gemacht. So konnte erstmals nachgewiesen werden, dass Siebenschläfer wahre Meister des Winterschlafs sind. Entgegen ihres Namens verschlafen sie nicht nur sieben Monate, sondern durchschnittlich acht bis neun Monate pro Jahr. In Jahren mit geringer Futterverfügbarkeit und schlechten Bedingungen für die Aufzucht von Nachwuchs können sie sogar über elf Monate im Winterschlaf verbringen, indem sie bereits im Sommer in ihre unterirdischen Winterquartiere zurückkehren. „Dabei ist zu bedenken“, erklärt Claudia Bieber, Leiterin des FIWI, „dass Winterschlaf nichts mit dem uns bekannten Schlaf während der Nacht zu tun hat. Die Tiere senken ihren Stoffwechsel phasenweise ab und in dieser Zeit ist das Gehirn fast völlig ausgeschaltet. An Schlaf ist so nicht zu denken.“

Trotz der langen Forschungsgeschichte am Wilhelminenberg gibt es immer wieder neue Fragestellungen. Eine der zentralen Fragen ist, wie sich die Klimaerwärmung auf die Biologie dieser Tierart auswirkt. Es bleibt also auch in Zukunft noch viel zu erforschen.

Siebenschläfertag

Der sogenannte „Siebenschläfertag“ findet jährlich am 27. Juni statt. Laut einer Bauernregel soll das vorherrschende Wetter an diesem Tag über die Wetterbedingungen der nächsten sieben Wochen entscheiden. Mit dem gleichnamigen Nager hat der Siebenschläfertag jedoch nichts zu tun. Seinen Namen verdankt der Tag einer Legende, in der sieben Christen für ihren Glauben lebendig eingemauert wurden, angeblich fast 200 Jahre durchschliefen und dabei überlebten.


Aus der Forschung:

Forschungsprojekt: Gedächtnis und Wahrnehmung bei Winterschläfern

 

Umweltstress im Anthropozän: Wie sich die neuen Extreme auf Prozesse von Zellen und Organismen auswirken

Viele Arten sind die Anpassung an extreme Umweltbedingungen gewohnt. Die rasanten, menschgemachten Änderungen im Anthropozän stellen Tiere und damit auch die Menschen aber nun vor ganz neue Herausforderungen. Davon sind auch Prozesse auf Zellebene bis hin zum gesamten Organismus betroffen, wie eine aktuelle europäische, von der Veterinärmedizinischen Universität Wien geleitete, Studie zeigt. Die Autor:innen identifizieren sieben Hauptfaktoren und plädieren für einen ganzheitlichen Zugang im Sinne des One-Health-Konzepts von Mensch und Tier.

Die herkömmliche physiologische Forschung konzentriert sich auf die Erforschung der endogenen Mechanismen, die den Anpassungen der Arten an das Leben in extremen Lebensräumen wie Polargebieten oder Wüsten zugrunde liegen. Die Forscher:innen argumentieren nun in ihrer aktuellen Studie, dass heutzutage aber selbst Lebensräume, die nicht als extrem gelten, unvorhersehbaren, schnellen und starken (Klima-)Veränderungen durch menschliche Aktivitäten (und auch unabhängig davon) ausgesetzt sind – was alle Tiere und damit auch den Menschen mit neuartigen extremen Bedingungen konfrontiert.

Vielfältige Umwelteinflüsse stellen das Bio-Exposom unter Druck

Die physiologische Forschung an betroffenen Tieren kann laut den Wissenschafter:innen Aufschluss darüber geben, welchen Effekt deren physiologische Plastizität auf ihre Resilienz und Anpassungsfähigkeit hat. Zu diesem Zweck untersuchte das Forschungsteam aus Österreich, Belgien und Italien bereits veröffentlichte Forschungsarbeiten. „Wir interessierten uns dabei insbesondere für die Stressphysiologie mit dem Schwerpunkt auf oxidativem Stress und damit verbundenen hormonellen Stressreaktionen. Diese durch Stressoren aus der Umgebung hervorgerufenen Reaktionen spielen eine zentrale Rolle bei der Interaktion zwischen dem Exposom, also dem Maß für alle Umwelteinflüsse, denen ein Individuum im Laufe seines Lebens ausgesetzt ist, und dem Bio-Exposom, also zellulären Prozessen im Zusammenhang mit relevanten extremen anthropogenen Veränderungen der Lebensraumbedingungen“, berichtet Valeria Marasco vom Institut für Wildtierkunde und Ökologie (FIWI) der Vetmeduni.

Sieben Hauptfaktoren für oxidativen Stress und dessen negative Wirkung auf das Bio-Exposom

Als verantwortliche Einflussfaktoren sehen die Forscher:innen immer stärkere und sich gleichzeitig beschleunigende Veränderungen in den sieben Bereichen Hitzewellen, Wassermangel, Lichtverschmutzung, Lärm, Landnutzung, chemische Verunreinigung und verminderte Nahrungsmittelqualität. Um dem daraus resultierenden oxidativen Stress, der durch Umweltbelastungen und erhöhte Glukokortikoidhormone entsteht, entgegenzuwirken, werden enzymatische und nicht-enzymatische Antioxidantien angekurbelt, was wiederum die phänotypische Plastizität, physiologische Veränderungen und die Anpassungsfähigkeit beeinflusst. Wie neuere Forschungen zeigen, kann dies jedoch zu einer erhöhten Konzentration gefährlicher reaktiver Sauerstoffspezies (ROS) im Organismus führen, was schädliche Folgen haben kann: Beispielsweise der Rückgang von Populationen und Arten durch verringerte darwinistische Fitness, erhöhte Morbidität und schließlich den Tod.

Ganzheitliches One-Health-Verständnis nötig: Globale Veränderungen betreffen Mensch und Tier

Die Erforschung der Beziehung zwischen oxidativem Stress und dem Bio-Exposom kann laut den Forscher:innen auch für die Gesundheit der Bevölkerung relevant sein, denn „auch der Mensch ist eine Tierart“, betont Marasco. Deshalb schlagen die Wissenschafter:innen vor, das Bio-Exposom und den One-Health-Rahmen in künftige Forschungsarbeiten zu integrieren. Dazu Marasco weiter: „Dies würde ein ganzheitliches, integratives Verständnis der Mechanismen ermöglichen, die den individuellen Reaktionen auf extreme Veränderungen auf der Erde zugrunde liegen.“

Der Artikel „Life at new extremes: Integrating stress physiology and the bio-exposome in the Anthropocene“ von David Costantini, Simone Messina, Manrico Sebastiano und Valeria Marasco wurde in „Annals of the New York Academy of Sciences“ veröffentlicht.


Wissenschaftlicher Artikel

23-06-2025

AVA-Frühjahrstagung 2025: Immobilisierung von Wildtieren

Am 14. Mai begann die AVA-Frühjahrstagung 2025 mit einem Vorkongresstag, der sich mit der Anästhesie von Wildtieren und der Immobilisierung im Feld beschäftigte. Der von der Association of Veterinary Anaesthetists - Klinische Abteilung für Anästhesiologie und perioperative Intensivmedizin der Vetmeduni - organisierte Tag kombinierte Expert*innenvorträge mit praktischen Workshops und zog Fachleute aus dem Bereich der Veterinäranästhesie an, die sich für die Verbesserung der Versorgung von Wildtieren einsetzen.

Nach der Begrüßung wurden die Teilnehmer*innen in zwei Gruppen aufgeteilt: Die eine begann den Tag mit einer Reihe von Vorträgen, während die andere sich mit praktischen Workshops beschäftigte. Nach der Mittagspause wechselten die Gruppen, um sicherzustellen, dass alle Teilnehmer*innen an beiden Teilen des Programms mitmachen konnten.

Dr. Friederike Pohlin vom FIWI an der Vetmed, die für die Organisation dieses Tages verantwortlich war, fasst zusammen: „Wir hatten das große Glück, schönes Wetter in der ebenso schönen Umgebung von Schönbrunn zu genießen, die den perfekten Rahmen für unseren Wildtierimmobilisierungs-Workshop bot. Die Atmosphäre war den ganzen Tag über energiegeladen - die Teilnehmer*innen waren nicht nur enthusiastisch und lernfreudig, sondern hatten auch sichtlich Spaß an der Mischung aus freundschaftlichem Wettbewerb und praktischem Training. Die kleinen Gruppen schufen ein entspanntes, familiäres Umfeld, in dem die Teilnehmer*innen wirklich miteinander in Kontakt treten, Erfahrungen austauschen und voneinander lernen konnten. Es war wunderbar zu sehen, wie die Teilnehmer‘innen sich gegenseitig unterstützten, Spaß hatten und gleichzeitig ihr Skill-set messen und erweitern konnten.“

Für die erste Gruppe begann der Tag mit einer Grundsatzrede von Dr. Aleksandr Semjonov, der sich mit der Pharmakologie potenter Opioide und Kombinationen wie BAM (Butorphanol, Azaperon, Medetomidin) befasste und deren Einsatz beim Fang von Wildtieren hervorhob. Anschließend erörterte Dr. Nigel Caulkett verfeinerte Techniken für einen artgerechten Umgang bei der Immobilisierung mit Wildtieren. Dr. Jacobus Raath schloss die Vormittagsvorträge mit Überlegungen zur Sicherheit bei der chemischen Immobilisierung ab, wobei er Strategien zur Risikominderung sowohl für die Tiere als auch für die Praktiker aufzeigte.

Gleichzeitig nahmen die anderen Teilnehmer*innen an fünf wettbewerbsorientierten praktischen Workshops teil, in denen es um artspezifische Medikamentendosierungen und Volumenberechnungen, Methoden der Distanzinjektion einschließlich eines Betäubungsblasrohr-Schießwettbewerbs, die Vorbereitung von Spritzen-Pfeilen, eine Einführung in die Telemetrie, und schließlich eine Vorführung der verfügbaren Distanzinjektion Produkte ging.

„Ohne das unglaubliche Engagement unserer Helferinnen und Helfer wäre das alles nicht möglich gewesen. Mein besonderer Dank gilt den Studierenden des Moduls Conservation Medizin der Vetmeduni und dem Team der Anästhesie der Vetmeduni für ihre unschätzbare Unterstützung bei der Betreuung der Stationen und der Führung der Teilnehmer durch den Tag“, sagt Friederike Pohlin, betonend, dass die gesamte Veranstaltung eine Teamleistung war: „Ein herzliches Dankeschön geht auch an unsere freiwilligen Vortragenden und Instruktor*innen - erfahrene Wildtiermedizinerinnen vom FIWI Wildtiermedizin Team, dem Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft der BOKU, den Zoodocs Schönbrunn sowie FauneVet Frankreich - die nicht nur ihre Zeit und ihr Fachwissen zur Verfügung gestellt, sondern auch maßgeblich zu einer inspirierenden und praxisnahen Lernatmosphäre beigetragen haben.. Teledart sponserte großzügig die gesamte Distanzinjektionsausrüstung und und betreute die Stationen aktiv mit, während Wildlife Pharmaceuticals den Workshop und einige der Referenten sponserte und Preise für die Gewinner der Wettbewerbe zur Verfügung stellte. Ein besonderes Lob geht an unsere Referenten Dr. Nigel Caulkett (der aus Kanada eingeflogen ist), Dr. Cobus Raath (der extra aus Südafrika angereist ist) und Dr. Aleksandr Semjonov (der aus Estland zu Besuch ist) für ihre tollen Vorträge, die von allen Teilnehmer*innen sehr geschätzt wurden.“

Klimawandel: Kamele stehen vor ihrem Comeback in Europa

Anders als man vermuten würde, haben Kamele in Europa eine lange Tradition, die bis in die Zeit des antiken Roms zurückreicht. Selbst im Mittelalter hatten Kamele noch ihren fixen Stellenwert – darauf weist eine aktuelle italienisch-französische Studie unter Beteiligung der Veterinärmedizinischen Universität Wien hin. Aus Sicht der Wissenschafter:innen spricht nun einiges dafür, dass Kamele in Europa in nicht allzu ferner Zukunft ein Comeback feiern könnten. Und zwar nicht nur vor dem Hintergrund des Klimawandels und wegen ihrer Anpassungsfähigkeit an trockene Bedingungen, sondern auch aufgrund ihrer Eigenschaften als Nutztier, etwa zur Milchgewinnung, und aus Rentabilitätsgründen.

In der Vergangenheit spielten Dromedare (Camelus dromedarius) und Trampeltiere (Camelus bactrianus) eine wichtige Rolle in der Landwirtschaft, der Logistik des Römischen Reichs sowie bei mittelalterlichen Ritualen und hinterließen archäologische und kulturelle Spuren in ganz Europa. Nach einem Rückgang im Mittelalter waren Kamele weitgehend auf exotische Sammlungen beschränkt.

In den letzten Jahrzehnten hat die Kamelzucht jedoch einen Aufschwung erlebt, der in erster Linie auf den Tourismus und die Nachfrage nach Kamelmilch zurückzuführen ist. Schätzungsweise 5.000 bis 6.000 Kamele leben heute in Europa. Trotz ihrer Anpassungsfähigkeit an raue Klimabedingungen und ihrer ernährungsphysiologischen Vorteile stehen die Tierhalter:innen vor Herausforderungen wie „kleine Populationsgrößen, zersplitterte und geografisch weit verstreute Zuchtbemühungen und das Fehlen eines auf Kamele zugeschnittenen Rechtsrahmens“, betont Studien-Co-Autorin Pamela Burger vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie (FIWI) der Vetmeduni. Hinzu kommen das Fehlen von Zuchtorganisationen, Zuchtregistern und genetischen Bewertungssystemen sowie eine geringe Reproduktionsleistung und ein gegenwärtig schlechtes Reproduktionsmanagement dieser Arten.

Bessere Rahmenbedingungen nötig …

Andererseits haben Fortschritte im Bereich der Genomik neue Möglichkeiten für das genetische Management von Kamelen in Europa geschaffen. Gerade diese Erkenntnisse geben jedoch auch Anlass zur Besorgnis, und zwar über die geringe genetische Vielfalt der in Europa beheimateten Tiere. „Um diese Probleme zu lösen, sind koordinierte internationale Anstrengungen, eine standardisierte Erfassung von Phänotypen und verbesserte Tierschutzrichtlinien erforderlich“, betont Pamela Burger.

… um vielversprechende Potenziale der Kamele zu nützen

Angesichts des Klimawandels und der zunehmenden Wüstenbildung in Europa werden laut Burger die Anpassungsfähigkeit der Kamele an trockene Umgebungen sowie ihre besonderen Verhaltensmerkmale, ihre Milchzusammensetzung und ihre funktionellen Eigenschaften deutlicher zutage treten und auch vermehrt geschätzt werden. Hier sieht Burger ein interessantes Potenzial als nachhaltiges Nutztier: „Zwar wird die Kamelzucht in Europa in den nächsten Jahrzehnten voraussichtlich nicht die Bedeutung der bekannten, großen Nutztierarten erlangen. Aufgrund seiner besonderen Eigenschaften könnte das Kamel aber interessante Möglichkeiten zur Diversifizierung in der Tierhaltung bieten, und zwar auch aus dem Blickwinkel der Rentabilität.“

Der Artikel „Breeding of Camels in Europe: Between Continuity and Innovation“ von Ahana Maitra, Carlos Iglesias Pastrana, Bernard Faye, Pamela Burger und Elena Ciani wurde in „Applied Sciences“ veröffentlicht.


Wissenschaftlicher Artikel

 

Hightech-Tierschutz: Mini-Sensoren zur sanften Kontrolle von Wildschweinen

Sogenannte Beschleunigungsmesser sind als Ohrmarken im Handel erhältlich. Grundsätzlich ist so eine automatisierte, störungsarme Erfassung des Tierverhaltens möglich – ein großer Nutzen für Verhaltensstudien, aber auch für das Wildtiermanagement. Oft tasten diese Sensoren aber nur mit geringer Frequenz, z. B. ein Hertz, ab. Eine aktuelle Studie am Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie (FIWI) der Veterinärmedizinischen Universität Wien prüfte deshalb nun, inwieweit diese sehr niedrigen Datenerfassungsrate bei Wildschweinen eine Kalibrierung von verschiedenen Verhaltensweisen zulässt.

In ihrer Studie klassifizierten die Wissenschafter:innen das Verhalten von weiblichen Wildschweinen, die unter halbnatürlichen Bedingungen in einem großen Außengehege gehalten wurden, anhand von Beschleunigungsdaten. Die Verhaltensprognosen basierten auf einem Algorithmus für maschinelles Lernen, insbesondere auf dem Random-Forest-Modell in der Open Source-Software h2o. Eine Kombination, die sich laut Studien-Erstautor Thomas Ruf vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie (FIWI) der Vetmeduni bezahlt macht: „Bemerkenswerterweise war die Kalibrierung und damit auch die Vorhersage vieler Verhaltensweisen mit den winzigen Beschleunigungssensoren an den Ohrmarken möglich, obwohl diese die Daten nur mit einer niedrigen Frequenz abtasten.“ Diese Mini-Messgeräte eignen sich laut Ruf vor allem dazu, die Haltbarkeit der Batterie in der Ohrmarke deutlich zu verlängern und somit jene potenziell schädlichen Auswirkungen zu minimieren, die durch das wiederholte Einfangen von Wildtieren zum Austausch von Batterien entstehen.

Populationskontrolle von Wildschweinen als mögliches Anwendungsgebiet

Die lange Batterielebensdauer der Mini-Sensoren wird laut den Forscher:innen auch dazu beitragen, langfristige Beschleunigungsdaten zu sammeln, etwa zur Erforschung saisonaler Trends. Gut erkannt wurden Futtersuche, Ruhen und Säugen von Jungtieren, während beispielsweise Stehen und Gehen nicht zuverlässig erkannt wurden. Dazu Studien-Letztautor Sebastian G. Vetter: „Die Genauigkeit hing von der Art des Verhaltens ab und reichte von 50 % beim Gehen bis 97 % beim seitlichen Ruhen. Für die Vorhersage des Verhaltens verwendete der Algorithmus statische Merkmale der ungefilterten Beschleunigungsdaten sowie der gefilterten Gravitations- und Orientierungsdaten. Die Wellenform bestimmter Verhaltensweisen im abgetasteten Frequenzbereich spielte hingegen keine wichtige Rolle.“

Maschinelles Lernen revolutioniert den Einsatz von Beschleunigungsmessern

Größere Varianten von Beschleunigungsmessern werden bereits seit einigen Jahrzehnten bei vielen Tierarten eingesetzt, um ihr Verhalten zu quantifizieren. Der Zweck der Messungen in bis zu drei Achsen besteht darin, Tiere als aktiv oder ruhend zu identifizieren, Näherungswerte für ihren Energieverbrauch zu berechnen oder das Verhalten von Tieren beispielsweise als Futtersuche oder Laufen zu klassifizieren. Die Identifizierung von Verhalten anhand der Körperbeschleunigung erfordert fortgeschrittene Analysetechniken wie die Hauptkomponentenanalyse, die Diskriminanzanalyse oder – besonders in letzter Zeit – Algorithmen des maschinellen Lernens (ML). Dazu Thomas Ruf: „Das Aufkommen von ML hat die Verwendung von Beschleunigungsmessungsdaten zur Klassifizierung von Verhalten sehr erleichtert. Gerade für den Einsatz von Mini-Sensoren ist das eine echte Revolution.“

Der Artikel „Classification of behaviour with low-frequency accelerometers in female wild boar“ von Thomas Ruf, Jennifer Krämer, Claudia Bieber und Sebastian G. Vetter wurde in „PLOS One“ veröffentlicht.


Wissenschaftlicher Artikel
 

Enkel von alten Großmüttern werden „alt“ geboren

Eine aktuelle Studie unter Leitung der Veterinärmedizinischen Universität Wien untersuchte die Lebenserwartung der Nachkommen von Zebrafinken. Wenn Tiere altern, werden ihre Telomere – kleine Strukturen, die die Chromosomen davor schützen, auszufransen oder sich zu verheddern – kürzer. In einer kürzlich veröffentlichten Studie unter der Leitung der Veterinärmedizinischen Universität Wien wurde untersucht, ob die Auswirkungen des Alters der Mutter bei der Empfängnis auf die Telomere ihrer Nachkommen über eine nachfolgende Generation (Großelterngeneration) bestehen bleiben.

Die Nachkommen älterer Tiere weisen häufig eine geringere Lebenserwartung auf. Dies wird mit einer kürzeren Telomerlänge der Nachkommen in Verbindung gebracht. Bisher war jedoch nicht bekannt, ob eine solche Telomerverkürzung über eine einzige Generation hinaus anhält. In ihrer Mehrgenerationen-Studie mit Zebrafinken untersuchte das Forschungsteam nun Großmütter (Generation 0), Mütter (Generation 1) und deren Kinder (Generation 2).

Höheres Alter der brütenden Großmütter bringt signifikant kürzere Telomere …

Dabei zeigte sich, dass die kürzeren Telomere, die bei den Kindern älterer Großmütter nachgewiesen wurden, auch bei deren Kindern, also der Enkel-Generation, vorhanden sind – und zwar selbst dann, wenn die brütenden Mütter der 2. Generation jung waren. Dieser Effekt war beträchtlich: Die Telomere waren bei den Nachkommen von Großmüttern, die bei der Aufzucht alt waren, um 43 % kürzer als bei den Nachkommen der gleichen Großmütter, die bei der Aufzucht jung waren.

… und eine geringere Lebenserwartung der Enkelgeneration

„Kürzere Telomere zum Zeitpunkt des Flüggewerdens sind bei Zebrafinken mit einer verkürzten Lebensspanne verbunden. Unsere Daten zeigen eindrücklich, dass es notwendig ist, über eine einzelne Generation hinauszublicken, um interindividuelle Unterschiede im Altern und unterschiedliche altersspezifische Reproduktionsanstrengungen zu erklären“, erklärt Studien-Erstautorin Valeria Marasco vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie (FIWI) der Vetmeduni. In der vorliegenden Studie waren die Mütter zum Zeitpunkt der Brut jung, sodass Auswirkungen aufgrund des Alters dieser Mütter ausgeschlossen sind. Laut Marasco wäre es jedoch auch sehr interessant zu wissen, ob sich die Auswirkungen des Alters der Großmutter verstärken, wenn das Alter der Mutter ebenfalls hoch ist.

Verstecktes Erbe erstmals sichtbar gemacht

Die Ergebnisse der Studie machen laut den Forscher:innen erstmals ein verstecktes Erbe sichtbar, das über Generationen hinweg weitergegeben werden kann und sich negativ auf die Lebensspanne und den Fortpflanzungswert der Nachkommen auswirkt. „Evolutionsbiolog:innen und Ökolog:innen müssen deshalb über eine einzelne Generation und die aktuellen Umweltbedingungen hinausblicken, um die Ursachen für interindividuelle Unterschiede bei den Alterungsraten und dem altersspezifischen Reproduktionsaufwand vollständig zu verstehen“, so Marasco.

Besseres Verständnis der Evolution des Alterns und der damit verbundenen Mechanismen

Die Forscherin betont zudem, dass weitere generationenübergreifende Forschung wichtig wäre. Und zwar insbesondere solche, bei der die Lebensspanne und die Fortpflanzungsleistung der Nachkommen sowohl von alten (Groß-)Müttern wie auch von alten (Groß-)Vätern analysiert wird. Dazu Valeria Marasco: „Dadurch ließe sich unser Wissen über die Prozesse verbessern, die der Evolution des Alterns und der Vielfalt der Lebensstrategien innerhalb von Arten zugrunde liegen.“

Der Artikel „Hidden Causes of Variation in Offspring Reproductive Value: Negative Effects of Maternal Breeding Age on Offspring Telomere Length Persist Undiminished Across Multiple Generations“ von Valeria Marasco, Winnie Boner, Kate Griffiths, Shirley Raveh und Pat Monaghan wurde in „Ecology Letters“ veröffentlicht.

Wissenschaftlicher Artikel
 

Jungluchs Janus wurde im Nationalpark Kalkalpen ausgewildert*

Seit einigen Jahren hängt das Luchsbestandstützungprojekt im Nationalpark Kalkalpen am seidenen Faden. Die zu geringe genetische Vielfalt der aktuellen, kleinen Luchspopulation hinterlässt bereits ihre Spuren. Die eng verwandten Luchse zeugen keinen Nachwuchs. Aus diesem Grund wurde Ende Jänner der junge Luchskuder Janus im Nationalpark Kalkalpen ausgewildert. Er ist ein Luchs mit Karpaten-DNA und soll in den kommenden Jahren für Nachwuchs sorgen. Tierärztin Szilvia Kalogeropoulu vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie der Veterinärmedizinischen Universität Wien (FIWI) begleitete Janus während seiner Freilassung.

Luchs Janus ist ein reinrassiger Karpatenluchs, wurde am 22. Mai 2023 geboren und wuchs in einem naturnahen Gehege im Wildkatzendorf Hütscheroda in der Gemeinde Hörselberg-Hainich in Thüringen auf. Die letzten Monate verbrachte er in einem abgeschirmten Auswilderungsgehege. Dort wurde er ohne Menschenkontakt auf ein Leben in der freien Wildbahn vorbereitet. Nachdem er die letzten Überprüfungen bravourös bestand, wurde Janus von der international tätigen Linking Lynx Sourcing Working Group an den Nationalpark Kalkalpen vermittelt. Linking Lynx ist ein Expertinnen- und Experten-Netzwerk, das sich mit der Erhaltung, dem Monitoring und dem Management des Karpatenluchses beschäftigt. Das europäische Zuchtprogramm für den Luchs wird von der EAZA (European Association of Zoos and Aquaria) geleitet.

Nach eingehenden Untersuchungen und einem einwandfreien Blutbefund wurde Jungluchs Janus in einer Nachtfahrt nach Österreich geholt. Begleitet wurde er von Katrin Vogel vom Wildkatzendorf Hütscheroda, Tierärztin Szilvia Kalogeropoulu vom FIWI sowie Christian Fuxjäger und Josef Schürhagel vom Nationalpark Kalkalpen. „Der Luchs wurde im Rahmen der laufenden Schutzbemühungen zur Wiederherstellung der Wildpopulationen erfolgreich im Nationalpark Kalkalpen ausgewildert. Ausgestattet mit einem Peilsender können wir ihn genau im Auge behalten, um seine Anpassung und sein Überleben im Nationalpark sicherzustellen,“ sagt Szilvia Kalogeropoulu. Und Claudia Bieber, Leiterin des FIWI an der Vetmeduni, fügt hinzu: „Wir, als Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie, freuen uns sehr, dass, wir die Luchsauswilderung durch die Erfahrung und Expertise unserer Wildtiermedizinerinnen erfolgreich unterstützen konnten.“ 


Video: Freilassung von Luchs Janus


*Die Pressemitteilung des Nationalparks Kalkalpen am 31.01.2025: Luchs Janus ausgewildert - kalkalpen.at

Neue Einblicke in die Interaktion von Darm-Mikrobiom und Wirtstieren

Mikrobiome von Lebewesen sind ein Paradebeispiel für symbiotische Beziehungen, da Gast und Wirt gleichermaßen profitieren. Dem Mikrobiom bietet sich als Gast (Symbiont) eine geschützte Lebensumgebung, während dem Wirt gesundheitsförderliche Effekte zugutekommen – so sind beispielsweise bei Tieren wie auch dem Menschen viele Stoffwechselprozesse ohne Mikroorganismen nicht möglich. Eine aktuelle österreichisch-deutsche Studie unter Leitung der Veterinärmedizinischen Universität Wien sowie des Max-Delbrück-Centers for Molecular Medicine in the Helmholtz Association (MDC) untersuchte nun die ökoevolutionäre Dynamik der Wirt-Mikrobiom-Interaktionen anhand von Mäusen.

Nahe verwandte Wirtsarten haben ähnliche Symbionten, aber die Auswirkungen der genetischen Vermischung der Wirte (Hybridisierung) und der Umweltbedingungen auf diese Gemeinschaften sind noch weitgehend unbekannt. „Wir untersuchten deshalb den Einfluss der genetischen Vermischung des Wirts und der Umweltfaktoren auf die prokaryotischen und eukaryotischen Gemeinschaften – Pilze und Parasiten – im Darm der beiden Hausmaus-Unterarten Mus musculus domesticus und M. m. musculus und ihren Hybriden“, erklärt Studienautorin Susana C. M. Ferreira vom Institut für Wildtierkunde und Ökologie der Vetmeduni.

Infektionen und ihre Wirkung auf das Darm-Mikrobiom

Die Forscher:innen verglichen dazu wild lebende, gefangene Mäuse mit gezüchteten Mäusen aus einer kontrollierten Laborumgebung vor und während einer Störung des Mikrobioms durch eine Infektion. Bei wild gefangenen Mäusen sagten Umweltfaktoren die Gesamtzusammensetzung des Mikrobioms sehr deutlich voraus. Der genetische Abstand zwischen den Unterarten beeinflusste die Gesamtzusammensetzung des Mikrobioms und die einzelnen Komponenten – Bakterien, Parasiten und Pilze – erheblich. Zwar hatte die Hybridisierung nur einen schwachen Effekt, sie wirkte sich aber signifikant auf die Zusammensetzung der Pilze aus. „Ähnliche Muster beobachteten wir bei wildlebenden Mäusen, bei denen der genetische Abstand und die Hybridisierung die Zusammensetzung des Mikrobioms beeinflussten, wobei Pilze gegenüber infektionsbedingten Störungen stabiler waren als andere Komponenten des Mikrobioms“, so Ferreira.

Genetische Unterschiede spiegeln sich in der Beziehung von Wirt und Mikrobiom wider

Der genetische Abstand zwischen den Unterarten hat laut Ferreira einen stärkeren und konsistenten Effekt auf die Mikrobiom-Komponenten als die Unterschiede in der erwarteten Heterozygotie – also der Mischerbigkeit in Bezug auf genetische Merkmale – zwischen den Hybriden. „Das deutet darauf hin, dass die Wirtsdivergenz und die Wirtsfilterung eine Schlüsselrolle bei der Mikrobiom-Divergenz spielen, die von Umweltfaktoren beeinflusst wird. Insgesamt lassen unsere Ergebnisse vermuten, dass sich genetische Unterschiede zwischen den Wirten auf die Symbionten-Gemeinschaften im Darm der beiden Hausmaus-Unterarten auswirken und in den Interaktionen zwischen Wirt und Symbionten widerspiegeln“, erklärt Ferreira.
 

Der Artikel „Eco-evolutionary dynamics of host-microbiome interactions in a natural population of closely related mouse subspecies and their hybrids“ von Susana C. M. Ferreira, Víctor Hugo Jarquín-Díaz, Aimara Planillo, Ľudovít Ďureje, Iva Martincová, Stephanie Kramer-Schadt, Sofia K. Forslund-Startceva und Emanuel Heitlinger wurde in „Proceedings B“ veröffentlicht.


Wissenschaftlicher Artikel
 

03.02.2025

50 kleine Weihnachtsbäume sorgen für große Freude*

Übergabe der Bäume vom Weihnachtsmarkt Schloss Schönbrunn an das Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie (FIWI) der Vetmeduni

Die Weihnachtszeit mag vorüber sein, doch die einst festlich geschmückten Nadelbäume, die den Weihnachtsmarkt Schloss Schönbrunn umrahmten, setzen ihre Reise fort. Am 08. Januar 2025 wurden die 50 weihnachtlichen Tannen, die während der Adventzeit den Weihnachtsmarkt Schloss Schönbrunn zierten, an das Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie (FIWI), der Veterinärmedizinischen Universität Wien am Wilhelminenberg übergeben. Dort finden die Hirsche und andere Wildtiere der Forschungseinrichtung großen Gefallen an den Bäumen, die als Futter und Spielmaterial dienen.

Die 50 Nadelbäume kamen dieses Jahr aus dem südlichen Waldviertel, direkt vom Jauerling, vor das Schloss Schönbrunn. Josef Reithner, Obmann der Niederösterreichischen Christbaumbauern selbst, war für die diesjährige Charge verantwortlich. Diese schönen Nadelbäume, die einen wesentlichen Beitrag zur festlichen Atmosphäre des Weihnachtsmarkts Schloss Schönbrunn leisteten und Besucher:innen viel Freude bereiteten, werden nun nachhaltig weiterverwendet und bereichern den Alltag der Tiere im FIWI. „Die Weitergabe dieser Weihnachtsbäume zeigt, wie festliche Dekoration und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen können“, so Katrin Edtmeier, Geschäftsführerin von Imperial Markets. Die Übergabe fand auf dem Gelände des Forschungsinstituts für Wildtierkunde und Ökologie (FIWI) statt und sorgte für eine willkommene Abwechslung im Alltag der Tiere.

„Derzeit leben 22 Hirschkühe am FIWI, acht davon sind erst 2024 geboren und per Hand aufgezogen worden. Das Weihnachtsfest ist auch für die Tiere am FIWI etwas Besonderes. Nadelbäume, die nach dem Fest keine Verwendung mehr finden, sind für die Hirschkühe eine schmackhafte Mahlzeit und Beschäftigung. Dieses Zusatzfutter gibt es allerdings nur portionsweise. Denn zu viel des Guten ist auch für die Tiere nicht gut. Weiters achten wir darauf, dass die Bäume frei von Dekorationsresten oder sonstigen Verschmutzungen sind”, sagt Claudia Bieber, Leiterin des Forschungsinstituts für Wildtierkunde und Ökologie der Vetmeduni.

Die Aktion ist ein weiteres Beispiel für die nachhaltigen Ansätze, die der Weihnachtsmarkt Schloss Schönbrunn verfolgt. In nur zwei Tagen, am 10.01.2025, wird dann der große Weihnachtsbaum, der aus dem Salzkammergut von den Österreichischen Bundesforsten zur Verfügung gestellt wurde, vom Weihnachtsmarkt Schloss Schönbrunn feierlich an den Tiergarten Schönbrunn übergeben – die beiden Baumübergaben sind ein symbolischer Abschluss der Weihnachtszeit, der allen Beteiligten ein Lächeln schenkt.

* Pressemitteilung von Allegria & Imperial Markets, 08.01.2025