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­­*ohne Anspruch auf Vollständigkeit

Einzelne Punkte (hier in der Liste schwarz markiert) können im Rahmen des Forschungsprogramms eHealth@vetmed adressiert werden.

Der Lösungsvorschlag:

Für den Nutztierbereich soll ein „Remote Emergency Service“, also ein telemedizinisches Notfallvermittlungssystem aufgebaut werden. Durch die Bereitstellung einer Leitstelle für die Notfallvermittlung und einem dynamischen Vertretungsmodell kann der Brennpunkt „rundum Bereitschaft“ der Tierärzt:innen am Land entschärft und eine geregelte Versorgungsabdeckung gewährleistet werden.

 


Ziel ist es, die Tiergesundheit und Versorgungssicherheit langfristig sicherzustellen, indem die Tierärzt:innen entlastet werden. Die Attraktivität des Tierärzt:innen-Berufs auf dem Land soll dadurch gesteigert werden.

Schwerpunkte Telemedizinisches Notfallvermittlungssystem

Aus den Schwerpunkten des Notfallvermittlungssystems leiten sich folgende Grundprinzipien der Servicenutzung ab: 

  • Garantierte Versorgung für Nutztiere durch Notversorgung
  • Professionelles Vertretungsmodell: Verteilung der Dienste auf mehrere Tierärzt:innen
  • Bereitschaft wird zur Arbeitszeit
  • Täglich in der Zeit von 19:00 Uhr bis 7:00 Uhr
  • Ganztags: Feiertag, Wochenende, Urlaubsvertretung sowie andere Verhinderungszeiten

Dabei entsteht ein modernes digitales System zur Gewährleistung der tierärztlichen Notfall-Versorgung an Wochenenden und in der Nacht und in anderen Abwesenheitszeiten der Betreuungstierärzt:innen.

Und wie genau soll das telemedizinische Notfallvermittlungssystem funktionieren?

Wir möchten erreichen, dass das traditionelle Modell eines Notfallsystems neu gedacht wird. Aktuell übernehmen Tierärzt:innen auch viele nicht wertschöpfende Tätigkeiten, wie z.B. Telefonische Beratungen, oder Notfälle, die keine Notfälle sind.

 

Das angedachte telemedizinische Notfallvermittlungssystem sieht die Bereitstellung einer zusätzlichen Instanz vor: eine Leitstelle für die Notfallvermittlung.  

Ein Vermittlungs-Portal ermöglicht Tierhalter:innen die Kontaktaufnahme mit (ortsunabhängigen) Tierärzt:innen, welche die Dringlichkeit des Notfalls im Rahmen einer Triage einstufen und bei Bedarf Tierärzt:innen vor Ort informieren und den Einsatz koordinieren.

Notfall-Tierärzt:innen vor Ort führen die notwendigen tierärztlichen Interventionen durch und dokumentieren diese (Vorab-Diagnose und Entscheidung zur Therapie).

Die zusätzlichen Instanzen im Detail:

Leitstelle / Remote Unit

  • Remote Organisation wird zentral eingerichtet - Eine Notfall-Nummer
  • Operator:innen können dezentral verortet sein und arbeiten auf Basis einer ÖMATC-Lösung mit gemeinsamer Datenbank im Hintergrund 
  • Operator:innen sind erfahrende Tierärzt:innen, die auf Basis wissenschaftlich abgesicherter Triage-Modelle und Behandlungsprozesse arbeiten (Standard Operation Procedures)

Lokale Emergency Units – Vertretungstierärzt:innen vor Ort

  • Kein Parallelsystem zu den regionalen Praxen
  • Personalressourcen für die Emergency Units kommen (im Regelfall) aus den regionalen Praxen
  • Versorgungsregionen werden festgelegt und koordiniert
  • Regional unterschiedliche Organisationslösungen denkbar (bspw. Praxisverbünde mit fixen Rotationsdiensten, Modelle mit vollständiger Abdeckung durch Mitarbeiter:innen aus dem TÄ-Pool, Springersysteme, ...)

Im Zuge einer Machbarkeitsanalyse konnte auch festgestellt werden, dass dieses Projekt realisierbar ist.
Zu beachten sind dabei jedoch folgende Punkte:

  • Bundesländerspezifische Unterschiede
    • Bereits vorhandene Infrastruktur und Prozesse
    • Geografisch und strukturell (Praxisstruktur)
    • finanzielle Gegebenheiten, eigene Finanzierungstrategien
    • Eigene Vorstellungen, Erwartungen und Ziele
    • Projektumfang
    • Skalierbarkeit
  • Kompetenzbestimmungen (Bund/Land)
     
  • Rechtliche Grenzen beim Einsatz neuer Lösungen