Trachealkollaps - chirurgische Therapieformen
Pathogenese und Klinik
Diagnose
Die Verdachtsdiagnose Trachealkollaps wird meist bei laterolateralen Aufnahmen des Thorax bzw. der oberen Halsgegend gestellt. Dabei ist zu beachten, dass durch die dynamischen Änderungen der Druckverhältnisse im Rahmen der Atmung die zervikale Trachea im Inspirium und die thorakale Trachea im Expirium kollabiert.
Der eigentliche Grad des Trachealkollaps und dessen genaue Ausdehnung wird mittels Tracheoskopie evaluiert.
Konservative Therapie
Über 70% der Patienten mit Trachealkollaps können mit einer adäquaten konservativen Therapie über längere Zeiträume symptomfrei gehalten werden (White and Williams, 1994). Um einen optimalen Behandlungserfolg zu erzielen müssen zusätzlich zur medikamentellen Therapie mögliche Triggerfaktoren eliminiert werden. Viele Patienten benötigen unterstützend eine gezielte Herztherapie. Der klinische Zustand von therapieresistenten Patienten verschlechtert sich meist zusehens und oft bietet eine chirurgische Therapie die einzige Option zur Euthanasie oder dem qualvollen Erstickungstod des Patienten.
Chirurgische Methoden
Abhängig von der Lage bzw. dem Ausmaß des kollabierten Trachealsegmentes stehen grundsätzlich zwei verschiedene Methoden zur Auswahl. Beide Methoden verstehen sich nicht als grundsätzliche Alternative zur medikamentellen Therapie, sondern ausschließlich als palliative Behandlungsoption bei Patienten die auf die konservative Therapie nur unzureichend ansprechen. Obwohl einige Patienten nach dem chirurgischen Eingriff keiner weiteren medikamentellen Therapie bedürfen, benötigt der Großteil der Patienten auch nach der Chirurgie eine Langzeittherapie.
Extraluminale Methode
Patienten die ausschließlich einen Kollaps des cervicalen Segmentes aufweisen werden in der Regel mit extraluminalen Kunststoffimplantaten behandelt. Dabei werden die spangenförmigen Prothesen, unter Schonung des N.laryngeus reccurens über einen ventralen Halszugang um die betroffenen Trachealringe gelegt und mit Einzelknopfheften fixiert. Die Implantate übernehmen in der Folge die Stützfunktion der erkrankten Trachealringe und ermöglichen bei 72 – 89% der Patienten eine deutliche Verbesserung der klinischen Situation (Buback et al., 1996, White, 1995).
Als mögliche Komplikation gilt eine Schädigung des N.laryngeus reccurens. Die klinische Manifestation dieser Schädigung besteht in einer möglichen Larynxparalyse. Derzeit ist allerdings noch nicht ausreichend geklärt ob diese Komplikation tatsächlich eine direkte Folge der Trachealprothese oder möglicherweise eine direkte Langzeitfolge der geänderten Druckverhältnisse in der Trachea in Folge des Trachealkollaps darstellt.