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Rudolph Ippen Young Scientist Award für Friederike Pohlin

Im Rahmen der heurigen virtuellen „The Joint AAZV/EAZWV Zoo and Wildlife Health Conference“ erhielt Friederike Pohlin, Wildtierärztin am Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie für ihre bisherige Publikationsleistung den Rudolph Ippen Young Scientist Award. 

Die Auszeichnung wird gemeinsam vom Leibnitz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) in Deutschland und der European Association of Zoo and Wildlife Veterinarians (EAZWV) anlässlich der jährlichen Fachkonferenz "The Joint AAZV/EAZWVZoo and Wildlife Health Conference" vergeben. In Erinnerung an den anerkannten Tiermediziner und Pionier der Wildtierpathologie Rudolf Ippen (1927-2009) ehrt der Award Jungwissenschafter:innen aus den Bereichen Wildtiermedizin, Conservation Medicine sowie Zootiermedizin, deren Publikationsleistung eine vielversprechende Karriere in diesen Fachbereichen dokumentiert.

Über Friederike Pohlin

Die gebürtige Südtirolerin Friederike Pohlin schloss ihr Studium an der Veterinärmedizinischen Universität Wien ab. Darauf folgten ein Conservation Medicine Internship an der Belize Wildlife and Referral Clinic, ein Masterstudium in Wildtierökologie und Wildtiermanagement an der BOKU Wien, ein Doktoratstudium an der University of Pretoria sowie eine Residency am European College of Veterinary Anaesthesia and Analgesia.

Friederike Pohlin verfügt über einen breiten Forschungshintergrund in den Bereichen Wildtieranästhesie, Wildtiermanagement, und Stressphysiologie. Ihr Interesse gilt speziell dem Einfluss von Managementmaßnahmen, die dem Artenschutz dienen und die sich auf die Gesundheit von Wildtieren auswirken. Zudem engagiert sich die Veterinärmedizinerin gegen Wildtierkriminalität und den illegalen Tierhandel.  

Derzeit ist Friederike Pohlin als Tierärztin und Wissenschafterin in der Arbeitsgruppe des Tiermedizin-Teams am FIWI tätig. Dort verantwortet sie für eine Vielzahl von tierärztlichen, klinischen und forschungsbezogenen Aufgaben, die sowohl große Carnivoren, als auch wildlebende Huftiere, kleine Winterschläfer und Vögel betreffen. Ihr aktueller Forschungsschwerpunkt liegt auf der Verbesserung des Tierwohls bei der Umsiedlung von wildlebenden Nashörnern in Afrika.

Wir gratulieren herzlich!

Vetmeduni Presseinformation

2021-12-07

"Mini-Mallnitz" KLIVV/FIWI Online-Treffen zum Wissenschaftsaustausch

Ein Nebeneffekt der Arbeit von zu Hause aus während der Covid-19-Pandemie war der Kontaktverlust zu unseren Kolleg:innen. Diese kurzen Gespräche beim Kaffee oder beim Vorbeigehen auf dem Gang waren nicht nur ein wichtiger Bestandteil unseres gesellschaftlichen Lebens, sondern auch hilfreich, um uns über unsere aktuelle wissenschaftliche Arbeit und die damit verbundenen Erfolge und Herausforderungen in Verbindung zu bringen. Um diesen Mangel an zwangloser, wissenschaftsbezogener Kommunikation auszugleichen, haben wir uns 2021 entschlossen, eine online-Veranstaltung zu starten, die möglichst vielen Wilhelminenberger Forschenden und Studierenden einen wissenschaftlichen Austausch ermöglicht.

Am 30. November trafen sich über 50 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und Studierende des FIWI und des KLIVV (inklusive des Wissenschaftszentrums Wolf) zur zweiten Auflage des Treffens online. Auf dem Screenshot oben können Sie einen Teil der Teilnehmenden sehen. Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass es wieder ein voller Erfolg war!

Unser aktuelles Format besteht darin, einen Halbtag lang fünf bis sechs sehr kurze Vorträge in drei Sessions von jeweils einer Stunde abzuhalten. Die Inhalte umfassen laufende Forschungsprojekte sowie Einblicke in die wissenschaftlichen Dienstleistungen am Wilhelminenberg. Wir versuchen, den Vorträgen unserer Doktorand:innen- und Master-Studierenden den Vorrang zu geben und sehen das Treffen als hervorragende Gelegenheit für uns alle, das Vortragen in einer freundlichen Umgebung zu üben. Die strikte maximale Zeit von 5 Minuten pro Reder:in ermöglicht einen effizienten Überblick über viele Projekte, kann jedoch für die Referierenden eine Herausforderung darstellen. Bisher hat es sehr gut funktioniert – wir mussten noch niemanden stumm schalten!

Wir möchten das Treffen weiterhin zweimal im Jahr entweder vollständig online oder in einem hybriden Format durchführen, vorzugsweise mit einem rotierenden Organisationskomitee. Bei Interesse bei der Planung des nächsten Treffens mitzuhelfen, nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf.

2021-12-06

Melanie Dammhahn ist neue Leiterin des Forschungsinstituts für Wildtierkunde und Ökologie

Seit 1. Dezember 2021 hat das Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie (FIWI) der Vetmeduni eine neue Leitung. Melanie Dammhahn lenkt ab sofort die Geschicke des FIWI am Wiener Wilhelminenberg. Die Forschung zur Ökologie des individuellen Verhaltens von Säugetieren liegt der gebürtigen Deutschen und erfahrenen Biologin besonders am Herzen.

Melanie Dammhahn absolvierte das Diplomstudium der Biologie an der Eberhard-Karl Universität in Tübingen, Deutschland und der University of Sussex, U.K. Darauf folgte das Doktoratsstudium an der Georg-August Universität und am Deutschen Primatenzentrum, Leibniz-Institut für Primatenforschung in Göttingen. 2020 habilitierte Dammhahn im Fach Tierökologie (Habilitationsschrift: „From individual variation to community structure: patterns, determinants and consequences of within- and between-species variation in behaviour, life-history and ecology”) an der Universität Potsdam, wo sie nach wie vor als Privatdozentin am Institut für Biochemie und Naturwissenschaften tätig ist.

Neben der Tier- und Verhaltensökologie gilt Dammhahns Forschungsinteresse der evolutionären Ökologie sowie der Lebensgeschichtstheorie und Gemeinschaftsökologie, insbesondere bei Säugetieren. Dammhahns Forschungsprojekte sind interdisziplinär und umfassen die Bereiche Verhaltensbiologie, Kognition, Evolution sowie Ökologie. Langfristige Feldstudien führten die Biologin unter anderem nach Madagaskar und Kanada. Melanie Dammhahn bringt umfangreiche Erfahrungen und Qualifikation in der Lehre für Tier- und Verhaltensökologie, Naturschutzbiologie und ökologische Statistik mit. Von 2017 bis 2018 hatte sie eine Vertretungsprofessur für Tierökologie an der Universität Greifswald inne.

Melanie Dammhahn ist Mitglied der International Society for Behavioral Ecology (ISBE), der Society for Tropical Ecology (gtö), der Deutschen Zoologische Gesellschaft (DZG) sowie der Ethologischen Gesellschaft und der Gesellschaft für Primatologie (GfP).

Vorschau: Portrait über Melanie Dammhahn im VETMED Magazin 01/2022

Das Individuum im Fokus: wo Evolution, Ökologie und Verhaltensbiologie sich treffen

Melanie Dammhahn forscht zur Ökologie des individuellen Verhaltens von Säugetieren. Wie mutig oder verzagt sich ein Tier verhält, entscheidet, wie es seinen Lebensraum nutzt und damit letztlich, wie es mit dem schnellen Wandel des Lebensraums Schritt halten kann. Wer die Stadtmaus und die Landmaus aus Aesops Fabel vergleicht, kann sehen: Stadtmäuse sind street-smart.

2021-12-01

Neue Entwicklungen im Bereich der Genomtechnologien für das Naturschutzmanagement

Eine neue Studie bietet Entscheidungsträger:innen und Naturschutz-Praktiker:innen einen praktischen Leitfaden zu den aufkommenden neuen Technologien zum Schutz der biologischen Vielfalt und den verbleibenden Forschungslücken. Laut einem neuen Artikel, das in Conversation Genetics veröffentlicht wurde, sind mehr Investitionen und Unterstützung für die Erforschung neuer genomischer Instrumente zum Artenschutz erforderlich, um einen weiteren Verlust der biologischen Vielfalt zu verhindern.

Dr. Pamela Burger vom FIWI/Vetmeduni Vienna betont, dass die Genomanalyse bereits Naturschutzmanager:innen geholfen habe „die Vielfalt und Konnektivität gefährdeter Populationen zu verstehen. Aber die neuen Genomtechnologien können helfen, die geeignetsten Individuen für Translokations- oder Wiederansiedlungsprogramme auszuwählen.“ Genomregionen, die für Krankheitsresistenz oder adaptive Fitness verantwortlich sind, können identifiziert werden, und langfristig könnten Forschende sogar in der Lage sein, die Widerstandsfähigkeit einer Population zu erhöhen. Für Praktiker:innen gibt es noch eine Lücke im Verständnis, wie dies für neue Herausforderungen genutzt werden kann. Andrej Arih, Abteilungsleiter für Naturschutz im Nationalpark Triglav (Slowenien), freut sich, dass das genetische Monitoring das Verständnis von Populationsstruktur und -dynamik verbessert hat. Das Parkmanagement hofft, dass die Genomik noch einen Schritt weiter gehen wird und ihnen helfen kann, vorherzusagen, wie sich Ökosysteme an zukünftige Klimaänderungen anpassen können.

Der Artikel ist das Ergebnis eines Workshops zu neuartigen genomischen Instrumenten für den Naturschutz, der im März 2020 im Rahmen der Projektförderung G-BIKE (Genomic Biodiversity Knowledge for Resilient Ecosystems) durch das COST-Aktionsprogramm der Europäischen Union organisiert wurde. Es folgte auf die Erklärung von Kunming während des hochrangigen Segments der UN-Biodiversitätskonferenz 2020, die am 12. und 13. Oktober 2021 stattfand, und in welcher ein Biodiversitätsschutzrahmen entworfen wurde.

Das internationale Autor:innenteam mehrerer wissenschaftlicher und internationaler Institutionen hebt einige der Forschungslücken und Bereiche hervor, in denen Praktiker:innen Unterstützung bei der Nutzung einiger der Genomik-Tools benötigen, die seit vielen Jahren verfügbar sind, aber aufgrund mangelnder Kapazitäten, Strukturen oder Ressourcen oft zu wenig genutzt werden. 

Der Artikel  "New developments in the field of genomic technologies and their relevance to conservation management" von Gernot Segelbacher, Mirte Bosse, Pamela Burger, Peter Galbusera, José A. Godoy, Philippe Helsen, Christina Hvilsom, Laura Iacolina, Adla Kahric, Chiara Manfrin, Marina Nonic, Delphine Thizy, Ivaylo Tsvetkov, Nevena Veličković, Carles Vilà, Samantha M. Wisely und Elena Buzan ist in der Zeitschrift Conservation Genetics erschienen.

2021-11-11

Bären im Winterschlaf: Fett, aber gesund

Für den Winterschlaf bauen Braunbären große Fettreserven auf, die sie als Energiereserve nutzen. Das hat für die Blutgefäße jedoch keine negativen Folgen, wie eine soeben in „Scientific Reports“ veröffentlichte internationale Studie unter der Leitung der Vetmeduni anhand von skandinavischen Braunbären (lat.: Ursus arctos) zeigt. Denn obwohl sich ihr Fettstoffwechsel während des Winterschlafs radikal verändert, sind die Braunbären durch Gegenmechanismen in der Lage, ihr Blutplasma und ihre Muskeln trotz erhöhter Lipidspiegel wirksam zu schützen.

Um die Mechanismen zu untersuchen, durch die Winterschläfer atherogene Hyperlipidämie – eine Fettstoffwechselstörung – während des Winterschlafs vermeiden, untersuchte das Forschungsteam den Lipoprotein- und Cholesterinstoffwechsel von freilebenden skandinavischen Braunbären. Dazu wurden im Winter und im Sommer die Lipoproteingrößen und -unterklassen, die Triglycerid-bezogenen Plasmaenzymaktivitäten und die Muskellipidzusammensetzung sowie die Plasmaspiegel der antioxidativen Kapazitäten und Entzündungsmarker gemessen. Das Ergebnis: „Obwohl fast alle Lipidspiegel erhöht waren, ermöglichte eine um mehr als ein Drittel höhere Cholesterinester-Transferprotein-Aktivität eine Stabilisierung der Lipidzusammensetzung von Lipoproteinen mit hoher Dichte (HDL). Die Konzentrationen von entzündungsfördernden Stoffwechselprodukten nahmen im Winter ab und korrelierten umgekehrt mit kardioprotektiven HDL2b-Anteilen und HDL-Werten, die während des Winterschlafs anstiegen“, so Studien-Erstautor Sylvain Giroud.

Der Artikel „Hibernating brown bears are protected against atherogenic dyslipidemia“ von Sylvain Giroud, Isabelle Chery, Mathilde Arrivé, Michel Prost, Julie Zumsteg, Dimitri Heintz, Alina L. Evans, Guillemette Gauquelin‑Koch, Jon M. Arnemo, Jon E. Swenson, Etienne Lefai, Fabrice Bertile, Chantal Simon und Stéphane Blanc wurde in Scientific Reports veröffentlicht.

Vetmeduni Presseaussendung

2021-10-11

Auch Wildschweine mögen keine Sauhitze

Typischerweise zeigen große Huftiere im Frühsommer einen einzigen saisonalen Spitzenwert der Herzfrequenz, ein Indikator des Energieverbrauchs. Im Gegensatz zu anderen großen Huftieren hatten Wildschweinweibchen zu Beginn des Jahres (etwa Anfang April) Spitzenherzfrequenzen, was wahrscheinlich auf hohe Reproduktionskosten hindeutet. Diesem Gipfel folgte ein Tief im Sommer und ein kleinerer Gipfel im Herbst/Frühwinter, der mit der Mastaussaat der Eicheln und der Paarungszeit zusammenfiel. Wildschweine wirkten den Auswirkungen der kalten Temperaturen entgegen, indem sie die subkutane Körpertemperatur durch periphere Vasokonstriktion senkten. Sie gewannen auch passiv Sonnenstrahlungsenergie, indem sie sich in der Sonne aalten.

Der jahreszeitlichen Rhythmus der Herzfrequenz deutet jedoch darauf hin, dass dieser offenbar nicht primär durch thermoregulatorische Kosten, sondern durch Reproduktionskosten verursacht wird. Wildschweinferkel kommen früh im Jahr, was sich durch hohe Herzraten sichtbar und plötzliche Veränderungen der intraperitonealen Körpertemperatur der Bachen auswirkt. Voraussetzung für diese frühe Fortpflanzung sowie für einen hohen Energiestoffwechsel über den Winter ist wohl die große Nahrungsvielfalt dieser Art, also ihr Allesfresser-Dasein.

Extrem warme und trockene Sommer, wie sie in den Studienjahren (2017, 2018) erlebt wurden, können bei der Nahrungsaufnahme von Wildschweinen jedoch zunehmend zum Engpass werden.

Der Artikel "Atypical for northern ungulates, energy metabolism is lowest during summer in female wild boars (Sus scrofa)" von Thomas Ruf, Sebastian G. Vetter, Johanna Painer, Gabrielle Stalder & Claudia Bieber ist im September 2021 in der Zeitschrift Scientific Reports erschienen.

2021-10-08

Hohe staatliche Auszeichnung für Walter Arnold

Professor Walter Arnold, langjähriger Leiter des Forschungsinstituts für Wildtierkunde und Ökologie (FIWI) der Veterinärmedizinischen Universität Wien, erhielt das Große Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich. Es stellt eine der höchsten staatlichen Auszeichnungen dar und wurde im Rahmen seiner Abschiedsfeier anlässlich seiner Emeritierung am 27. August 2021 verliehen.

Professor Arnold verantwortete mehr als 25 Jahre das am Wilhelminenberg ansässige Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie, das über die Landesgrenzen hinaus eine hohe Reputation genießt. Er baute den interdisziplinären Forschungsansatz und das Methodenspektrum des FIWI dahingehend aus, dass die Bedürfnisse und das Verhalten von Wildtieren im Kontext der Ökologie im Mittelpunkt der wissenschaftlichen Arbeit stehen. Die damit gewonnenen Forschungsergebnisse bilden eine wichtige wissenschaftliche Grundlage für einen wirksamen Natur-, Arten- und Umweltschutz.

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2021-08-30

 

Kleine Schlafmützen: Siebenschläfer im Porträt

Der kleine, flinke Kletterer hat ein dichtes, graues Fell, große dunkle Knopfaugen und kleine Ohren. Er ist nachtaktiv und macht seinem Namen alle Ehre: Der Siebenschläfer ist nämlich Weltrekordhalter, wenn es um den Winterschlaf geht. 2021 wurde der Nager vom Naturschutzbund Österreich zum Tier des Jahres ernannt. An der Vetmeduni Vienna widmen sich Forscher:innen eingehend dem Siebenschläfer anhand unterschiedlicher Forschungsprojekte. Am Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie leitet Claudia Bieber auch einige aktuelle Forschungsprojekte über die Lebensstrategien des Siebenschläfers.

Steckbrief und Wissenswertes rund um den Siebenschläfer

  • ORDNUNG: Nagetiere (Rodentia)
  • FAMILIEBilche (Gliridae)
  • GATTUNG: Glis
  • ART: Siebenschläfer (lat.: Glis glis)
  • KÖRPERLÄNGE: ca. 14 cm
  • SCHWANZLÄNGEca. 11 cm
  • GEWICHT: ca. 100 g im Frühsommer
  • ALTERbis zu 14 Jahre
  • VERBREITUNGSGEBIETE: Kontinentaleuropa, Kleinasien, Kaukasus bis nordwestlicher Iran

Video: Siebenschläfer bei der Testaufgabe im Labyrinth (Video: Jan Müller, Tabea Lammert/FIWI)

Mehr Info auf der Website der Vetmeduni

2021-07-02

 

MERS-CoV führt zu ähnlicher Immunantwort wie bei SARS-CoV-2

Das von Dromedaren übertragene Betacoronavirus MERS-CoV ist mit einer Sterblichkeitsrate beim Menschen von bis zu 35 % deutlich tödlicher als SARS-CoV-2. Eine nun veröffentlichte internationale Studie unter Leitung von Pamela Burger vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie deutet darauf hin, dass sowohl bei MERS-CoV als auch bei SARS-CoV-2 die Immunantwort bei Infizierten – egal ob Mensch oder Dromedar – ähnlich abläuft. Laut den Forscher:innen sind dringend weitere Arbeiten erforderlich, um die MERS-CoV-Krankheitsdynamik sowohl bei Dromedaren als auch beim Menschen besser zu verstehen.

Der Artikel "Innate and Adaptive Immune Genes Associated with MERS-CoV Infection in Dromedaries“ von Sara Lado, Jean P. Elbers, Martin Plasil, Tom Loney, Pia Weidinger, Jeremy V. Camp, Jolanta Kolodziejek, Jan Futas, Dafalla A. Kannan, Pablo Orozco-terWengel, Petr Horin, Norbert Nowotny und Pamela A. Burger wurde in Cells veröffentlicht.

2021-06-14

Forschungsprojekt: Gedächtnis und Wahrnehmung bei Siebenschläfern

Seit Oktober liegt er im Tiefschlaf und ihn kann scheinbar nichts wecken. Seine innere Uhr jedoch tickt und gibt unaufhaltsam das nahende Ende des Winterschlafs vor. Der Siebenschläfer nutzt den Winterschlaf als Anpassungsmechanismus an die kalte, nahrungsarme Jahreszeit. Doch wie wirkt sich das monatelange Herunterfahren fast aller Stoffwechselprozesse auf die Erinnerung, räumliche Orientierung und Wahrnehmung der kleinen Nager aus? Ein ForscherInnenteam um Claudia Bieber, Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie (FIWI) der Vetmeduni Vienna, widmet sich dieser Frage und erforscht das Gedächtnis und das Erinnerungsvermögen der Siebenschläfer. 

Wissenswert: Der Naturschutzbund Österreich hat den Siebenschläfer zum Tier des Jahres 2021 ernannt. Dadurch soll u. a. auf die Gefährdung des kleinen Nagers sowie seine Lebensweise aufmerksam gemacht werden.

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(Web Redaktion, 4.2.2021)

Klimawandel: Anpassungsstrategien der Tierwelt nur teilweise ausreichend

Die Welt steckt mitten im Klimawandel. Doch wie genau wirkt dieser sich auf die Tierwelt in ihren aktuellen Verbreitungsgebieten aus? Um mit Umweltschwankungen wie Klimawandel und der globalen Erderwärmung zurecht zu kommen, nutzen Tiere unterschiedliche Strategien wie Winterschlaf oder Torpor sowie die Anpassung des Energiemanagements. Die aktuelle Sonderausgabe des weltweit führenden Wissenschaftsjournals Frontiers in Physiology widmet sich dieser Thematik anhand von 15 Publikationen. Trotz verhaltensspezifischer und plastisch physiologischer Reaktionen wird der Klimawandel Auswirkungen auf die Tierwelt haben – das verdeutlicht das Editorial, welches von Sylvain Giroud (Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie, Vetmeduni Vienna), Andreas Nord (Lund University, Schweden), Kenneth Storey (Carleton University, Kanada) und Julia Nowack (Liverpool John Moores University, Großbritannien) verfasst wurde.

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(Web Redaktion, 18.1.2021)

Friederike Pohlin erhält FUTURA-Förderpreis 2020

Im Dezember 2020 wurden die FUTURA-Förderpreise für junge SüdtirolerInnen im Ausland vergeben. Friederike Pohlin, Wildtierärztin am Institut für Wildtierkunde und Ökologie (FIWI) an der Vetmeduni Vienna, erhielt den Förderpreise für ihre Forschungstätigkeit im Bereich des Wildtiermanagements und der Wildtieranästhesie. Die Preisverleihung fand Ende Dezember 2020 in Bozen via Livestream statt.

Die gebürtige Südtirolerin Friederike Pohlin wurde mit dem FUTURA-Förderpreis für ihre Doktorarbeit zum Thema Transportstress bei Nashörnern ausgezeichnet. Die Wildtiermedizinerin beschäftigte sich insbesondere mit der Stressphysiologie bei afrikanischen Breitmaulnashörnern während der Umsiedelung der Tiere in sichere Lebensräume. Damit setzt sich Pohlin für den Artenschutz und das Management der Wildtiere ein.

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(Web Redaktion, 11.1.2021)