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Degenerative Gelenkserkrankungen

Gelenkserkrankungen sind die häufigste Lahmheitsursache bei Pferden (Todhunter 1992; Brommer et al. 2003). Sogenannte degenerative Gelenkserkrankungen machen etwa ein Drittel aller Lahmheitsursachen aus (Alwan et al.1991).

Es handelt sich dabei um nicht entzündliche Formen von Gelenkserkrankungen mit wiederkehrenden Entzündungsepisoden. Als Ursachen werden mechanische oder biologische Faktoren angesehen die ein Ungleichgewicht im Knorpelgewebe hin zum Knorplelabbau verursachen. Diese Faktoren können einerseits angeboren sein oder durch ein schweres Trauma, Akkumulation von Mikroverletzungen oder chronische Überbelastung hervorgerufen werden. Die initialen Ursachen führen zusammen mit den Entzündungsprodukten aus der entzündlichen Phasen der Erkrankung zur Aufweichung und Auffaserung der Knorpeloberfläche bis zum Knorpelabbau. Dies kann zu einem vollständigen Knorpelverlust fortschreiten (Fritz et al.2006). Begleitet werden die Knorpelveränderungen von zunehmender Verkalkung des darunterliegenden Knochens und Knochenzubildungen im Gelenksbereich. Die Erkrankung geht mit Schmerzen und eingeschränkter Beweglichkeit des betroffenen Gelenks einher. Leider hat einmal geschädigter Knorpel eine schlechte Heilungsfähigkeit. Das Knorpelgewebe selbst reagiert nur sehr beschränkt auf  Schädigung und auch das umliegende Gewebe kann keine Heilung des Knorpels mit den gleichen morphologischen, biomechanischen und biochemischen Eigenschaften wie der Ursprungsknorpel hervorrufen. Die derzeitigen Behandlungsstrategien umfassen ein breites Angebot von pharmakologischen, nicht pharmakologischen und chirurgischen Therapien. Ziel dabei ist es, bei gleichzeitiger Schmerzbehandlung das Fortschreiten der Erkrankung möglichst effizient zu verzögern und so die Gelenksfunktion dauerhaft zu erhalten.