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Das trockene Auge (Keratoconjunctivitis sicca, KCS)

KCS ist die Folge einer Erkrankung der Tränendrüsen, die mit einer verminderten Tränenproduktion einhergeht.

Dadurch wird der die normale Horn- und Bindehaut feucht haltende, schützende und ernährende Tänenfilm mangelhaft und es kommt zu Austrocknungserscheinungen. Bleibt die Erkrankung unbehandelt, kann dies bis zum Erblinden oder sogar zum Verlust des Auges führen.

Symptome

Der Mangel an Tränenflüssigkeit verursacht ständiges Blinzeln oder krampfhaften Lidschluß (Schmerzen), Bindehautrötung, schleimig-eitriger Augenausfluß, Hornhautgeschwüre, Einwachsen von Blutgefäßen in die Hornhaut und Pigmentierung der Hornhaut.

Diagnose

Basiert auf den klinischen Symptomen und wird durch einen schnellen und einfachen Test ("Schirmer-Tränen-Test"), der die Tränenproduktion mißt, nachgewiesen.

Ursachen

Die wichtigsten Ursachen einer KCS sind immunvermittelte Entzündung der Tränendrüsen (das Abwehrsystem richtet sich gegen körpereigene Strukturen), verschiedene Medikamente, Lidfehlstellungen und einige systemische Krankheiten. Eine Veranlagung zu dieser Krankheit besteht u.a. bei West Highland White Terrier, Bulldogge, Cockerspaniel, Beagle, Yorkshire Terrier und Lhasa Apso. Auch wird diese Krankheit häufiger bei weiblichen und älteren Tieren beobachtet.

Therapie

Die Krankheit bedarf einer langen, intensiven Behandlung, ist aber oft nicht heilbar, besonders, wenn die Behandlung (zu) spät beginnt und der Tränentest null ist.

Es werden Medikamente verabreicht, die die Entzündung oder die überschießende Immunreaktion hemmen, wie Kortison und Ciclosporin (Optimmune-Augensalbe).Als begleitende Maßnahme kommen Tropfen, die den natürlichen Tränenfilm ersetzten sollen, zur Anwendung. Spricht ein Tier nicht auf die medikamentöse Behandlung an, so besteht die Möglichkeit der operativen Verlagerung des Ausführungsganges der Ohrspeicheldrüse vom Maul in den Bindehautsack des betroffenen Auges, wo der Speichel die Tränenflüssigkeit ersetzen kann.