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Aufgabenbereiche des Pathologischen Labors
Pathologische Untersuchungen bieten die Möglichkeit, Krankheiten zu erkennen und zu verstehen, und zwar sowohl bekannte, als auch neu aufkommende sogenannte „emerging diseases“.
Ein Hauptaugenmerk der Veterinärpathologen sind Krankheiten mit zoonotischem Potential, denn viele Tierkrankheiten können Menschen gefährden (Brucellose, Tuberkulose, Q-Fieber; Leptospirose, Tularämie, Echinokokkose, Tollwut um nur einige zu nennen) und umgekehrt können Krankheiten auch vom Menschen auf Tiere (z.B. diverse Protozoen und Bakterien) übertragen werden. In Zeiten der erhöhten Mobilität und der immer kleiner werdenden Rückzugsgebiete für Wildtiere hat dieser Aspekt neue Bedeutung gewonnen. Nicht nur das Haustier und der Mensch haben relativ intensiven Kontakt, sondern auch Begegnungen zwischen Menschen und Wildtieren werden durch geändertes Freizeit,- und Wirtschaftsverhalten häufiger. Dieser "Wildtier - Nutztier - Mensch" Verbund spielt eine immer größer werdende Rolle, denn eingeschleppte Krankheiten haben das Potential, sowohl Nutztiere und Wildtierpopulation zu gefährden als auch Menschen oder Haustiere, die mit diesen in Kontakt kommen.
Umfassende postmortale Untersuchungen werden von allen dem Institut überbrachten gestorbenen oder getöteten Wildtieren durchgeführt. Dabei beziehen wir den Aspekt möglicher für unsere Regionen neuer Erreger, sowie sich verändernde Umweltbedingungen in die Gesamtbeurteilung ein, denn die Verfassung der Wildtiere ist eine essentielle Komponente der globalen Krankheitsvermeidung, -überwachung und -kontrolle, um langfristig den Gesundheitsstatus unserer Wild- und Haustiere zu sichern. Auch wenn Todesursachen offensichtlich scheinen (z.B. Verletzungen durch einen Verkehrsunfall) kann die Pathologie möglicherweise noch Hinweise auf andere Erkrankungen finden.
Zusätzlich zu Untersuchungen an Wildtieren werden uns auch regelmäßig Tiere aus wissenschaftlich geleiteten Zoos für eine postmortale Untersuchung übergeben.
Die Pathologie analysiert Individuen, macht makroskopische Beobachtungen, interpretiert diese und vervollständigt die Recherche durch eine eingehende histopathologische Untersuchung, wobei Gewebeproben unter dem Mikroskop beurteilt werden. Die Etablierung der molekularen Pathologie hat die Schärfe der Diagnostik erhöht. Mittels Immunhistologie, in situ Hybridisierung und PCR (Polymerase Chain Reaction) sind Pathologen häufig in der Lage ursächliche Diagnosen zu stellen.
Unsere Forschungsergebnisse setzen wir u.a. auf folgenden Gebieten um:
- Unterstützung und Beratung von Behörden und Interessenverbänden in Bezug auf Krankheiten mit zoonotischem Potential (zwischen Tieren und Menschen übertragbare Krankheiten, z.B. Tuberkulose, Fuchsbandwurm, etc.)
- Kooperatives Management von eingeschleppte Krankheitserreger und Veränderungen von Umweltbedingungen, die für die Gesundheit im Verbund Wildtier/Haus,- und Nutztier/Mensch eine immer größere Rolle spielen.